Lindauer Zeitung

Hilfe nach tödlichem Anschlag

Französisc­he Ermittler unterstütz­en Niger nach Angriff

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(dpa) - Frankreich und der Niger wollen die Umstände eines Angriffs, bei dem in dem westafrika­nischen Land acht Menschen getötet worden waren, so rasch wie möglich aufklären. Dafür sollen alle Mittel eingesetzt werden, wie das Amt von Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron am Montag in Paris mitteilte.

Nigers Präsident Mahamadou Issoufou nannte die Tat auf Twitter einen „feigen und barbarisch­en Terrorakt“. Auch in Frankreich gibt es Indizien für einen terroristi­schen Hintergrun­d der Tat. Französisc­he Anti-Terror-Ermittler begannen eine Untersuchu­ng, wie die Pariser AntiTerror-Staatsanwa­ltschaft bestätigte.

Am Sonntag waren nach nigrischen Behördenan­gaben sechs Franzosen und zwei Nigrer in einem Naturpark getötet worden. Schwer bewaffnete Täter auf Motorräder­n hätten sie bei Kouré in der Region Tillabéri im Westen des Landes angegriffe­n, hatte der Gouverneur Ibrahim Katiela gesagt. Wer hinter dem Angriff steckte, war zunächst unklar.

Der Élyséepala­st sprach von einem „mörderisch­en Anschlag“, bestätigte aber nicht die Zahl der Opfer und äußerte sich auch nicht zu Hintergrün­den der Tat. Macron habe mit Issoufou gesprochen, sie seien weiter entschloss­en, gemeinsam gegen terroristi­sche Gruppen im Sahelgebie­t zu kämpfen. „Der Kampf geht weiter“, schrieb Macron auf Twitter. Der 42Jährige will am Dienstag in einem Verteidigu­ngsrat mit mehreren Ministern über die Lage beraten.

Bei den getöteten Franzosen handelt es sich nach Angaben des Gouverneur­s um Mitarbeite­r von Acted, einer französisc­hen Hilfsorgan­isation. Die zwei Nigrer seien der Fahrer und Führer der Franzosen gewesen. Acted selbst sprach von sieben Mitarbeite­rn der Organisati­on und einem Führer. Demnach halfen sie Menschen in Niger in Not.

Die Gruppe war nach Angaben von Einheimisc­hen touristisc­h unterwegs. Kouré ist bekannt für seltene Westafrika­nische Giraffen, die wegen Wilderei und der Zerstörung von Lebensraum vom Aussterben bedroht sind. Das Gebiet gilt eigentlich als sicher vor terroristi­schen Aktivitäte­n.

Wer die Täter waren, ist unklar. Es habe sich um vier Angreifer auf zwei Motorräder­n gehandelt, sagte Idé Maikido, Leiter der nationalen Brigade. Die Täter fuhren nach dem Angriff in Richtung der Grenze zu Mali.

In der Sahelregio­n – ein Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt – sind etliche Terrorgrup­pen aktiv. Einige haben dem Terrornetz­werk AlKaida oder der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) die Treue geschworen. Immer wieder kommt es zu Angriffen, auch im Westen des Nigers, vor allem nahe der Grenze zu Mali und Burkina Faso.

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FOTO: BOUREIMA HAMA/AFP Unbekannte griffen das Fahrzeug der Gruppe an.

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