Ein wichtiger Punkt für das Selbstvertrauen
Friedrichshafen beginnt die Saison in der Verbandsliga als Aufsteiger mit einem 1:1 gegen Sindelfingen
- Je höher im Fußball gespielt wird, desto besser sind die Gegner. Fehler werden prompt bestraft und wenn man Pech hat, dann verliert ein Team in der letzten Sekunde. Fast hätte es den VfB Friedrichshafen beim Auftakt der Fußball-Verbandsliga im Zeppelinstadion gegen Ende der Partie böse erwischt. Der Sindelfinger Torjäger Oliver Glotzmann schoss den Ball nach schönem Zuspiel vom starken Endrit Syla aber über das Tor – es blieb beim 1:1.
„Wir haben uns den Punkt verdient, weil wir über 90 Minuten dagegengehalten haben und vor allem in Hälfte zwei sehr gute Chancen hatten. In der Verbandsliga werden die Fehler, wie beim 1:1, schnell bestraft. Das müssen wir schnell abstellen und dazulernen“, sagte VfB-Kapitän Denis Nikic.
Die Partie vor etwa 400 Zuschauern wurde in Hälfte eins spielerisch von den Gästen bestimmt. Am Ball und in der der Vorwärtsbewegung war Sindelfingen reifer. Ein Schuss aufs Tor von VfL-Keeper Alexander Bachmann und ein Schuss von Eugen Strom über das Tor waren die nennenswerten Szenen auf VfB-Seite. Die beste Chance in Durchgang eins vergab Oliver Glotzmann. Nach einem Konter wurde er von AndreiLucian Ulici freigespielt, doch Glotzmann schoss aus kurzer Distanz vorbei. In den letzten Minuten vor dem Pausenpfiff kam der VfB besser auf, doch ohne wirklich gefährlich zu werden.
Nach Wiederbeginn war Friedrichshafen besser im Spiel. Die Automatismen funktionierten nun zusehends. Sindelfingen nahm den Kampf an und es entwickelte sich eine spannende Partie. Die besseren Chancen hatte nun die Mannschaft von VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo. Das einzige Manko: Es fiel kein Tor. Ein Konter über Denis Nikic und Sascha Hohmann wurde von Strom fast perfekt zu Ende gespielt (54.), doch VfL-Torhüter Alexander Bachmann klärte den Schuss zur Ecke. Diese Szene war der Auftakt für weitere VfB-Chancen. Nach einem Querschläger in der VfL-Hintermannschaft bediente Daniel Di Leo Julian Neu. Doch wieder hieß der Sieger Bachmann (65.). Nur vier Minuten später nahm Nico Di Leo einen Zuckerpass von Strom auf, drang in den Strafraum ein, flankte den Ball dann aber ins Niemandsland.
Kaum hatten sich die Häfler Zuschauer nach dieser vergebenen Chance beruhigt, da durften sie jubeln. Neu nutzte eine Unachtsamkeit in der VfL-Hintermannschaft und überwand Bachmann mit einem platzierten Schuss. Die Freude dauerte allerdings nur vier Minuten. Hohmann verlor einen Zweikampf, dann ging es schnell. Glotzmann traf im zweiten Anlauf zum 1:1. „Ich habe der Mannschaft nach dem Führungstreffer gesagt, wenn wir es schaffen, die nächsten zehn Minuten ohne Gegentor zu überstehen, dann holen wir drei Punkte. Die fehlende Konzentration hat uns zwei Punkte gekostet“, meinte Daniel Di Leo.
In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst lenkte Bachmann einen Schuss von Strom an den Pfosten (89.). Kopfschütteln an der Bank des VfB, kurz darauf fast blankes Entsetzen nach einem Konter der Gäste. Endrit Syla setzte sich durch, drang in den Strafraum des VfB ein und spielte den Ball zum freistehenden Glotzmann. Dieser drosch den Ball aber fünf Meter über das Tor. „Das war eine ganz dicke Chance, um drei Punkte aus Friedrichshafen mitzunehmen. Es wäre des Guten zu viel gewesen. Wenn man die 90 Minuten zusammenfasst, dann ist das 1:1 gerecht“, betonte VfLTrainer Roberto Klug.
Als Fazit bleibt: Der VfB kann in der Verbandsliga mithalten, aber die Fehlerquote muss deutlich gesenkt werden. Der Punkt zum Auftakt war aber wichtig fürs Selbstvertrauen.