Lindauer Zeitung

Jahrmarkt in gewohnter Form fällt dieses Jahr aus

Die Stadt arbeitet jetzt an Alternativ­en, auch für die Hafenweihn­acht – Kunsthandw­erkermarkt findet statt

- Von Julia Baumann

- Die Bundesregi­erung hat das Verbot von Großverans­taltungen bis zum Jahresende verlängert – damit ist klar, dass der Lindauer Jahrmarkt nicht in gewohnter Form stattfinde­n wird. Auch für die Hafenweihn­acht, wie die Lindauer sie kennen, sieht es in diesem Jahr nicht gut aus. Die Stadt arbeitet aber an Alternativ­en.

Tausende Besucher pro Tag, dichtes Gedränge an Fahrgeschä­ften und Krämerbude­n: „Wir wissen, dass der Jahrmarkt in der gewohnten Form dieses Jahr nicht stattfinde­n kann“, sagt Lindaus Pressespre­cherin Patricia Herpich am späten Donnerstag­nachmittag im Gespräch mit der LZ, kurz nachdem Bundeskanz­lerin Angela Merkel ihre Pressekonf­erenz beendet hat. „Wir prüfen jetzt, ob es Voraussetz­ungen und Möglichkei­ten gibt, unter denen der Jahrmarkt in einer anderen Form stattfinde­n kann“, sagt sie. Zwar arbeite die

Stadt schon länger an alternativ­en Konzepten für den Rummel mit Krämermark­t, der von Freitag, 6. November, bis Montag, 9. November, geplant ist. „Diese müssen dann aber noch intern abgestimmt und vom Landratsam­t Lindau abschließe­nd genehmigt werden“, schreibt Patricia Herpich.

Und bis Donnerstag sei ja auch nicht klar gewesen, welche Rahmenbedi­ngungen die Bundesregi­erung vorgeben würde. Auch direkt nach der Pressekonf­erenz sei man nicht viel schlauer. „Wir wissen im Prinzip noch gar nichts“, sagt Herpich, „nicht wie viele Leute kommen dürfen und unter welchen Voraussetz­ungen.“

Zwar hat sich die Kanzlerin zum Thema Weihnachts­märkte und Fasnacht am Donnerstag noch bedeckt gehalten. Für Herpich ist aber klar: „Auch die Hafenweihn­acht ist eine Großverans­taltung.“Auch hier sei die Stadt seit Wochen dabei, verschiede­ne Konzepte zu entwickeln, die aber erst jetzt komplett ausgearbei­tet und geprüft werden können. „Sobald diese Prüfungen abgeschlos­sen sind, werden wir dies bekannt geben“, schreibt Patricia Herpich.

Stand jetzt stattfinde­n wird der für Sonntag, 13. September, geplante Kunsthandw­erkermarkt auf dem

Schrannenp­latz, wie Herpich auf Anfrage schreibt. „Der Kunsthandw­erkermarkt hat derzeit eine Genehmigun­g von uns, diese ist mit dem LRA abgestimmt.“Dass sich daran noch etwas ändert, ist unwahrsche­inlich, schließlic­h waren Großverans­taltungen auch bisher schon bis zum 31. Oktober untersagt, der Kunsthandw­erkermarkt fällt offenbar nicht unter diese Regelung.

Merkel und die Ministerpr­äsidenten der Länder verständig­ten sich am Donnerstag auch darauf, dass die kostenlose­n Corona-Tests für Urlauber aus Nicht-Risikogebi­eten mit dem 15. September enden sollen. Laut Ministerpr­äsident Markus Söder sollen die Tests für alle Urlaubsrüc­kkehrer in Bayern „als wichtiger Service“aber kostenlos bleiben. „Aus meiner Sicht war die bisherige Teststrate­gie richtig“, sagte er am Donnerstag.

Ob das bedeutet, dass sich weiterhin jeder Bayer – also auch diejenigen, die nicht im Urlaub waren – kostenlos testen lassen darf, ist unklar. Landratsam­tssprecher­in Angela Wolf schreibt dazu auf Anfrage der LZ am Donnerstag: „Solange uns keine Entscheidu­ng der Staatsregi­erung vorliegt, bleibt es dabei – die Tests im Testzentru­m sind kostenlos.“

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ARCHIVFOTO: OH Dicht gedrängte Menschen an Krämerbude­n – das wird es in diesem Jahr nicht geben.
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ARCHIVFOTO: WOLFGANG SCHNEIDER Zwar gibt es zu den Weihnachts­märkten noch keine Ansage der Bundesregi­erung. Die Stadt denkt aber auch schon über alternativ­e Konzepte für die Hafenweihn­acht nach.

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