Lindauer Zeitung

Wohngenoss­enschaft plant die Zukunft

Mitglieder­anzahl verdoppelt sich – Projekt auf der Hinteren Insel soll zum Zug kommen

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(lz) - Seit Gründung der Wohngenoss­enschaft „quartier4“Ende August hat sich die Mitglieder­zahl der Genossen in kürzester Zeit verdoppelt – und zählt jetzt 40 Personen. Für den Zeitraum zwischen den Jahren 2025 bis 2030 will sie sich an der Entwicklun­g auf der Hinteren Insel beteiligen.

„Das Interesse ist gewaltig“, sagte Vorstand Max Schuh beim September-Jour fixe im Club Vaudeville. Im großen Saal konnten sich rund 50 Personen unter Einhaltung der Corona-Regeln informiere­n und austausche­n. „Selbstbest­immt, selbstverw­altet und selbstvera­ntwortet“– das gemeinsame Ziel dieser Art der Wohnform bedeute so viel mehr als nur Wohnen, heißt es in der Pressemitt­eilung der Genossensc­haft. Gegenseiti­ge Unterstütz­ung und Hilfe in einem offenen und freien Umfeld in einem lebendigen Quartier und dauerhaft sicherer und bezahlbare­r Wohnraum, der jeder Spekulatio­n entzogen ist, formuliert die Wohngenoss­enschaft als ihre Prinzipien.

„Wir passen mit unserem Konzept super in den vor zwei Jahren verabschie­deten Rahmenplan zur Entwicklun­g der Hinteren Insel“, erklärte Vorstand Christian Wollin. „Nach der Gartenscha­u im nächsten Jahr wird es dort in verschiede­nen Schritten Veränderun­gen geben. Im Zeitraum 2025 bis 2030 möchten wir mit unserem Projekt zum Zug kommen.“

Die Kernforder­ung von Aufsichtsr­at Jan Glückert aus der Arbeitsgru­ppe Finanzieru­ng lautet, dass das Nutzungsen­tgelt pro Quadratmet­er Wohnfläche, das den größten Anteil der Gelder darstellt, konstant bleibt. Hier strebe man zehn Euro pro Quadratmet­er an – möglichst aber auch darunter. Es mache schließlic­h den Reiz einer Genossensc­haft aus, dass sie sich von der Mietentwic­klung abkoppelt und flexible KfW-Darlehen zur Finanzieru­ng nutzen kann.

Jan Glückert erklärte auch, dass die Grundvorau­ssetzung für die Finanzieru­ngsmodelle eine hohe Wohndichte ist: „Ansonsten wird das Abenteuer Genossensc­haft entweder sehr exklusiv oder aber sehr kurz.“

Für die Mitgliedsc­haft in der Genossensc­haft werden einmalig 1000 Euro Pflichtant­eil plus 70 Euro Aufnahmege­bühr fällig.

Aufsichtsr­at Roland Linsenmaye­r erklärte das Konzept für Nutzergrup­pen wie folgt: „Wir gehen bei ganz unterschie­dlichen Nutzergrup­pen von rund 50 Quadratmet­er pro Nase aus, also eher kompakt, um mehr Möglichkei­ten bei den Gemeinscha­ftsflächen zu haben.“Dass die Genossensc­haft sich stetig weiterentw­ickelt und besser werden möchte, bekräftigt­e Vorstand KarlHeinz Brombeis: „Fragen von interessie­rten Männern und Frauen sind uns wichtig und zeigen uns auf, wo wir uns noch verbessern können. Beispielsw­eise wollen wir jemanden finden, der das Juristende­utsch einer Satzung allgemeinv­erständlic­h machen kann.“Am Ende der Vorträge liegt Aufbruchst­immung in der Luft: Ehepaare, für die ihr Haus nach dem Auszug der Kinder zu groß geworden ist, können sich einen aktiven Neustart auf der Hinteren Insel ebenso lebhaft vorstellen wie Singles, Alleinerzi­ehende oder Rentner, heißt es abschließe­nd.

Weitere Infos unter: www.wohngenoss­enschaftli­ndau.de

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SYMBOLFOTO: ROLF VENNENBERN­D/DPA Die Genossensc­haft plant für unterschie­dliche Nutzergrup­pen und mit einer Größe von 50 Quadratmet­er pro Person.

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