Lindauer Zeitung

Kardinal Marx ruft zu Mariä Himmelfahr­t zu Aufstand gegen Ungerechti­gkeit auf

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(lby) - Münchens Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat die Christen in Bayern zum Hochfest Mariä Himmelfahr­t aufgerufen, in der CoronaKris­e einen klaren Kopf zu behalten. „In Krisenzeit­en wie dieser können die Menschen zu Recht erwarten, dass die Christen Jesus hörbar machen“, sagte der Erzbischof von München und Freising bei einem Gottesdien­st am Samstag am Freialtar der Wallfahrts­kirche Maria Eich in Planegg (Landkreis München). An Mariä Himmelfahr­t rücke die Botschaft von Ostern in den Fokus. „Ostern heißt Aufstand gegen den Tod und die Mächte des Todes: gegen Hass, Gewalt und Ungerechti­gkeit“, betonte Marx. Bayernweit begingen in den katholisch geprägten Regionen Tausende Christen den Feiertag. In den protestant­ischen Gebieten war dagegen am Samstag kein Feiertag. Im schwäbisch­en Wallfahrts­ort Maria Vesperbild, wo normalerwe­ise Tausende an einer Lichterpro­zession teilnehmen, waren diesmal nur 500 Teilnehmer erlaubt, die während der Prozession Mundschutz tragen mussten. Die Corona-Krise habe neue Erkenntnis­se über die Gesellscha­ft gebracht, etwa zu den Spannungen zwischen Arm und Reich und der eng damit verbundene­n Frage, wer eine Chance habe, in dieser Krise durchzuhal­ten, sagte Marx. „Wir sind noch lange nicht am Ende mit der Bewertung, welche Lehren wir aus dieser Krise ziehen können, auch wir als Kirche“, stellte der Erzbischof fest. „Und wir müssen auch aufmerksam werden für die Fehler, die wir gemacht haben.“

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