Zuschauerdebatte wird durch Rummenigge belebt
(SID) - Einen Monat vor dem Saisonbeginn der Bundesliga hat die Debatte über eine ZuschauerRückkehr neue Nahrung erhalten. „Der primäre Aspekt muss sein, Atmosphäre und Emotionen zurück ins Stadion zu holen“, sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge von Rekordmeister Bayern München und setzt damit den DFB unter Druck: „Es kann gelingen.“
Obwohl die Politik den Plänen der Clubs aufgrund der stetig steigenden Corona-Fallzahlen vorerst eine Absage erteilt hat und Geisterspiele bis Ende Oktober wahrscheinlich sind, möchte Rummenigge noch nicht aufgeben. „Wir sind bereit, wenn man uns die Chance gibt“, sagte der 64-Jährige in der „Sport Bild“mit Blick auf einen möglichen Zeitpunkt für die Öffnung: „Aber das ist eine Entscheidung, welche die Politik fällen muss.“Zwar lässt Rummenigge keine Zweifel daran, dass „die gesundheitlichen Aspekte über allem stehen“– dennoch hat er klare Vorstellungen. „Wir müssen nicht mit 25 000 Zuschauern anfangen, sondern mit weniger. Um den Beweis zu erbringen, dass das geregelt möglich ist“, sagte der Bayern-Boss: „Vielleicht wäre es sinnvoll, 20 bis 25 Prozent der Stadionkapazität zu erlauben. Das wären bei uns 15 000 bis 18 000 Fans.“
Damit der Fußball seine Kraft nicht verliert, möchte auch der DFB Zuschauer in den Stadien sehen. Allerdings geht der Verband vorsichtiger zu Werke. „Wir arbeiten mit Wissenschaftlern daran, eine Lösung zu finden“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Er freue sich über jeden, „der Zuschauer zulassen kann“. Priorität müsse aber weiter die Gesundheit der Menschen haben, „auch um die Rückkehr der Zuschauer in Zukunft nicht zu gefährden“. Genau diesen Ansatz verfolgt auch Fritz Sörgel. Der Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg kritisiert jedoch die DFL, weil sie bislang nicht untersucht habe, wie sich Aerosole im Stadion verbreiten.