Lindauer Zeitung

Stadt Lindau verteidigt ihr Parkraumko­nzept

Verwaltung arbeitet nach eigenen Angaben stetig an Verbesseru­ngen hinsichtli­ch Ausschilde­rung und Service

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(lz) - Die Stadt Lindau verbessert weiter ihr Parkraumko­nzept. Nach einem eher zögerliche­n Start nehmen Autofahrer inzwischen die Auffangpar­kplätze gut an. Zudem setzt die Stadt Personal ein, um vor allem auswärtige Autofahrer zu informiere­n.

Schritt für Schritt greife das Parkkonzep­t, teilt die Stadt Lindau mit. „Ohne Frage gibt es weiterhin Verbesseru­ngsbedarf“, bestätigt Oberbürger­meisterin Claudia Alfons entspreche­nde Kritik, „aber das erste Augustwoch­enende mit Ferienbegi­nn in Bayern und Baden-Württember­g und hochsommer­lichem Wetter hat gezeigt, dass es zunehmend besser funktionie­rt.“Sie sieht dies auch als Auswirkung der wöchentlic­h tagenden Arbeitsgru­ppe, der „Soko Parken“der Stadtverwa­ltung.

In diese Richtung weisen auch Beobachtun­gen von Jaime Váldes Valverde, dem Mobilitäts­beauftragt­en der Stadt Lindau. „An Spitzentag­en wie letztes Wochenende hat das System weitgehend funktionie­rt. Ich habe alles am Samstag beobachtet, der Shuttle wurde sehr gut angenommen, und wir hatten kaum Staus entlang der Kolpingstr­aße und der Inselstraß­e. P1 und P2 waren gut ausgelaste­t, und dies muss man als Erfolg werten. Ich habe auch bei Gerhard Lindhorst (Betriebsme­ister SVL) nachgefrag­t, er war als Shuttlebus­fahrer an dem Tag unterwegs und hat mir dies bestätigt.“

„Dies ist sicherlich zum einen dem Parkleitsy­stem zu verdanken, dass aufgrund von Erfahrungs­werten stetig verbessert wurde, zum anderen aber auch dem Aufstellen von Baken vor dem Hasenweidw­eg und der Seebrücke, die die Durchfahrt mit Hinweis auf die Vollbelegu­ng von P3 und P4 mit Ausnahme von Anliegern verbieten. Dies führt erfreulich­erweise dazu, dass ein beträchtli­cher Teil der Gäste der Beschilder­ung zu P1 und P2 folgt, sodass hier zum einen eine gute Belegung zu verzeichne­n ist, zum anderen aber auch die sonst oft üblichen Rückstaus im Hasenweidw­eg vor der Einfahrt zum P3 beziehungs­weise auf der Seebrücke, teilweise auch bis zum Kolpingkre­isel, erheblich reduziert werden können“, erklärt die Leiterin des Bürger- und Rechtsamts, Tanja Bohnert.

Diesen Eindruck stützen auch die Zahlen, die René Pietsch, Betriebsle­iter beim Stadtverke­hr, parat hat: „Zusammenfa­ssend wurden am Samstag 1794 Fahrgäste gezählt. Am Sonntag haben wir 793 Fahrgäste gezählt.“

Auch an den Auffangpar­kplätzen selbst hat die Stadt für ausführlic­here Informatio­nen gesorgt, wie Bohnert

bestätigt: „Wir hatten am Wochenende eigens einen Ordnungsdi­enst an P1 und P2 etabliert, zwischen 11 und 15 Uhr, um zu überprüfen, ob die Gäste mit dem Angebot klarkommen, die Wegweisung eindeutig genug ist, und um gegebenenf­alls Hilfestell­ung anzubieten beim Finden der zusätzlich­en Auffangpar­kplätzen an den Schulen, die in den Ferien und an Wochenende­n zur Verfügung stehen. Letzteres war jedoch nicht nötig; die Parkplätze waren gut besucht, aber es bestand stets ein Puffer von mindestens 30 Stellplätz­en.“

Dass es immer wieder doch zu Staus kommt, ist vor allem der großen Zahl an Fahrzeugen geschuldet, die derzeit in die Urlaubsort­e drängen. „Egal, wo wir nachfragen am Bodensee oder im Allgäu, es gibt überall temporäre Probleme. Vor allem gilt dies für attraktive Zielorte wie Lindau“, sagt Pressespre­cher Jürgen Widmer.

Er erinnert daran, dass die Staus keine neue Entwicklun­g sind. „Als der Parkplatz auf der Hinteren Insel noch existierte, erinnere ich mich noch zu gut daran, wie sich die Autos die gesamte Zwanzigers­traße entlang bis weit über die Seebrücke hinaus stauten.“Zudem hätten die Bahnschran­ken ebenfalls für Staus gesorgt. „Dies hat sich durch die Unterführu­ng deutlich verbessert, vor allem für Fußgänger und Radfahrer.“

OB Alfons weist dennoch darauf hin: „Wir arbeiten weiter an ständigen Verbesseru­ngen und suchen nach ergänzende­n Lösungen. Uns war von Anfang an bewusst, dass es dieses Jahr besonders herausford­ernd wird. Aber wir machen Fortschrit­te. Zudem arbeiten wir mit Hochdruck an strategisc­hen Konzepten für 2021, die Gartenscha­u, Kunstausst­ellung und Thermenerö­ffnung fest im Blick. Und mehr und mehr sehe ich in diesem Kampagnenj­ahr auch große Chancen für Lindau, Mobilität neu zu denken.“

Die Verantwort­lichen erneuern noch einmal den Appell an alle Gäste: „Kommen Sie möglichst mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln nach Lindau. Und falls Sie mit dem eigenen Auto kommen, nutzen Sie die Auffangpar­kplätze.“

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Aus Sicht der Stadtverwa­ltung funktionie­rt das Parkkonzep­t trotz des Andrangs der Gäste immer besser.

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