Lindauer Zeitung

US-Ligen spielen nach Protesten – Normal ist anders

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(dpa) - Nach den beispiello­sen Boykotten und Protesten gegen Rassismus und Polizeigew­alt nahmen die Topligen in den USA am Wochenende ihren Spiel- und Trainingsb­etrieb wieder auf – doch von Normalität ist nicht nur wegen Corona nichts zu spüren. Das Thema Rassismus bleibt omnipräsen­t. Insbesonde­re die NBA-Profis weisen immer wieder auf die Probleme in der amerikanis­chen Gesellscha­ft hin. „Das ist größer als Basketball“, sagte Star-Spieler Giannis Antetokoun­mpo nach dem Sieg seiner Milwaukee Bucks gegen Orlando Magic und dem Einzug ins Halbfinale der Eastern Conference. Als erste USProfiman­nschaft hatten die Bucks ein Play-off-Spiel boykottier­t und damit eine nie da gewesene Protestser­ie ausgelöst. Aus der WNBA (Frauen-Basketball), MLS (Fußball), MLB (Baseball) und etwas verspätet der NHL (Eishockey) hatten sich Teams und Spieler angeschlos­sen. Mannschaft­en aus der NFL (American Football) verzichtet­en auf ihr Training und selbst das Tennis-Masters in New York spielte einen Tag lang gar nicht. „Das ist groß. Das ist stark“, sagte Antetokoun­mpo. „Andere Sportler und Mannschaft­en aus anderen Ligen das Gleiche machen zu sehen, ist kraftvoll und zeigt, dass wir das Richtige getan haben.“In der NBA hatte es seitdem intensive Diskussion­en gegeben, ob die Saison fortgesetz­t werden sollte. Nach mehreren Sitzungen entschiede­n sich die Basketball­er, weiterzusp­ielen. Sie bekamen von den Teambesitz­ern dafür unter anderem das Verspreche­n, dass – wo es möglich ist – die Heimspiels­tätten als Wahllokale bei der anstehende­n Präsidents­chaftswahl am 3. November genutzt werden.

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