Jordaniens Königin Rania wird 50 Jahre alt
Ihre Meinung und ihr Auftreten finden nicht immer und überall Gefallen
(dpa) - In den sozialen Netzwerken beschreibt sie sich als „Mutter und Ehefrau mit einem wirklich coolen Tagesjob“. Das könnten viele als charmante Untertreibung werten. Ihr „cooler Tagesjob“? Nichts Geringeres als Königin. Und: Rania von Jordanien ist wohl die bekannteste Würdenträgerin, die die arabische Welt zu bieten hat. Heute wird sie 50 Jahre alt.
Als Rania mit 28 Königin wird, ist sie eine gänzlich Unbekannte. 22 Jahre später ist sie weit über Jordanien hinaus berühmt, aber nicht überall gleichermaßen beliebt. Unbestreitbar ist sie aber ein Star in den sozialen Medien: 6,1 Millionen Abonnenten auf Instagram, 10,4 Millionen Follower auf Twitter und knapp 17 Millionen „gefällt das“auf Facebook. Ihre Reichweite nutzt Rania unter anderem, um Vorurteile gegen arabische und muslimische Gemeinschaften abzubauen. Auch in Talkshows, oder auf roten Teppichen ist die schöne Königin ein gern gesehener Gast. Unter Royal-Experten gilt sie als Medienprofi.
1993 heiratete Rania Abdullah, 1999 wurde ihr heute 58 Jahre alter
Ehemann König von Jordanien und Rania an seiner Seite zur Königin. Die beiden präsentieren sich auch öffentlich als glückliches Paar: „Wie kann man sich nicht wieder und wieder für 27 Jahre in dieses Lächeln verlieben“, schrieb Rania im Juni auf Instagram zu einem Bild, das das Königspaar Hand in Hand und in legerer Kleidung zeigt. Sie sei „so glücklich und dankbar“, ihn an ihrer Seite zu haben.
Das Königspaar hat vier Kinder: Kronprinz Hussein, Prinzessin Iman, Prinzessin Salma und Prinz Haschim. 2010 schrieb Rania sogar ein Kinderbuch, das es schnell auf die Bestsellerliste der „New York Times“schaffte. Auch in Sachen Charity ist die Königin aktiv. Vor allem hat sie sich die Belange von Frauen und Kindern auf die Fahne geschrieben. Sie engagiert sich für Bildung in jungen Jahren und unterstützt Frauen bei der Existenzgründung – und spricht sich für Gleichberechtigung und Emanzipation aus.
Für ihr Engagement ist Rania vielfach ausgezeichnet worden. Im eigenen Land ist ihre Art, Themen zu vertreten, allerdings nicht immer so hoch angesehen. Oft wird ihr aus konservativer Ecke vorgeworfen, sie gehe zu offensiv mit der eigenen politischen Meinung um.
Rania kommt aus einer gut situierten Familie. Die Tochter eines Palästinensers wuchs in Kuwait auf, bis die Familie im Verlauf des zweiten Golfkriegs (1990/91) nach Jordanien floh. Dort lernte die studierte Betriebswirtschaftlerin Abdullah kennen. Teilweise ist die Kritik an Rania auch auf ihre palästinensische Abstammung – und ihre Position in Flüchtlingsfragen – zurückzuführen. Die Königin, einst selbst Geflüchtete, spricht sich immer wieder dafür aus, Flüchtlinge aufzunehmen. Davon abgesehen beschäftigt die jordanische Bevölkerung auch das Aussehen der Königin. So sehr ihr elegantes Auftreten andernorts gefeiert wird – in Jordanien hält sich der Vorwurf, sie fröne in ihren Designerkostümen der „Verschwendungssucht auf Staatskosten“.