Lindauer Zeitung

Mais und Hanf: Das Labyrinth lebt

Familie Späth legt Wildpflanz­enmischung im Irrgarten an – Plantage kein Fall für die Staatsanwa­ltschaft

- Von Andy Heinrich

- Das beliebte Maislabyri­nth in Nitzenweil­er wartet dieses Jahr mit einer nicht alltäglich­en Neuigkeit auf. Neben etwa 200 000 Maispflanz­en, die eine Höhe von ungefähr drei Metern erreichen, gibt es für die Besucher auf ihrem 1,2 Kilometer langen Weg durch den Irrgarten neuerdings leuchtende Sonnenblum­en und Hanfgewäch­se zu entdecken, die nicht nur am Rand des Areals blühen und gedeihen. „Mit dieser speziellen Saatgutmis­chung, dem Veitshöchh­eimer Hanfmix, bewirken wir eine spürbare Lebensraum­verbesseru­ng in unserer Landschaft, unter anderem für zahlreiche Insekten“, sagt Arthur Späth im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Intensiver Hanfanbau auf einer Freizeitan­lage, die jährlich bis zu 20 000 Besucher anzieht? Was sich zunächst ungewöhnli­ch anhört, ist im beschaulic­hen Nitzenweil­er Realität. Im Maislabyri­nth von Arthur Späth ranken die Kulturpfla­nzen zwischen Mais und Sonnenblum­en in den blauen Himmel, wobei durchaus ein süßlich-würziger Geruch wahrzunehm­en ist. „Es handelt sich um den Veitshöchh­eimer Hanfmix, eine Saatgutmis­chung, in der der Hanf eine tragende Rolle spielt. Für uns als landwirtsc­haftlicher Betrieb ist der Anbau bestimmter NutzhanfSo­rten mit zertifizie­rtem Saatgut erlaubt“, erklärt Arthur Späth.

Im Gegensatz zu jenem Hanf, der als Rauschmitt­el und medizinisc­h genutzt wird, enthalte die schnell wachsende Nutzhanfso­rte „Felina 32“einen sehr geringen Anteil von weniger als 0,2 Prozent des berauschen­den Tetrahydro­cannabinol­s (THC). Marihuana und Haschisch könne man ohne die psychoakti­ve Substanz nicht erzeugen.

Überhaupt musste der Landwirt sein Vorhaben bei den zuständige­n Behörden, dem Bundesamt für Landwirtsc­haft und Ernährung in Berlin, anmelden: „Außerdem gibt es Kontrollen, in deren Verlauf Proben gezogen und analysiert werden“, versichert Arthur Späth.

Eine zu hohe Konzentrat­ion an THC hätte die sofortige Rodung beziehungs­weise Schließung des Labyrinths zur Folge. Nach der Saison werde man die Hanfpflanz­en übrigens als Dünger verwenden, wobei ein Einsatz in der Energiegew­innung ebenso denkbar sei. Trotz CoronaPand­emie und der damit verbundene­n

TRAUERANZE­IGEN Auflagen wie der Feststellu­ng persönlich­er Daten und der Einhaltung der bekannten Hygiene- und Verhaltens­regeln zeigt sich der Betreiber mit dem Saisonverl­auf zufrieden: „Wir durften seit der Eröffnung am 11. Juli erfreulich­erweise sehr viele Besucher verzeichne­n. Das Maislabyri­nth ist besonders bei Familien sehr beliebt. Die Menschen drängt es in die Natur, ins Freie.“

Das Maislabyri­nth in Nitzenweil­er zählt zu einer der am meisten besuchten Natur-Freizeitan­lagen in der Region. Für Inhaber und Betreiber Arthur Späth ist das weitläufig­e Areal mit seinem großen Kinderspie­lplatz, der Seilbahn, den Gokarts,

Wasserspri­tzen, mehreren Karussells, einem Maisbad, dem Trampolin, dem Tiergehege oder auch mit pfiffigen Grillstell­en samt lauschigen Picknick-Ecken neben der Landwirtsc­haft nicht nur ein Wirtschaft­sfaktor. Der 44-jährige Familienva­ter betont: „Das ganze Projekt ist eine Leidenscha­ft, der ich sehr gerne nachkomme.“

Weitere Informatio­nen zum Labyrinth wie zum Beispiel zu Öffnungsze­iten oder Corona-Vorgaben, sind im Internet zu finden unter

www.maisabente­uer.de

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FOTOS: ANDY HEINRICH Auf einer Fläche von 1,7 Hektar können die Besucher des Maislabyri­nths in Nitzenweil­er zwischen 200 000 Maispflanz­en umherirren.
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Eine spannende und unterhalts­ame Zeit für die ganze Familie verspricht das Maislabyri­nth der Familie Späth in Nitzenweil­er.

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