Trauer um Münchner Prominentenfriseur Gerhard Meir
Fürstin Gloria mit Punkfrisuren ausgestattet – Stars wie Claudia Schiffer und Veronica Ferres unter den Kunden
(AFP) - Der durch die Punkfrisuren von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis bekannt gewordene Münchner Friseur Gerhard Meir ist tot. Meir sei am Freitag tot in seiner neben seinem Friseursalon gelegenen Wohnung gefunden worden, bestätigte seine Managerin Elisabeth Platzer am Freitag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Münchner „Abendzeitung“. „Die Todesursache ist noch unklar“, sagte Platzer. Meir wurde 65 Jahre alt.
Der am Schliersee geborene Bayer galt als erster deutscher Promifriseur. „Der Friseur Gerhard Meir schneidet nicht, er schnitzt – wie an einem Baumstamm“, schrieb 2016 „Die Zeit“über ihn. Meir bildete sich nach seiner Münchner Friseurlehre in London, Paris und New York fort und eröffnete nach seiner Rückkehr nach München 1978 den Salon „Le Coup“, von dem er auch in anderen Städten Ableger eröffnete.
Für seinen Durchbruch hatte Gloria von Thurn und Taxis gesorgt, die bis zuletzt seine Stammkundin war. Diese hatte sich für die Hochzeit ihrer Schwester etwas Punkiges auf den Kopf gewünscht – die Fotos davon verbreiteten sich rasend schnell und brachten Meir den Durchbruch. In der folgenden Zeit baute er für Fürstin Gloria immer neue, immer wildere Frisuren, die international beachtet wurden.
Meir frisierte auch Stars wie Claudia Schiffer und Veronica Ferres. Eisschnelllauf-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Claudia Pechstein verpasste er 2004 pinke Strähnen. In den vergangenen Jahren wurde es aber deutlich ruhiger um ihn. Seine Friseurkette musste er aufgeben, zwischenzeitlich stand er vor der Pleite. Dazu kamen zahlreiche gesundheitliche Probleme, seine eingetragene Partnerschaft scheiterte.
Erst vor einigen Wochen sagte Meir der „Bild“-Zeitung, dass er sein Testament gemacht habe. Darin sah er seine beiden jüngeren Brüder als Erben vor, die „eines Tages“seinen Laden weiterführen sollten. „Zusammen mit meinen treuen Mitarbeitern“, sagte Meir dem Blatt. Nach Angaben seiner Managerin kümmerte sich am Freitag ein Kriseninterventionsteam um die Mitarbeiter.