Lindauer Zeitung

Corona: SpVgg Lindau muss Spiel absagen

Wegen eines positiven Covid-19-Befunds bei einem Spieler kann der Kreisligis­t nicht gegen Fischbach/Schnetzenh­ausen antreten – Auch beim SV Kehlen gibt es einen Fall

- Von Martin Deck

- Eigentlich war alles angerichte­t: Derby, Freitagabe­nd, Flutlicht. Im Landesliga­duell zwischen dem SV Kehlen und dem TSV Eschach sollte es um wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gehen. Doch das Flutlicht blieb aus. Wenige Stunden vor dem geplanten Anpfiff vermeldete der SV Kehlen die Spielabsag­e. Grund: Ein CoronaFall im Umfeld des Vereins.

„Wir hatten am Montag einen Trainingsg­ast, der am Mittwoch dann positiv getestet wurde“, erklärt Josef Kesenheime­r aus dem Vorstand des SV Kehlen. Der Gastspiele­r sei weder zuvor, noch danach auf dem Vereinsgel­ände gewesen. Am Donnerstag wurden die Kehlener erstmals über den positiven Test informiert, am Freitagmit­tag kam die Nachricht, dass nach Rückverfol­gung der Kontakte auch eine Ansteckung in der Mannschaft nicht ausgeschlo­ssen werden kann. „Wir haben uns nichts Schuldhaft­es zukommen lassen“, betont Kesenheime­r.

Nach Rücksprach­e mit dem Gesundheit­samt und dem Württember­gischen

Fußballver­band (WFV) sei dennoch schnell die Entscheidu­ng gefallen, sowohl das Spiel der ersten Mannschaft gegen Eschach, als auch das der zweiten gegen den VfL Brochenzel­l III in der Kreisliga B abzusagen. „Es wurde uns klar gesagt, dass wir im Fall einer weiteren Infektion haften. Da war für uns sofort klar, dass wir nicht spielen werden.“

Dass es nun ausgerechn­et das Derby gegen den TSV Eschach trifft, ist für die Kehlener besonders bitter. „Wir hatten schon eine stattliche Anzahl an Zuschauern, die sich über unser Formular für das Spiel angemeldet hatten“, sagt Josef Kesenheime­r, der aber realistisc­h bleibt. „Ich habe damit gerechnet, dass diese Fälle irgendwann eintreten werden. Dass es aber nun uns als einen der ersten trifft, hätte nicht sein müssen.“

Dabei ist das Landesliga­derby nicht das einzige Amateurfuß­ballspiel an diesem Wochenende, das Corona zum Opfer fällt. Auch das Duell zwischen der SGM Fischbach/Schnetzenh­ausen gegen die SpVgg Lindau in der Kreisliga A2 wurde am Freitagmit­tag wegen eines positiven Befunds abgesagt. Ein Spieler der Lindauer wurde unter der Woche im Rahmen einer betrieblic­hen Vorsorgeun­tersuchung positiv auf Covid-19 getestet, war zuvor aber in Kontakt mit Teilen der Mannschaft. „Wir machen ihm überhaupt keinen Vorwurf“, sagt Marian Dlugosch, zweiter Vorsitzend­er der SpVgg Lindau. „Der Spieler hat überhaupt nichts gemerkt, hat keine Symptome, war in keinem Partyurlau­b oder in einem Risikogebi­et.“Dass er dann zum Training erscheine,

Marian Dlugosch, zweiter Vorsitzend­er der SpVgg Lindau sei doch völlig selbstvers­tändlich.

Für die Spielverei­nigung hat der Fall dennoch Konsequenz­en. Mit der Absage des Spiels gegen SGM Fischbach/Schnetzenh­ausen kommt die SpVgg in der ohnehin eng getakteten Saison schon früh in Zugzwang. Ob das Derby gegen den TSV Schlachter­s am kommenden Wochenende stattfinde­n kann, wird sich erst Anfang der nächsten Woche zeigen. Am Montag wird die komplette Lindauer Mannschaft inklusive Betreuer auf Corona getestet, am Dienstag werden die Ergebnisse erwartet. „Wir hoffen natürlich, dass kein weiterer Spieler betroffen ist und wir gegen Schlachter­s spielen können“, sagt Dlugosch. „Aber wir werden uns natürlich an alle Regeln halten.“

So wird es auch der SV Kehlen handhaben. Am Freitagabe­nd war noch völlig unklar, wie es für die Mannschaft von Trainer Bernd Reich weitergeht. „Wir halten uns strikt an das Vorgabenpr­otokoll“, erklärt Josef Kesenheime­r, der hofft, dass das Team schon bald wieder auf den Platz zurück kann und nicht in Quarantäne muss.

„Der Spieler hat überhaupt nichts gemerkt, hat keine Symptome, war in keinem Partyurlau­b oder in einem Risikogebi­et.“

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