Eine App gegen die Lebensmittelverschwendung
Vier Studenten der Dualen Hochschule Ravensburg haben einen internationalen Preis gewonnen
- 80 Kilogramm Lebensmittel werden in Deutschland pro Kopf und Jahr weggeworfen. Vier Studenten der Dualen Hochschule Ravensburg wollen gegen diese Verschwendung von Essensresten vorgehen. Mit ihrer Idee für eine App zum gemeinsamen Restekochen begeisterten Johannes Englmann, Franziska Engel, Viviana Reckert und Robert Heiser nicht nur ihre Dozenten in Ravensburg, sondern waren auch international erfolgreich. Bei dem Nachwuchswettbewerb des britischen Design-Verbandes D&AD gewannen sie einen „Yellow Pencil“– die höchste Auszeichnung in ihrer Kategorie. Die App, mit der künftig keine übrigen Lebensmittel mehr im
Müll landen sollen, heißt „Odds&Friends“. Über sie werden junge Leute miteinander vernetzt und können sich wöchentlich treffen, um gemeinsam mit ihren Lebensmittelresten zu kochen. „Uns ist aufgefallen, dass wir oft einzelne Lebensmittelreste übrighaben und uns dann zum Kochen treffen, um diese zu verwerten“, sagen die vier Studierenden. Die App mache es einfacher, Gleichgesinnte zu finden und dadurch nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Geld zu sparen. Das sei ein Weg, im Alltag nachhaltiger zu sein.
Neben dem Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung, sollen so auch neue Freundschaften entstehen. Es gehe darum, sich digital zu vernetzen und „im echten Leben neue Leute kennenzulernen“. Um die gemeinsamen Kochabende noch unterhaltsamer zu gestalten, überlegten sich die Mediendesignstudenten zusätzliche Herausforderungen. Dazu zählen beispielsweise Mottoabende oder dass beim Essen niemand die Hände benutzen darf. „Eigene Tests haben ein sehr lustiges Abendessen ergeben“, berichtet das Odds&Friends-Team.
Nachhaltigkeit soll bei ihnen Spaß machen und im Alltag möglich sein. Das Ziel sei es, auf unterhaltsame Art auf ein sehr wichtiges Thema hinzuweisen. „Man tut etwas Gutes, vielleicht, sogar ohne dass man es direkt merkt“, so die Entwickler der Smartphone-App. Hauptsächlich wollen sie junge Leute erreichen, deswegen soll die App auch auf mehreren sozialen Medien wie Instagram oder TikTok vertreten sein.
Der Name der App ist eine Anspielung auf die englische Floskel „odds and ends“, was in etwa „Kleinigkeiten“oder „Krimskrams“bedeutet. Aus dem Wort „ends“wurde der englische Ausdruck für „Freunde“. Die Wortneuschöpfung „Odds&Friends“verbinde die Idee, etwas Gutes für die Umwelt zu tun mit dem Anreiz, neue Leute kennenzulernen und einen schönen (und leckeren) Abend zu verbringen, erklären die Studierenden.
Verfügbar ist die App aktuell nicht, da es bei dem Wettbewerb um die Entwicklung einer Kampagne ging, nicht um das tatsächliche Programmieren einer Smartphone-App. Das Programmieren sei auch zeitlich und finanziell nicht möglich gewesen, so die Studierenden. Dennoch würden sie Odds&Friends gerne realisieren: „Falls sich interessierte Investoren, die die Idee finanziell unterstützen möchten, und leidenschaftliche Entwickler finden, die Lust haben, das Projekt umzusetzen, sind wir definitiv offen dafür.“
Markus Rathgeb, Studiengangsleitung Mediendesign an der DHBW, betreute die Entstehung von „Odds&Friends“. Für ihn war es nicht das erste Mal, dass ein Team aus Ravensburg internationalen Erfolg hat: „Wir nehmen seit mehr als zehn Jahren an internationalen Designwettbewerben teil. Während dieser Jahre sind
TRAUERANZEIGEN unsere Studierenden regelmäßig mit den begehrtesten Preisen nationaler und internationaler Designwettbewerbe ausgezeichnet worden.“
Preisträger werden zur Präsentation ihres Designs von D&AD nach London eingeladen und bekommen entweder Preisgeld oder die Chance auf ein renommiertes Praktikum, sagt er.