Wetter und Seenoteinsätze verhindern Suche nach vermisstem Schwimmer
Der 70-jährige Mann ist noch immer verschwunden – Suche wird nächste Woche fortgesetzt – Podcast über den Fall
- Die Polizei hat den Schwimmer, der bei einem Badeunfall vergangene Woche untergegangen ist, noch nicht gefunden. Die Suche gestaltete sich diese Woche schwierig. Wegen des Wetters, und weil am Mittwoch jede Menge andere Seenoteinsätze dazwischen kamen.
Mit Sonargeräten und Tauchrobotern wurde der Seegrund der Unfallstelle mittlerweile abgesucht, wie Klaus Achtelstetter, Chef der Lindauer
Wasserschutzpolizei, im Gespräch mit der LZ berichtet. Das hat am Montag und Dienstag einige Zeit in Anspruch genommen. Denn der Bereich, den die Polizei als möglichen Unfallort abgesteckt hat, ist groß und an manchen Stellen sehr tief.
Wie mehrfach berichtet, war eine Männergruppe am Mittwoch vergangener Woche zwischen der Lindauer Insel und dem Eichwaldbad unterwegs gewesen, als sich ein tragischer Badeunfall ereignete. Irgendwo
in diesem Bereich befindet sich, so die Vermutung der Polizei, der Körper des 70-jährigen Mannes, der dabei untergegangen und seitdem verschwunden ist. Ein anderer Mann ist bei dem Unfall gestorben.
Eigentlich sollten ab Mitte der Woche Taucher nach dem Verschwundenen suchen. Allerdings habe es am Mittwoch gleich mehrere andere Einsätze gegeben. „Uns sind gleich vier Seenotfälle dazwischen gekommen“, sagt Klaus Achtelstetter.
Denn trotz Starkwind und Sturmwarnung seien jede Menge Boote unterwegs gewesen, die die Kräfte von Wasserschutzpolizei, Wasserwachten und Feuerwehren aus Lindau und den Seegemeinden bündelten. „Wir mussten einen Katamaran bei Nonnenhorn in den Hafen schleppen“, erzählt er. Zur gleichen Zeit sei dann auch noch ein anderer Katamaran in Not geraten, dessen Besatzung sich aber selber ans Ufer retten konnte.
Gegen 14 Uhr kenterte bei Wasserburg eine Jolle mit vier Personen an Bord. „Die Personen wurden von einem Privatboot ans Ufer gebracht“, sagt Achtelstetter. Die Feuerwehr
Wasserburg, die Wasserwacht und Mitarbeiter der Wasserburger Segelschule holten das Boot aus dem Wasser, der Einsatz dauerte mehrere Stunden.
„Aufgrund von starkem Wind und Wellengang gelang es nur teilweise, die Jolle wieder aufzurichten und leer zu pumpen, aufgrund des starken Wellenschlages wurde der Havarist auch weiter beschädigt“, schreibt Wasserburgs Feuerwehrkommandant Christian Schorer. „Da mittlerweile ein weiterer Seenotfall vor Wasserburg gemeldet wurde, hat die Wasserwacht Nonnenhorn diesen neuen Einsatz übernommen, und zur Bergung der Jolle wurde das THW Lindau nachalarmiert.“
Weil die Polizei nicht davon ausgeht, dass der 70-jährige Schwimmer noch lebt, gehen solche aktuellen Notfälle vor. Wegen des starken Winds wäre es für die Taucher am Mittwoch aber sowieso schwierig bis unmöglich gewesen, ins Wasser zu gehen, erklärt Achtelstetter.
Nun müssen erst einmal die Daten von Sonargerät und Tauchroboter ausgewertet werden, denn auch dafür
Klaus Achtelstetter, Chef der Lindauer Wasserschutzpolizei war wegen der aktuellen Notfälle noch keine Zeit. Spätestens nächste Woche will die Polizei dann weiter nach dem Vermissten suchen, zumal es vom Seenforschungsinstitut neue Erkenntnisse über die Strömungsverhältnisse in dem Bereich gebe. Mit diesen Aufzeichnungen könne man recht genau berechnen, wohin die Strömungen an diesem Tag den Mann getragen haben könnten.
„Uns sind gleich vier Seenotfälle dazwischen gekommen.“