Mais und Hanf: Das Labyrinth lebt
Familie Späth legt Wildpflanzenmischung im Irrgarten an – Plantage kein Fall für die Staatsanwaltschaft
- Das beliebte Maislabyrinth in Nitzenweiler wartet dieses Jahr mit einer nicht alltäglichen Neuigkeit auf. Neben etwa 200 000 Maispflanzen, die eine Höhe von ungefähr drei Metern erreichen, gibt es für die Besucher auf ihrem 1,2 Kilometer langen Weg durch den Irrgarten neuerdings leuchtende Sonnenblumen und Hanfgewächse zu entdecken, die nicht nur am Rand des Areals blühen und gedeihen. „Mit dieser speziellen Saatgutmischung, dem Veitshöchheimer Hanfmix, bewirken wir eine spürbare Lebensraumverbesserung in unserer Landschaft, unter anderem für zahlreiche Insekten“, sagt Arthur Späth im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Intensiver Hanfanbau auf einer Freizeitanlage, die jährlich bis zu 20 000 Besucher anzieht? Was sich zunächst ungewöhnlich anhört, ist im beschaulichen Nitzenweiler Realität. Im Maislabyrinth von Arthur Späth ranken die Kulturpflanzen zwischen Mais und Sonnenblumen in den blauen Himmel, wobei durchaus ein süßlich-würziger Geruch wahrzunehmen ist. „Es handelt sich um den Veitshöchheimer Hanfmix, eine Saatgutmischung, in der der Hanf eine tragende Rolle spielt. Für uns als landwirtschaftlicher Betrieb ist der Anbau bestimmter NutzhanfSorten mit zertifiziertem Saatgut erlaubt“, erklärt Arthur Späth.
Im Gegensatz zu jenem Hanf, der als Rauschmittel und medizinisch genutzt wird, enthalte die schnell wachsende Nutzhanfsorte „Felina 32“einen sehr geringen Anteil von weniger als 0,2 Prozent des berauschenden Tetrahydrocannabinols (THC). Marihuana und Haschisch könne man ohne die psychoaktive Substanz nicht erzeugen.
Überhaupt musste der Landwirt sein Vorhaben bei den zuständigen Behörden, dem Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung in Berlin, anmelden: „Außerdem gibt es Kontrollen, in deren Verlauf Proben gezogen und analysiert werden“, versichert Arthur Späth.
Eine zu hohe Konzentration an THC hätte die sofortige Rodung beziehungsweise Schließung des Labyrinths zur Folge. Nach der Saison werde man die Hanfpflanzen übrigens als Dünger verwenden, wobei ein Einsatz in der Energiegewinnung ebenso denkbar sei. Trotz CoronaPandemie und der damit verbundenen
TRAUERANZEIGEN Auflagen wie der Feststellung persönlicher Daten und der Einhaltung der bekannten Hygiene- und Verhaltensregeln zeigt sich der Betreiber mit dem Saisonverlauf zufrieden: „Wir durften seit der Eröffnung am 11. Juli erfreulicherweise sehr viele Besucher verzeichnen. Das Maislabyrinth ist besonders bei Familien sehr beliebt. Die Menschen drängt es in die Natur, ins Freie.“
Das Maislabyrinth in Nitzenweiler zählt zu einer der am meisten besuchten Natur-Freizeitanlagen in der Region. Für Inhaber und Betreiber Arthur Späth ist das weitläufige Areal mit seinem großen Kinderspielplatz, der Seilbahn, den Gokarts,
Wasserspritzen, mehreren Karussells, einem Maisbad, dem Trampolin, dem Tiergehege oder auch mit pfiffigen Grillstellen samt lauschigen Picknick-Ecken neben der Landwirtschaft nicht nur ein Wirtschaftsfaktor. Der 44-jährige Familienvater betont: „Das ganze Projekt ist eine Leidenschaft, der ich sehr gerne nachkomme.“
Weitere Informationen zum Labyrinth wie zum Beispiel zu Öffnungszeiten oder Corona-Vorgaben, sind im Internet zu finden unter
www.maisabenteuer.de