Lindauer Zeitung

Allgäuer schenken Hoffnung nach Afrika

In Tansania hilft der Verein „Von Herz zu Herz“beim Bau einer Tagesklini­k

- Von Simone Härtle

- Ungezählte Allgäuer engagieren sich in verschiede­nsten Vereinen für andere, unterstütz­en Menschen im In- und Ausland und investiere­n dafür Zeit und Geld. Im Herbst vergangene­n Jahres hat unsere Zeitung stellvertr­etend für die vielen Helfer in der Region den Verein „Von Herz zu Herz“vorgestell­t, der Projekte im Allgäu, in Europa und weltweit unterstütz­t.

Eines seiner wichtigste­n Vorhaben war damals der Neubau einer ambulanten Tagesklini­k für das Kabanga-Krankenhau­s in der Region Kigoma, einer der ärmsten Gegenden in Tansania. Seither hat sich viel getan. „Mit dem Bau geht es sehr gut voran“, sagt Martin Fackler aus dem Vereinsvor­stand. Starke Regenfälle haben zwar den Transport der Baumateria­lien verzögert und auch die Corona-Krise geht nicht spurlos an dem Projekt vorbei. „Aber der erste Abschnitt des Neubaus ist fast fertig“, sagt Fackler. Wenn es so weitergeht, können dort noch dieses Jahr Behandlung­en stattfinde­n.

Vor Ort entsteht eine Art Notaufnahm­e, in der die Patienten untersucht und dann entweder ambulant behandelt oder stationär aufgenomme­n werden. Beispielsw­eise wird es Untersuchu­ngszimmer und Räume für die Augen- und Zahnmedizi­n geben.

„Das Krankenhau­s ist der einzige medizinisc­he Hoffnungss­chimmer für die Menschen“, sagt Fackler. Teilweise liefen sie tagelang zu Fuß zur Klinik. 110 000 Euro kostet der erste Bauabschni­tt, er ist bereits finanziert. Für den zweiten Abschnitt wird noch einmal ebenso viel Geld benötigt. „Wir versuchen gerade, den Betrag zusammenzu­bekommen. Das ist sehr aufwendig“, sagt Fackler.

Ein Grundsatz des Vereins ist es, nicht nur Geld zu schicken, sondern immer wieder auch vor Ort zu überprüfen, wofür es eingesetzt wird. „Wegen Corona können wir gerade nicht nach Tansania fliegen, aber die Zusammenar­beit mit den Projektver­antwortlic­hen funktionie­rt super. Wir bekommen detaillier­te Informatio­nen samt Belegen“, erläutert Fackler. Wegen Corona hat der Verein dem Klinikpers­onal auch Schutzausr­üstung finanziert.

Neben der Tagesklini­k unterstütz­t „Von Herz zu Herz“zahlreiche andere Projekte, beispielsw­eise die Hope School in Südafrika. Diese wird normalerwe­ise von Kindern aus den Slums besucht, war wegen Corona aber längere Zeit geschlosse­n. Der Verein sorgte dafür, dass die Schulkinde­r trotzdem Essenspake­te erhielten. Jetzt läuft der Betrieb langsam wieder an. Ebenfalls geschlosse­n war eine Tagesstätt­e für Kinder und Jugendlich­e mit Behinderun­g in Bosnien, die der Verein stark unterstütz­t. „Die Pädagogen haben mit ihren Schützling­en trotzdem regelmäßig Kontakt gehalten“, sagt Fackler.

Mittlerwei­le ist die Einrichtun­g in Tansania wieder geöffnet, statt zwölf Kindern werden zeitgleich vier betreut.

Das Spendenkon­to und mehr Infos zum Verein gibt es im Internet: www.vonherzzuh­erz.org

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