Besondere Azubi-Begegnung
Seit der Basketball-Platz auf der Hinteren Insel platt gemacht wurde, müssen sportbegeisterte Enten Alternativen suchen. Ich spiele diesen Sommer deshalb immer wieder bei der Realschule. Ich werfe für mich ein paar Körbe und arbeite an meiner Ballsicherheit. Vor wenigen Tagen hatte ich dort zum ersten Mal seit Monaten Gesellschaft. Drei Azubis, die zum ersten Mal in Lindau für ihren Unterricht sind, wollten mitspielen. Die zwei Jungs und das Mädchen waren sehr nett, obwohl mich eine Situation doch staunen ließ. Ich erzählte ein bisschen von meiner Arbeit und dass unsere Redaktion auf der Insel sei. „Welche Insel?“, fragte einer der Jungs ohne Ironie. Während ich erklärte, musste ich fast laut lachen, weil ich mir dabei so bescheuert vorkam. Wer hätte gedacht, ich müsste einmal jemanden in Lindau über die Insel aufklären. Und da kam noch mehr: Der junge Mann, der sich nach der Insel erkundigt hatte, tat außerdem alles, um sich hervorzutun. Er erzählte von seinen zehn Dreiern, die er in jedem Spiel für seinen Verein treffe. Und den sechs Trainingseinheiten pro Woche. Beim Spielen wurde jedoch schnell klar – er hat wohl übertrieben. Ich will aber nicht urteilen – in diesem Alter, mit unbekannten Gleichaltrigen in einer fremden Stadt, will man sich eben profilieren. Wer zurückblickt, wird sich wohl erinnern, wie hier und da etwas dick aufgetragen wurde.