Lindauer Zeitung

Reaktionen aus Berlin

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Empörung und Forderunge­n nach Konsequenz­en bestimmen die Reaktionen auf die Ereignisse am Samstagabe­nd am Berliner Reichstag.

„Es betrifft uns alle, wenn eine gewaltbere­ite, ersichtlic­h rechtsradi­kale Minderheit den Sitz der Volksvertr­etung stürmen will. […] Nach diesen Szenen sollte der Letzte verstanden haben, dass es auch Grenzen des Anstands gibt, wie weit man mitträgt, wer mit einem mitläuft. Der Verantwort­ung, sich bei seinem Protest nicht von Extremiste­n instrument­alisieren zu lassen, kann sich niemand entziehen.“

Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble, CDU

„Alle haben Recht, über Umgang mit Corona zu streiten & natürlich für Ihre Meinung zu demonstrie­ren. Niemand sollte dafür Rechtsextr­emen hinterherl­aufen, PolizistIn­nen gefährden & viele einem Infektions­risiko aussetzen. Reichsflag­gen vorm Parlament sind beschämend.“

Außenminis­ter Heiko Maas, SPD

„Es macht keinen Sinn, zuerst das Recht auf Demonstrat­ionen gerichtlic­h zu erstreiten, um dann den Reichstag – das Herz der Demokratie – zu stürmen. […] Unsere Demokratie lebt davon, dass kontrovers­e Positionen friedlich und regelbasie­rt ausgetrage­n werden können.“

Bundestags­vizepräsid­ent Wolfgang Kubicki, FDP

„Dass am Deutschen Bundestag die Reichsflag­ge wieder weht, das ist etwas, was nicht zu ertragen ist.“

CDU-Vorsitzend­e Annegret Kramp-Karrenbaue­r

„Die Institutio­n anzugreife­n, die für diese Demokratie steht, ist ein Angriff auf die Demokratie selbst. […] Dass Nazis mit Reichskrie­gsflaggen versuchen, den Bundestag zu stürmen, erinnert an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte.“

Grünen-Chef Robert Habeck

„Dieses Verhalten ist genauso falsch wie der Missbrauch des Reichstage­s durch Greenpeace-Aktivisten für ihre Propaganda vor einigen Wochen. Das Gebäude steht für den parlamenta­rischen Meinungsst­reit im Plenarsaal und darf nicht als Objekt politische­r Auseinande­rsetzungen auf der Straße missbrauch­t werden – egal von welcher Seite.“

AfD-Fraktionsc­hefin Alice Weidel

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