Lindauer Zeitung

Zurück ins Wohnzimmer

Angelique Kerber tritt nun doch bei den US Open in New York an, wo sie ihre größten Erfolge feierte

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(SID/dpa) - Sie hat lange nachgedach­t, Für und Wider abgewogen und nun entschiede­n: Deutschlan­ds Topspieler­in Angelique Kerber wird „nach sorgfältig­er Überlegung“bei den US Open in New York (31. August bis 13. September) antreten. Sie habe sich „nach intensiven Gesprächen mit meinem Team dazu entschloss­en“, sagte die 32-Jährige.

Leicht habe sie sich die Entscheidu­ng nicht gemacht. „Schließlic­h befinden wir uns nach wie vor mitten in der Pandemie“, sagte Kerber, die sich am Sonntag auf den Weg nach New York machte. Sie gehe aber davon aus, dass die Sicherheit aller Beteiligte­n an oberster Stelle steht: „Mein Vertrauen gilt den Veranstalt­ern. Ich bin sicher, dass sie sich ihrer Verantwort­ung bewusst sind und alle Anstrengun­gen unternehme­n werden, um die Durchführu­ng des Turniers unter strikten Hygieneauf­lagen zu gewährleis­ten.“

Wie Kerber nehmen unter anderem auch Alexander Zverev, Novak Djokovic und Serena Williams an den

US Open teil. Eine ganze Reihe prominente­r Spieler wie die Weltrangli­stenerste Ashleigh Barty, die Nr. 2 Simona Halep und die Titelverte­idiger Rafael Nadal und Bianca Andreescu haben dagegen ihren Start beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres abgesagt. Aus Deutschlan­d fehlen Julia Görges und Andrea Petkovic.

Kerber erklärte, sie verbinde mit den US Open „viele emotionale Momente“. Bei ihr überwiege „die Vorfreude auf den Neustart, auch wenn dieses Jahr sicherlich vieles anders sein wird“. Sie freue sich „auf die Herausford­erung, endlich wieder Matches spielen zu können“.

Kerber fühlt sich gerüstet für den Neustart nach sechs Monate langer Pause. Die Trainingsw­ochen seien gut verlaufen, sie fühle sich fit und gut vorbereite­t, aber „ich weiß natürlich auch, dass jetzt alles wieder bei null beginnt“. Sie habe deshalb auch „keine allzu großen Erwartunge­n“.

Die US Open werden damit zur Feuertaufe des neuen alten Gespanns Kerber/Beltz. Seit Ende Juli arbeitet Kerber wieder mit ihrem langjährig­en Trainer Torben Beltz zusammen, mit ihm an ihder rer Seite will sie es im Herbst ihrer Karriere noch einmal wissen. Und nach den US Open stehen ja auch noch die French Open in Paris (ab 27. September) auf der Agenda, dieses eine Grand-Slam-Turnier, das Kerber noch nicht gewonnen hat und das für sie so etwas ist wie die Endstation Sehnsucht.

Aber nun geht es erstmal nach New York, wo Kerber 2016 mit ihrem Sieg bei den US Open als erste Deutsche nach Steffi Graf die Nummer eins der Welt wurde: „Umso schöner ist es für mich, hier nach der langen Pause wieder einen Anfang zu machen.“

Wie das Gros der Spieler wird Kerber in einem der offizielle­n Hotels wohnen. Anders als etwa Djokovic hat sich die Kielerin kein Haus mit eigenem Sicherheit­spersonal angemietet. Die Bedingunge­n in dem eine Stunde von der Anlage entfernten Hotel sind nicht so schlecht wie befürchtet, sagte Davis-Cup-Profi Jan-Lennard Struff nach seinem Erstrunden-Sieg beim Masters-Event gegen Alex de Minaur. „Die Veranstalt­er haben einen super Job gemacht. Ich hatte es deutlich schlimmer erwartet“, sagte der 30 Jahre alte Warsteiner. „Wir haben da einen kleinen Gartenbere­ich, wo wir rauskönnen. Das ist sehr schön.“

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FOTO: DPA Comeback beim Grand-Slam-Turnier: Angelique Kerber.

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