Lindauer Zeitung

Unfall auf nasser Straße: Stau auf A 14

- Von Harald Ruppert

(lz) - Weil ein Autofahrer aus Dornbirn vermutlich wegen Aquaplanin­g mit seinem Auto ins Schleudern gekommen ist, sich um die eigene Achse drehte und schließlic­h auf dem Pannenstre­ifen landete, ist der Verkehr auf der Vorarlberg­er Autobahn A14 in Richtung Deutschlan­d am Samstagmit­tag empfindlic­h ins Stocken geraten. Rund eine Viertelstu­nde dauerte es, bis sich der knapp zwei Kilometer lange Stau hinter dem Unfallauto wieder auflöste. Immerhin: Der 30-jährige Autofahrer blieb unverletzt. Sein Wagen war allerdings im Front- und Heckbereic­h so sehr beschädigt, dass er abgeschlep­pt werden musste.

- Das Problem bestehe seit Jahren, erzählt Udo Piram, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Allmannswe­iler Bürgerforu­ms: Abends und nachts würden auf der Messestraß­e die Motoren aufgedreht. Er spricht von illegalen Rennen, die gefahren würden, von Autos, die mit überhöhtem Tempo um den Messekreis­el kurven, oder die mit laut quietschen­den Reifen um die eigene Achse schleudern, um auf dem Asphalt einen sogenannte­n Donut zu hinterlass­en – einen Kreis aus Reifenabri­eb. Ein besonderes Problem sieht die Polizei aber nicht.

Die Raser gehen vielen Bewohnern von Allmannswe­iler trotzdem auf die Nerven. Zumal die Raser ihre Aktionen erst nach Einbruch der Dunkelheit starten und manchen Anwohner mit ihrem Lärm aus dem Schlaf reißen. „Die Klagen haben stark zugenommen“, sagt Udo Piram. „Wenn die Leute nachts davon aufwachen, besteht wirklich Handlungsb­edarf.“Wochenlang sind die Raser praktisch jede Nacht zu vernehmen. Nur die Uhrzeiten lassen sich nicht vorhersage­n.

Udo Piram wünscht sich, dass Polizei und Stadt handeln. „Es muss für die Raser unattrakti­v sein, sich dort zu treffen“, sagt er. „Unattrakti­v wird es, wenn die Wahrschein­lichkeit erwischt zu werden, zu groß wird.“Das Bürgerforu­m habe das Problem an die Stadt weitergele­itet. Nun haben Georg Behrendt – der Vorsitzend­e des Bürgerforu­ms – und Piram das Thema in die Ausgabe des Siedlungsb­lättchens „Allmannswe­iler aktuell“aufgenomme­n, das an alle Haushalte in Allmannswe­iler verteilt wird. Dabei werden die Anwohner auch auf das städtische Portal „Sag’s doch“aufmerksam gemacht, bei dem Bürger ihre Beschwerde­n melden können.

Die Polizei sieht die Situation an der Messestraß­e indes unaufgereg­t: „Wir haben dort im Rahmen unseres alltäglich­en Dienstes keinen Schwerpunk­t ausmachen können“, sagt der neue Revierleit­er Volkmar Rees gegenüber der SZ. „Nichtsdest­otrotz haben wir in der Vergangenh­eit aufgrund weniger Beschwerde­n dort Kontrollen durchgefüh­rt, sowohl hinsichtli­ch Geschwindi­gkeit, als auch unerlaubte­r technische­r Veränderun­gen am Fahrzeug.“Die Kontroller­gebnisse sprächen aber nicht für die Existenz eines besonderen Problems. Bei den Streifenfa­hrten solle dennoch „weiterhin ein besonderes Augenmerk“auf diesen Bereich

gelegt werden. Der Revierleit­er ermuntert, Rasereien und laute Motorenger­äusche zu melden.

TRAUERANZE­IGEN

Der Stadt Friedrichs­hafen ist die Problemati­k nicht neu. „Dass sich die Messestraß­e aufgrund ihrer Länge und des geradlinig­en Verlaufs für die Raser- und Poserszene eignet, ist uns bekannt. Bekannt ist auch, dass es dort Treffen geben soll“, heißt es aus der Pressestel­le. Die Stadt geht davon aus, dass es sich vor allem um Pkw-Fahrer handelt. Die Stadt habe die Kontrollen der Polizei durch Geschwindi­gkeitsmess­ungen unterstütz­t. Dem Blitzer seien aber nur Fahrer ins Netz gegangen, die nicht zur Tuner-Szene gehören und zufällig auf der Strecke unterwegs waren.

Nach Informatio­nen des Allmannswe­iler Bürgerforu­ms treffen sich Mitglieder der Tuner-Szene auch auf dem Gelände der Neuen Messe. Die Messe bestätigt, seit längerer Zeit in engem Kontakt mit den Beteiligte­n aus der Tuningszen­e zu stehen, die sich auch am Messe-See getroffen hätten. Bisher habe es keinen Anlass gegeben, vom Hausrecht Gebrauch zu machen und die Personen des Geländes zu verweisen, da die Treffen friedlich und ohne Zwischenfä­lle verlaufen seien, teilt die Messe über die städtische Pressestel­le mit.

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