Nach Nadal-Absage: Veranstalter hält an US Open fest
(dpa/SID) - Diese klare Entscheidung wie Rafael Nadal hat Angelique Kerber noch nicht getroffen. Anders als der spanische Tennisstar wird die dreimalige Grand-SlamSiegerin von den Machern der US Open auf der Internetseite des Turniers aufgeführt, sie steht etwas überraschend auf der Meldeliste für New York. Doch dass die 32-Jährige inmitten der Coronavirus-Pandemie tatsächlich antritt, ist alles andere als garantiert. Die Organisatoren halten momentan unbeirrt an ihrem GrandSlam-Turnier fest. Die Absage von Nadal am späten Dienstagabend aber ist ein Rückschlag.
„Das ist eine Entscheidung, die ich nie treffen wollte“, twitterte Titelverteidiger Nadal. „Aber ich habe mich entschlossen, diesmal meinem Herzen zu folgen, und vorerst reise ich lieber nicht.“Schon am 31. August sollen die US Open beginnen. Bis zum 13. September sollen – ohne Zuschauer und unter strengen Sicherheitsmaßnahmen – die Sieger ermittelt werden.
Bei all den Fragezeichen, die die US Open umgeben, ist nun also immerhin klar, dass neben dem verletzten Schweizer Roger Federer ein weiteres Aushängeschild fehlen wird. Erstmals seit 1999 nehmen weder er noch Nadal an einem Grand-SlamTurnier teil. „Die Situation ist weltweit sehr kompliziert, die Covid-19Fälle nehmen zu. Es sieht so aus, als hätten wir noch keine Kontrolle darüber“, begründete der Spanier seine Absage. Mit seinen Bedenken ist er nicht allein. Auch die Nummer eins der Damen, die Australierin Ashleigh Barty, verzichtet auf eine Teilnahme.
Der serbische Weltranglisten-Erste Novak Djokovic führt dagegen das vorläufige Teilnehmerfeld der Herren an, auch der beste deutsche Spieler Alexander Zverev wird dort wie erwartet aufgelistet. „Es ist ein bisschen verrückt, jetzt die US Open zu spielen“, hatte der Hamburger vor wenigen Tagen allerdings gesagt.
Etliche Profis werden wohl kurzfristig über ihre Reise nach New York entscheiden. Denn vieles ist aktuell völlig unklar, etwa ob die Teilnehmer nach der Einreise in die USA in Quarantäne müssen oder nicht. Und was passiert bei der Rückkehr nach Europa, wo im Anschluss die Tennis-Tour fortgesetzt werden soll? „Wir sind zuversichtlich, dass Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten garantiert werden können“, hatte der amerikanische Tennisverband jüngst mitgeteilt.
Ein Jahr nach seinem Erfolg gegen den Russen Daniil Medwedew wird Nadal das Finale diesmal nur aus der Ferne verfolgen. Ob er an den French Open, die nur zwei Wochen nach den US Open angesetzt sind, teilnehmen wird, ließ der zwölfmalige Sieger von Paris noch offen.