Fraktionen stellen Antrag zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Auffanglagern
Kreisräte fordern humanitären Beitrag des Landkreises Lindau
(lz) - Die Kreistagsfraktionen von FDP, Lindau Initiative, ÖDP und Die Linke stellen mit Unterstützung der SPD, der Grünen und der Freien Wähler einen Antrag an den Kreistag zur Aufnahme von Flüchtlingen. In dem interfraktionellen Antrag fordern sie „die Bereitschaft des Landkreises Lindau, einen konkreten humanitären Beitrag zur Auflösung von Flüchtlingslagern zu leisten und die erforderliche zusätzliche Anzahl Schutzsuchender, insbesondere Kinder, Jugendliche, Frauen und Kranke aus den griechischen Auffanglagern, aufzunehmen“.
In dem Schreiben, das an Landrat Elmar Stegmann gerichtet ist, heißt es außerdem: „Der Kreistag Lindau beauftragt den Landrat des Landkreises, in diesem Sinne umgehend gegenüber seinen Landratskolleginnen und -kollegen in Bayern aktiv zu werden und einen dringenden Appell für eine schnelle humanitäre Lösung an die Regierung des Freistaates Bayern, den Innenminister der Bundesrepublik, die Bundesregierung sowie die Bundeskanzlerin persönlich zu richten.“
Angesichts der katastrophalen Verhältnisse in den Flüchtlingslagern unter anderem auf den griechischen Inseln, unter denen vor allem Kinder, Jugendliche, Frauen und Kranke leiden, bedarf es dringend einer schnellen humanitären Lösung im Interesse der Flüchtlinge durch Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, sind sich die Fraktionen einig. Weiterhin tatenlos zuzusehen sei für den Kreistag Lindau nicht länger hinnehmbar. Die Antragssteller verweisen diesbezüglich auf die gültige Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948, in der es unter anderem heißt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“