Die Vorfreude auf das Derby ist groß
Im Fußball-Verbandspokal spielt der FV Ravensburg II gegen den TSV Berg
- Eine lange Anfahrt muss der TSV Berg in der ersten Runde des württembergischen Fußball-Verbandspokals nicht planen. Der Verbandsligist spielt am Samstag (17 Uhr/Cteam-Arena) nur wenige Kilometer entfernt beim Landesligisten FV Ravensburg II. Dessen Trainer Fabian Hummel freut sich darauf, dass seine junge Mannschaft gleich zu Beginn der Saison richtig gefordert wird.
Nach vier Wochen Mannschaftstraining ist Hummel voll des Lobes über sein Team. „Das ist eine brutal engagierte und lernwillige Mannschaft“, sagt der U23-Trainer und Manager des FV. „Ich habe selten so viel Zug gesehen, das macht einen Riesenspaß.“Dabei war das erste Testspiel für den FV II eines, das den Spaß schnell hätte vertreiben können. Beim Verbandsligisten SSV Ehingen-Süd stand es bereits nach 20 Minuten 0:5, am Ende 0:8. „Das war natürlich heftig und denkbar schlecht“, blickt Hummel zurück. „Aber das darf man auch nicht überbewerten, der Gegner war weiter und hatte viel mehr Sicherheit.“
Aber auch Bergs Trainer Oliver Ofentausek kennt sich mit heftigen Testspielniederlagen aus. Gar mit 0:10 wurde seine Mannschaft vom Regionalligisten SSV Ulm 1846 vom Platz geschossen. Zuletzt schienen sowohl Ravensburg als auch Berg zugelegt zu haben. Der FV II verlor beim FC Wangen zwar mit 2:3. „Wir waren aber deutlich überlegen und hatten viel mehr Chancen“, meint Hummel. Nur: Aus den vielen Chancen resultierten eben nur zwei Tore. Die Berger trennten sich unterdessen vom USV Eschen-Mauren, dem Ex-Club von Ofentausek aus Liechtenstein, mit 2:2. „Ich habe als Trainer ein bisschen Lehrgeld bezahlen müssen“, übt sich Ofentausek in Selbstkritik. „Ich dachte, fünfeinhalb Wochen Vorbereitung reichen nach solch einer langen Pause, aber Joggen ist halt doch etwas anderes als Systeme auf dem Platz.“
Dementsprechend sieht Ofentausek seine Mannschaft noch lange nicht bei 100 Prozent. Dennoch geht der Verbandsligist als Favorit ins Pokalderby in der Ravensburger Cteam-Arena. „Berg ist noch mal ein anderes Kaliber als Wangen“, lobt Hummel den TSV. „Wir fühlen uns aber gut vorbereitet.“Ofentausek gibt das Lob gerne zurück: „Wir tun uns immer schwer gegen den FV, weil es die junge Mannschaft immer sehr ordentlich macht.“
Neben der Vorfreude auf das Duell gegen Berg freuen sich die Spieler beider Mannschaften auch auf Unterstützung von den Rängen. Wie beim Pokalspiel der ersten Mannschaft des FV gegen den SSV Ulm 1846 sind auch an diesem Samstag rund 350 Zuschauer erlaubt. „Der Kartenvorverkauf lief gut“, sagt Hummel, der mit mehr als 200 Zuschauern rechnet. „Ich bin froh, dass es so gut angenommen wird, aber es ist ja auch ein attraktives Spiel.“
Für beide Teams ist es das erste Pflichtspiel seit März. Eine solch lange fußballerische Pause hatte Ofentausek viele Jahre nicht. „Seit ich sechs Jahre alt war, mache ich Fußball.“Anfangs dachte er noch, er könne es auch mal lange ohne seinen Sport aushalten. „Aber schon nach zwei Monaten wollte ich wieder raus auf den Platz“, sagt Ofentausek. Das werden sowohl die Berger als auch die Ravensburger in den kommenden Wochen und Monaten zur Genüge können. Dem TSV stehen alleine in der Verbandsliga 38 Spieltage bevor. Und der FV will sich in der Vorrunde der Landesliga in der oberen Tabellenhälfte behaupten, um nicht in die Abstiegsrunde (die Landesliga-Staffel IV wird nach der Hinrunde halbiert) zu müssen. Zunächst heißt es aber: endlich wieder ein Pflichtspiel!
Verbandspokal 2019/20: Halbfinale: SSV Ulm 1846 – SG Sonnenhof Großaspach, TSV Pfedelbach – TSG Balingen (Sa., 15.30 Uhr)
Verbandspokal 2020/21: 1. Runde: SC Unterzeil-Reichenhofen – SV Kehlen, SV Dettingen/Iller – TSV Eschach, VfB Friedrichshafen – TSV Neu-Ulm, TSV Trillfingen – FC Wangen (Sa., 15.30 Uhr), FV Ravensburg II – TSV Berg (Sa., 17 Uhr), SV Weingarten – FV Ravensburg (Mittwoch, 12. August, 19 Uhr).