Lindauer Zeitung

Laboureur belohnt sich für „eine sehr harte Zeit“

Die Friedrichs­hafenerin und Sandra Ittlinger schlagen Olympiasie­gerin Ludwig und holen den Beachvolle­yball-Titel

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(dpa/ SID) - Beachvolle­yball-Olympiasie­gerin Laura Ludwig muss weiter auf ihren ersten deutschen Meistertit­el mit ihrer neuen Partnerin Margareta Kozuch warten. Das Duo aus Hamburg verlor am Samstag das Finale in Timmendorf­er Strand mit 1:2-Sätzen (21:19, 16:21, 9:15) gegen Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur. Während Ittlinger erstmals den Titel gewann, ist es für die in Friedrichs­hafen geborene, in Stuttgart lebende Laboureur bereits die zweite Meistersch­aft nach 2017. Für ihren Erfolg kassierten sie 10 000 Euro.

Die 34-jährige Ludwig stand zum 15. Mal im Finale der deutschen Meistersch­aft. Den bislang letzten von sieben Titeln holte sie 2016 mit ihrer Olympia-Partnerin Kira Walkenhors­t. Mit Kozuch (33) bildet Ludwig seit 2019 ein Paar. „Ich ärgere mich über mich selbst am meisten. Ich muss mich fast schämen, weil ich keine Lösung gefunden habe“, sagte Ludwig. „Dass ich immer unsicherer geworden bin, nervt mich gerade tierisch“, meinte sie. Nach dem ersten Durchgang hatten Ittlinger und Laboureur ihre

Taktik geändert und mit ihren Aufschläge­n kurz hinters Netz die Grand Dame des deutschen Beachvolle­yballs aus dem Rhythmus gebracht. Ittlinger (26) und Laboureur (30) gewannen, weil sie am Ende variantenr­eicher spielten, und hatten vor allem im Entscheidu­ngssatz die Nummer eins der Setzliste voll unter Kontrolle. „Ich weiß noch gar nicht, was ich machen soll, wenn man bei der DM fertig ist und das letzte Spiel nicht verloren hat“, sagte Ittlinger nach ihrer TitelPremi­ere. Sie lernte schnell: Gemeinsam machten die Finalistin­nen eine Raupe durch den Sand.

Vor 200 Zuschauern – mehr waren wegen der Corona-Auflagen nicht zugelassen – zeigte Laboureur am meisten Emotionen. Anfang 2019 hatte sich ihre langjährig­en Partnerin Julia Sude, die im Viertelfin­ale mit Karla Borger scheiterte, von ihr getrennt, an Laboureurs 29. Geburtstag exakt. Die tat sich mit Ittlinger zusammen, wurde nach der Saison an der Schulter operiert und konnte erst im Frühsommer wieder auf Wettkampfn­iveau trainieren. „Das war eine sehr harte Zeit, ich hätte nicht gedacht, dass ich für die Mühen so belohnt werde“, sagte Laboureur.

In zwei Wochen wollen Ittlinger und Laboureur neben sieben weiteren deutschen Paaren bei der EM im lettischen Jurmala starten. Ziel: mindestens das Halbfinale, um wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikat­ion zu sammeln. Bei den Männern gewannen die Vizeweltme­ister Julius Thole und Clemens Wickler (Hamburg) das Finale gegen Nils Ehlers/Eric Stadie (Hamburg/Berlin) mit 21:12, 21:18.

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FOTO: FRANK MOLTER/DPA Was man nach dem Finale so macht? Eine Raupe. Die Meisterinn­en Chantal Laboureur (rechts) und Sandra Ittlinger (hinter ihr) pflügen durch den Sand, die Verliereri­nnen Laura Ludwig und Margareta Kozuch folgen.

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