FDP-Politiker Strasser● fordert ICE-Halte in Ravensburg und Friedrichshafen
(klw) - Die Deutsche Bahn plant auch nach Elektrifizierung der Südbahn aktuell keinen Ausbau des Fernverkehrs auf der Strecke. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Benjamin Strasser hervor. Laut Bahn „stellt das bekannte Zugpaar IC 118/119 (Dortmund-Innsbruck) im Fahrplan 2021 weiterhin das einzige Fernverkehrsangebot auf der Südbahn dar“, heißt es in der Antwort. Dieser Zug solle mit der Elektrifizierung im Jahr 2022 von Dieselauf Elektrolok umgestellt werden. Allerdings stellt die Bahn vage eine bessere Bedienung der Strecke Ulm – Friedrichshafen in Aussicht: Die Bahn reagiere schon jetzt auf die steigende Beliebtheit des Deutschlandtourismus, heißt es in der Antwort. So seien 2020 kurzfristig ICE-Verbindungen von München nach Norddeich-Mole an der Nordsee, von Stuttgart nach Binz (Ostsee) und von Berlin nach Innsbruck eingerichtet worden. Und mit der Fertigstellung von Stuttgart 21 seien auch „verbesserte Reisezeiten“von und nach Stuttgart zu erwarten.
Für Strasser gehen diese Ankündigungen nicht weit genug: Die Elektrifizierung der Südbahn schaffe Chancen auf eine bessere Anbindung der Region Bodensee-Oberschwaben. „Deshalb wäre es ein Unding, die Region nur in bestehende Linien einzubinden“, sagte Strasser. Wenn es möglich sei, kurzfristig neue ICE-Linien zur Nord- und Ostsee einzurichten, „sollte das 2022 auch für unsere Region möglich sein“. Immerhin sei die Region nicht nur touristisch stark, sondern wirtschaftlich deutlich bedeutender als Norddeich-Mole oder Binz. „Die Region muss jetzt gemeinsam die Stimme erheben und sich für eine ICE-Verbindung mit Halt in Ravensburg und Friedrichshafen starkmachen“, sagte Strasser.