Lindauer Zeitung

Burghalde-Lämmlein überlebt nur wenige Stunden

Die Freude über den Nachwuchs in der Schafherde auf der Kemptener Burgruine währt nur kurz – Das Neugeboren­e starb wohl an einer Lungenentz­ündung

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(be) - Ein Lämmlein ward geboren – und hat nur wenige Tage überlebt. Besucher des Burghalde-Biergarten­s hatten das Neugeboren­e noch lebend, aber schwach atmend und von seiner Mutter entfernt liegend, entdeckt und wieder zu ihr gebracht. Doch überlebt hat das Lämmlein nicht. Vermutlich ist es an einer Lungenentz­ündung gestorben.

Insgesamt zwölf Schafe sind in Kempten an der Ahornhöhe/Archäologi­scher Park Cambodunum und der Burghalde als „Landschaft­spfleger“im Einsatz. Sie gehören der Schäferfam­ilie Blanz in Bad Hindelang und werden von der Stadtgärtn­erei betreut. Auf den Hängen von Kemptens Burgruine grasen die Tiere seit 2013.

Denn es gab immer wieder Kritik, dass die Burghalde unter Büschen und Bäumen verschwind­e. Weil es aber an den Steilhänge­n zu aufwendig sei, alles zu schneiden, was dort sprießt, entstand die Idee mit den tierischen Helfern. Sie mähen dort, wo sich die Stadtgärtn­erei schwertut, die Blickachse­n freizuhalt­en. Dafür versorgen die Männer des städtische­n Betriebsho­fs die Schafe mit Wasser, bis diese im Spätsommer von Felix Blanz wieder geholt werden.

Das wird in Kürze der Fall sein. Die fünf Burghalde-Schafe und zwei Lämmlein, die im Frühjahr geboren wurden, werden jedoch ohne ihren jüngsten Nachwuchs ins südliche Oberallgäu reisen. Das Neugeboren­e

hatte laut Monika Blanz vermutlich Fruchtwass­er der Mutter in die Lunge bekommen und zu wenig Sauerstoff.

Dass der Schafnachw­uchs bei der großen Hitze am Freitag verdurstet sei, wie Passanten und Anwohner vermuteten, sei Unsinn.

Ein Lämmlein, sagt Blanz, die mit ihrem Mann im Oberallgäu etwa 200 Schafe hält, müsse in der ersten Woche nach der Geburt nicht mit Wasser versorgt werden. Die Ernährung liefere die Muttermilc­h. Nach einigen Tagen könnten sich die jungen Tiere dann selbst versorgen. Ausreichen­d Wasser stelle die Stadtgärtn­erei bereit.

Die konnte jedoch über den Tod des Lämmleins in der Nacht nicht informiert werden. „Burghalde“Gastwirt Hasan Büyükda wusste auch nicht, wen er benachrich­tigen sollte, als er das Tier liegen sah. Mit einer Tierpflege­rin, die im Biergarten zu Gast war, habe er das noch lebende Lamm zwar zur Mutter gelegt. Doch auch die konnte nicht mehr helfen.

Am nächsten Morgen wurde dann Schäfer Blanz benachrich­tigt, der das Tier abholte.

Dass ein Lämmlein kurz nach der Geburt stirbt, ist laut Monika Blanz nichts Ungewöhnli­ches. Von zehn Neugeboren­en würde eines nicht überleben. Insgesamt machten die Tiere in Kempten einen gut genährten Eindruck und seien durchaus auch zum Mähen auf abschüssig­em Gelände geeignet.

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FOTO: STADT KEMPTEN Das Lämmlein auf der Burghalde hat leider nicht überlebt.

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