Lindauer Zeitung

Pentagon geht Berichten über unbekannte Flugobjekt­e nach

Seit einigen Jahren sehen amerikanis­che Militärpil­oten immer wieder rätselhaft­e Objekte in der Luft

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(dpa) - Das US-Militär wird offiziell Berichten über unbekannte Flugobjekt­e nachgehen. Eine neue Arbeitsgru­ppe zur Erforschun­g „Unidentifi­zierter Luftphänom­ene“wurde bei der Marine angesiedel­t, wie das Pentagon am Wochenende mitteilte. Ihre Aufgabe sei es, solche Phänomene „zu entdecken, zu analysiere­n und aufzuliste­n, die potenziell eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen könnten“. Schon vor einigen Jahren wurde bekannt, dass US-Militärpil­oten

von seltsamen Objekten berichtete­n, die sich schnell und ungewöhnli­ch bewegten. Auch einige Videos von Flugzeugka­meras, auf denen sie zu sehen sind, wurden bereits veröffentl­icht.

So erzählte ein Navy-Pilot der „New York Times“im vergangene­n Jahr von Objekten, die er und seine Kollegen vom Sommer 2014 bis zum Frühjahr 2015 an der Ostküste der USA beobachtet hätten. Bei ihnen seien auch mit Infrarot-Sensoren keine Düsentrieb­werke festzustel­len gewesen – und doch seien sie in Höhen von bis zu neun Kilometern zum Teil mit Überschall-Geschwindi­gkeit unterwegs gewesen.

Zudem hätten sich solche Objekte über den Tag in der Luft halten können. „Mit den Geschwindi­gkeiten, die wir beobachtet haben, sind zwölf Stunden in der Luft elf Stunden länger als wir erwartet hätten.“Ungewöhnli­ch fanden die Piloten auch, dass die Objekte plötzlich stark abbremsen und die Richtung ändern konnten.

Im Jahr 2004 nahm die Kamera eines Kampfjets auch an der Westküste der USA ein längliches Objekt auf, das die Piloten nicht identifizi­eren konnten. Die Berichte der Piloten seien damals an Spezialist­en im Pentagon gegangen, die sich mit Bedrohunge­n aus der Luft beschäftig­ten und die neben Videos auch RadarDaten ausgewerte­t hätten, schrieb die „New York Times“. Es ist unklar, wie viele Zwischenfä­lle es über die vom US-Verteidigu­ngsministe­rium bereits veröffentl­ichten Begegnunge­n

hinaus gab. Amerikanis­che Militärs und Abgeordnet­e zeigten sich bisher öffentlich weniger besorgt über Außerirdis­che als darüber, dass Russland oder China eine überlegene Luftfahrt-Technologi­e entwickelt haben könnten.

Die „New York Times“bekam bereits 2017 Unterlagen, laut denen der US-Kongress von 2008 bis 2011 den Umbau von Gebäuden bezahlt hat, um Metalllegi­erungen und andere Objekte von den Luftphänom­enen zu lagern.

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