Streich erklärt späten Auftakt
Freiburg scheitert bei Wunschspieler des Trainers
(dpa) - Die Letzten werden die Ersten sein, zumindest ist so in etwa der Gedankengang beim SC Freiburg: So hat Trainer Christian Streich den vergleichsweise späten Trainingsauftakt des SC mit der eng getakteten nächsten Spielzeit erklärt. „Es wird eine lange Saison, es wird wenig Regenerationszeit im Winter geben, deswegen haben wir es für richtig gehalten, dass wir den Spielern eine ordentliche Pause geben“, sagte der 55-Jährige beim ersten Mannschaftstraining der Breisgauer. Die anderen Bundesligisten waren teils deutlich früher gestartet.
Mit 28 Feldspielern und drei Torhütern ging das Trainerteam auf den Platz, darunter auch vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die probeweise zum Profikader gehören. Es fehlten Neuzugang Ermedin Demirovic (Sonderurlaub nach spätem Saisonende mit dem FC St. Gallen) und Janik Haberer (Reha nach Sprunggelenkverletzung).
Doch am Kader wird im Hintergrund weiter geschraubt. „Es wird noch die eine oder andere Veränderung geben, es wird eine ähnliche Kadergröße sein wie im letzten Jahr“, sagte Sportvorstand Jochen Saier. Sollte einer der Leistungsträger wie Robin Koch oder Luca Waldschmidt den Verein verlassen, müsse er eins zu eins ersetzt werden können: „Für uns geht es auch darum, dass wir möglichst bald die Gruppe zusammen haben, mit der wir in die Saison gehen.“Dazu gehört wohl auch Haberer, um den es nun verstärkt Gerüchte gibt. Nach einem Bericht des „Kicker“hat der Ex-U21-Europameisters beim Club verlängert, auch wenn der Club das nicht kommentieren wollte. Streich sagte, er wisse nicht, ob Haberer in der nächsten Saison noch für sein Team auflaufe oder nicht. Sportvorstand Saier betonte: „Janik ist ein wichtiger Spieler für uns. In den nächsten Wochen zeigt sich, wie es weitergeht, ob es einen konkreten Wechselwunsch und Möglichkeiten gibt, diesen umzusetzen.“Den Bericht über die Vertragsverlängerung kommentierte er nicht. Im Falle eines Verbleibs in Freiburg müsse Haberer allerdings verlängern, sagte Saier.
Das würde wohl auch Streich freuen, immerhin hat er jüngst einen Wunschspieler nicht bekommen. „Wir hatten einen Spieler, den wir unbedingt wollten, der uns brutal gut getan hätte, aber das war finanziell nicht zu stemmen, und dann wird das nicht gemacht“, sagte Streich. Um wieder den Klassenerhalt zu schaffen, müsste seine Mannschaft auch so wieder an die Grenzen gehen. „Wir müssen immer bis an die Kante arbeiten. Wenn wir nur ein bisschen weniger machen, sind wir nah am Abstieg“, sagte der 55-Jährige, der wieder auf einen guten Saisonstart hofft: „Das hat uns zuletzt geholfen.“