Poitschke warnt vor hohen Ansprüchen
(SID) Sportdirektor Enrico Poitschke vom Profi-Radsportteam Bora-hansgrohe hat die Erwartungen an die deutsche Tour-de-France-Hoffnung Emanuel Buchmann nach dessen Sturz gedämpft. „Es kostet ein paar Prozente. Bei der Tour machen ein paar Prozent viel aus“, sagte Poitschke am Rande der deutschen Straßen-Meisterschaften auf dem Sachsenring.
Man müsse so realistisch sein, „dass es ganz schwer wird, das zu erreichen, was wir vorhatten. Der Sturz ist einfach extrem negativ gewesen. Wir werden natürlich alles versuchen. Aber man muss nicht verwundert sein, wenn das kleine Bisschen fehlt“, sagte er. Buchmann peilt nach Rang vier im Vorjahr das Podest an. Er war vor neun Tagen bei der Tour-Generalprobe Dauphiné in Frankreich auf einer Abfahrt heftig gestürzt und hatte sich starke Prellungen an Rücken und Gesäß zugezogen.
Über Buchmanns Start soll in Kürze nach Rücksprache mit Fahrer und Ärzten endgültig entschieden werden. Gleiches gilt für Maximilian Schachmann, der bei der LombardeiRundfahrt von einem Auto angefahren wurde und sich das Schlüsselbein brach. „Es hat sich die letzten Tage gut entwickelt. Wenn sich in den Einheiten, die von der Belastung wettkampfnah gefahren werden, nichts Negatives ergibt, denke ich schon, dass sie starten können“, sagte Poitschke.
Marcel Meisen aus Stolberg feierte auf dem Sachsenring einen Überraschungssieg. Der 31-Jährige vom Team Alpecin-Fenix setzte sich am Sonntag nach 48 Runden und 168 km vor Favorit Pascal Ackermann (Kandel/Borahansgrohe) und Teamkollege Alexander Krieger (Stuttgart) durch. Die Entscheidung fiel nach 2000 Höhenmetern im Sprint. Trotz guter Vorarbeit der Bora-Mannschaft brachte Ackermann den Sieg nicht ins Ziel. Meisen war im Cross-Bereich bereits fünfmal deutscher Meister. Bei den Frauen hatte zuvor Ex-Weltmeisterin Lisa Brennauer (32) aus Kempten ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigt.