Allgäuer schenken Hoffnung nach Afrika
In Tansania hilft der Verein „Von Herz zu Herz“beim Bau einer Tagesklinik
- Ungezählte Allgäuer engagieren sich in verschiedensten Vereinen für andere, unterstützen Menschen im In- und Ausland und investieren dafür Zeit und Geld. Im Herbst vergangenen Jahres hat unsere Zeitung stellvertretend für die vielen Helfer in der Region den Verein „Von Herz zu Herz“vorgestellt, der Projekte im Allgäu, in Europa und weltweit unterstützt.
Eines seiner wichtigsten Vorhaben war damals der Neubau einer ambulanten Tagesklinik für das Kabanga-Krankenhaus in der Region Kigoma, einer der ärmsten Gegenden in Tansania. Seither hat sich viel getan. „Mit dem Bau geht es sehr gut voran“, sagt Martin Fackler aus dem Vereinsvorstand. Starke Regenfälle haben zwar den Transport der Baumaterialien verzögert und auch die Corona-Krise geht nicht spurlos an dem Projekt vorbei. „Aber der erste Abschnitt des Neubaus ist fast fertig“, sagt Fackler. Wenn es so weitergeht, können dort noch dieses Jahr Behandlungen stattfinden.
Vor Ort entsteht eine Art Notaufnahme, in der die Patienten untersucht und dann entweder ambulant behandelt oder stationär aufgenommen werden. Beispielsweise wird es Untersuchungszimmer und Räume für die Augen- und Zahnmedizin geben.
„Das Krankenhaus ist der einzige medizinische Hoffnungsschimmer für die Menschen“, sagt Fackler. Teilweise liefen sie tagelang zu Fuß zur Klinik. 110 000 Euro kostet der erste Bauabschnitt, er ist bereits finanziert. Für den zweiten Abschnitt wird noch einmal ebenso viel Geld benötigt. „Wir versuchen gerade, den Betrag zusammenzubekommen. Das ist sehr aufwendig“, sagt Fackler.
Ein Grundsatz des Vereins ist es, nicht nur Geld zu schicken, sondern immer wieder auch vor Ort zu überprüfen, wofür es eingesetzt wird. „Wegen Corona können wir gerade nicht nach Tansania fliegen, aber die Zusammenarbeit mit den Projektverantwortlichen funktioniert super. Wir bekommen detaillierte Informationen samt Belegen“, erläutert Fackler. Wegen Corona hat der Verein dem Klinikpersonal auch Schutzausrüstung finanziert.
Neben der Tagesklinik unterstützt „Von Herz zu Herz“zahlreiche andere Projekte, beispielsweise die Hope School in Südafrika. Diese wird normalerweise von Kindern aus den Slums besucht, war wegen Corona aber längere Zeit geschlossen. Der Verein sorgte dafür, dass die Schulkinder trotzdem Essenspakete erhielten. Jetzt läuft der Betrieb langsam wieder an. Ebenfalls geschlossen war eine Tagesstätte für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Bosnien, die der Verein stark unterstützt. „Die Pädagogen haben mit ihren Schützlingen trotzdem regelmäßig Kontakt gehalten“, sagt Fackler.
Mittlerweile ist die Einrichtung in Tansania wieder geöffnet, statt zwölf Kindern werden zeitgleich vier betreut.
Das Spendenkonto und mehr Infos zum Verein gibt es im Internet: www.vonherzzuherz.org