Lindauer Zeitung

Trump lässt Trainings gegen Rassismus einstellen

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(AFP) - Inmitten der Proteste gegen Rassismus hat US-Präsident Donald Trump staatliche Behörden angewiesen, keine Anti-Rassismus-Trainings für Mitarbeite­r mehr zu finanziere­n. Die Kurse kämen „un-amerikanis­cher Propaganda“gleich, erklärte das Weiße Haus.

In mehreren US-Städten gibt es seit Wochen Proteste gegen Rassismus und Polizeigew­alt, die durch den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem Polizeiein­satz Ende Mai ausgelöst worden waren. Am Rande der Demonstrat­ionen kommt es immer wieder zu gewaltsame­n Ausschreit­ungen. Weitere Fälle von Schüssen weißer Polizisten auf Afroamerik­aner sorgen für neue Empörung. Dennoch sieht das Weiße Haus offenbar keinen Bedarf für Anti-Rassismus-Schulungen der Mitarbeite­r staatliche­r Behörden. Dem Weißen Haus zufolge wurden die Bundesbehö­rden angewiesen, das Geld der Steuerzahl­er nicht mehr für „spaltende, un-amerikanis­che Propaganda-Trainingse­inheiten“auszugeben. Teilnehmer­n solcher Trainings sei erklärt worden, dass „praktisch alle Weißen zu Rassismus beitragen“, erklärte das Weiße Haus.

Der durch Polizeisch­üsse in der Stadt Kenosha schwer verletzte Afroamerik­aner Jacob Blake wandte sich unterdesse­n vom Krankenbet­t aus an die Öffentlich­keit. „Es tut weh zu atmen, es tut weh zu schlafen, es tut weh, sich von einer Seite auf die andere zu drehen, es tut weh zu essen“, sagte er in einer Videobotsc­haft. Dem 29Jährigen war am 23. August im USBundesst­aat Wisconsin vor den Augen seiner Kinder von einem weißen Polizisten mehrfach in den Rücken geschossen worden.

Auch in Portland gingen am Wochenende erneut mehrere Hundert Menschen gegen Rassismus und Polizeigew­alt auf die Straße. Am Samstagabe­nd nahm die Polizei Dutzende Menschen fest. Nachdem einige Demonstran­ten Molotowcoc­ktails auf Polizisten geworfen hatten, setzte die Polizei Tränengas ein.

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FOTO: DPA US-Präsident Donald Trump.

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