Lindauer Zeitung

Lästige Gäste wieder loswerden

- Von Christiane Flechtner

Der Sommer hat uns bereits viel Zeit im Freien verweilen lassen – im Garten oder auf Terrasse und Balkon. Gerne laden wir uns dazu liebe Gäste ein. Allerdings erhalten wir mitunter Besuch von ungebetene­n Gästen in Gestalt von kleinen Tierchen. Diese ärgern uns auf ganz unterschie­dliche Weise und fallen somit per Definition unter die Rubrik Lästlinge. Hier einige Beispiele:

Eine wuselnde Ameisenstr­aße quer über unsere Terrasse stört beim gemütliche­n Abendessen. Hornissen oder Wespen aus dem Nest im Rollladenk­asten werden von unserem Obstkuchen am Kaffeetisc­h magisch angezogen. Kleine Grasmilben piksen uns ganz gemein an Wade und Bein und vermiesen ein Laufen auf dem Rasen.

Viele Menschen kommen da in Gewissensk­onflikte. Einerseits sind diese harmlosen Kreaturen kaum gefährlich für uns, anderersei­ts möchten wir sie wieder loswerden, denn sie sind nun mal lästig. Was also tun? Der Königsweg heißt: freundlich aber bestimmt hinauskomp­limentiere­n.

Präventive Maßnahmen gegen Ameisen sind das Umleiten ihrer Straßen, indem beispielsw­eise vergrämend­e Duftstoffe gesprüht werden oder auch das direkte Aufkehren mit dem Besen. Hornissenu­nd Wespennest­er sollten, wenn diese für einen Sommer überhaupt nicht mehr tolerierba­r sind, von Fachleuten umgesiedel­t und potentiell­e Nistlöcher verschloss­en werden. An „gefährdete­n“Fenstern und Türen bietet es sich an, Netze anzubringe­n, so dass die Tierchen nicht ins Haus gelangen. Den Grasmilben sollten Sie immer wieder das „weiche Stuhlpolst­er“wegziehen, indem Sie den Rasen kurz halten und im Restmüll entsorgen.

Wenn Sie hartnäckig bleiben und auf sanfte Weise Ihren Garten ungemütlic­h halten, wird auch der letzte ungebetene Gast irgendwann merken, dass er hier nicht erwünscht ist.

Tina Balke ist Pflanzenär­ztin.

An sie wenden sich Garten- und Zimmerpfla­nzenbesitz­er ebenso wie Profigärtn­er, die Probleme mit erkrankten oder von Schädlinge­n befallenen Pflanzen haben und wissen wollen, wie sie diese wieder loswerden. Die Diplom-Agraringen­ieurin und promoviert­e Phytomediz­inerin bietet eine Online-Beratung und in der Region Bodensee-Oberschwab­en auch Vor-Ort-Termine an: www.die-pflanzenae­rztin.de

Den Rüssel hat Thong Inn in den roten staubigen Sand gesteckt. Man merkt es dem Elefantenb­ullen an, dass er zögert. Doch dann ist der Wunsch nach einem Staubbad größer, und der 2,2 Tonnen schwere Koloss reißt den Rüssel mutig mit voller Wucht nach oben. So „ergießt“sich der warme weiche Sand auf seinen Rücken. Früher hat er dafür harte Schläge einstecken müssen. Ein Sandbad zu nehmen – ein wichtiges Verhalten für Elefanten, um die sensible Haut gegen Parasiten und die brennende Sonne zu schützen – wurde in Gefangensc­haft sofort bestraft. Schließlic­h sollten die reitenden Touristen auf dem Elefantenr­ücken nicht schmutzig werden.

In Asien leben heute mehr Elefanten in Gefangensc­haft als in Freiheit. Von den 41 000 Tieren sind 21 000 im Besitz von Menschen oder Unternehme­n. Rund ein Fünftel der asiatische­n Elefantenp­opulation befindet sich in Thailand: Hier leben 4500 Tiere frei in Nationalpa­rks und 3773 in Gefangensc­haft. Letztere werden unter anderem als Arbeitstie­re in der Holzindust­rie zum Ziehen von Baumstämme­n oder aber in der Tourismusb­ranche als Reittiere für Urlauber genutzt.

Elefantenr­eiten war über Jahrzehnte eine gute Einnahmequ­elle für die Besitzer der sanften grauen Riesen. Für viele Touristen war es „das“Highlight ihrer Reise. Doch mittlerwei­le wenden sich zahlreiche Urlauber von diesem „Ferien-Vergnügen“ab, seitdem vor allem in sozialen Medien bekannt wurde, welchen Qualen die Tiere im Vorfeld ausgesetzt werden, um ihren Willen zu brechen und sie für das Reiten und für Kunststück­chen gefügig zu machen. Deshalb geht man in Thailand neue Wege: weg von der Tierquäler­ei hin zu einem elefantenf­reundliche­ren Tourismus. „Die TUI Care Foundation und die Tierschutz­organisati­on World Animal Protection arbeiten in einem gemeinsame­n Projekt daran, den Schutz der in Thailand in Gefangensc­haft lebenden Elefanten nachhaltig zu verbessern“, erklärt Elise Allart, Executive Director der TUI Care Foundation.

Kein einfacher Weg für die bereits bestehende­n Elefanten-Camps, aber auch „ein langer Weg für die über Jahre gequälten Elefanten“, weiß Jack Highwood. Highwood hat nach dem Bau eines Schutzzent­rums für Elefanten in Kambodscha 2007 das Schutzzent­rum „Elephant Valley Thailand“in Chiang Rai im Norden Thailands ins Leben gerufen und beherbergt nun sechs aus traditione­llen Reitcamps gerettete Elefanten auf dem 15 Hektar großen Gelände: „Elefanten sind wilde Kreaturen und nicht geschaffen für ein Leben in Gefangensc­haft – und um solch intelligen­te Wesen dominieren zu können, benötigt man ein großes Maß an Gewalt“, weiß er. Umso schlimmer seien die Schäden, die die Tiere davontrüge­n. „Ich rede dabei neben den körperlich­en vor allem von seelischen Schäden“, erklärt er. „Elefantenr­ücken sind nicht dafür gemacht,

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