Lindauer Zeitung

Ein wichtiger Punkt für das Selbstvert­rauen

Friedrichs­hafen beginnt die Saison in der Verbandsli­ga als Aufsteiger mit einem 1:1 gegen Sindelfing­en

- Von Giuseppe Torremante

- Je höher im Fußball gespielt wird, desto besser sind die Gegner. Fehler werden prompt bestraft und wenn man Pech hat, dann verliert ein Team in der letzten Sekunde. Fast hätte es den VfB Friedrichs­hafen beim Auftakt der Fußball-Verbandsli­ga im Zeppelinst­adion gegen Ende der Partie böse erwischt. Der Sindelfing­er Torjäger Oliver Glotzmann schoss den Ball nach schönem Zuspiel vom starken Endrit Syla aber über das Tor – es blieb beim 1:1.

„Wir haben uns den Punkt verdient, weil wir über 90 Minuten dagegengeh­alten haben und vor allem in Hälfte zwei sehr gute Chancen hatten. In der Verbandsli­ga werden die Fehler, wie beim 1:1, schnell bestraft. Das müssen wir schnell abstellen und dazulernen“, sagte VfB-Kapitän Denis Nikic.

Die Partie vor etwa 400 Zuschauern wurde in Hälfte eins spielerisc­h von den Gästen bestimmt. Am Ball und in der der Vorwärtsbe­wegung war Sindelfing­en reifer. Ein Schuss aufs Tor von VfL-Keeper Alexander Bachmann und ein Schuss von Eugen Strom über das Tor waren die nennenswer­ten Szenen auf VfB-Seite. Die beste Chance in Durchgang eins vergab Oliver Glotzmann. Nach einem Konter wurde er von AndreiLuci­an Ulici freigespie­lt, doch Glotzmann schoss aus kurzer Distanz vorbei. In den letzten Minuten vor dem Pausenpfif­f kam der VfB besser auf, doch ohne wirklich gefährlich zu werden.

Nach Wiederbegi­nn war Friedrichs­hafen besser im Spiel. Die Automatism­en funktionie­rten nun zusehends. Sindelfing­en nahm den Kampf an und es entwickelt­e sich eine spannende Partie. Die besseren Chancen hatte nun die Mannschaft von VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo. Das einzige Manko: Es fiel kein Tor. Ein Konter über Denis Nikic und Sascha Hohmann wurde von Strom fast perfekt zu Ende gespielt (54.), doch VfL-Torhüter Alexander Bachmann klärte den Schuss zur Ecke. Diese Szene war der Auftakt für weitere VfB-Chancen. Nach einem Querschläg­er in der VfL-Hintermann­schaft bediente Daniel Di Leo Julian Neu. Doch wieder hieß der Sieger Bachmann (65.). Nur vier Minuten später nahm Nico Di Leo einen Zuckerpass von Strom auf, drang in den Strafraum ein, flankte den Ball dann aber ins Niemandsla­nd.

Kaum hatten sich die Häfler Zuschauer nach dieser vergebenen Chance beruhigt, da durften sie jubeln. Neu nutzte eine Unachtsamk­eit in der VfL-Hintermann­schaft und überwand Bachmann mit einem platzierte­n Schuss. Die Freude dauerte allerdings nur vier Minuten. Hohmann verlor einen Zweikampf, dann ging es schnell. Glotzmann traf im zweiten Anlauf zum 1:1. „Ich habe der Mannschaft nach dem Führungstr­effer gesagt, wenn wir es schaffen, die nächsten zehn Minuten ohne Gegentor zu überstehen, dann holen wir drei Punkte. Die fehlende Konzentrat­ion hat uns zwei Punkte gekostet“, meinte Daniel Di Leo.

In der Schlusspha­se überschlug­en sich die Ereignisse. Zunächst lenkte Bachmann einen Schuss von Strom an den Pfosten (89.). Kopfschütt­eln an der Bank des VfB, kurz darauf fast blankes Entsetzen nach einem Konter der Gäste. Endrit Syla setzte sich durch, drang in den Strafraum des VfB ein und spielte den Ball zum freistehen­den Glotzmann. Dieser drosch den Ball aber fünf Meter über das Tor. „Das war eine ganz dicke Chance, um drei Punkte aus Friedrichs­hafen mitzunehme­n. Es wäre des Guten zu viel gewesen. Wenn man die 90 Minuten zusammenfa­sst, dann ist das 1:1 gerecht“, betonte VfLTrainer Roberto Klug.

Als Fazit bleibt: Der VfB kann in der Verbandsli­ga mithalten, aber die Fehlerquot­e muss deutlich gesenkt werden. Der Punkt zum Auftakt war aber wichtig fürs Selbstvert­rauen.

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