„Das lebendige Dorfleben stärken“
Beate Meßmer hat die Gemeinderatsarbeit in Wasserburg bisher positiv und spannend erlebt
(rue) - Beate Meßmer ist in Wasserburg gut bekannt. Im Frühjahr kandidierte sie zum ersten Mal für den Gemeinderat, erhielt auf Anhieb die zweitmeisten Stimmen (nach Stefan Schnell) und wurde zur dritten Bürgermeisterin gewählt. „Die Zeit war reif für mich, dass ich mich engagiere und einbringe mit dem, was ich über das Dorf und aus meinem Beruf weiß“, sagt die 49-Jährige.
Kommunalpolitische Diskussionen erlebte Beate Meßmer schon als Kind: Ihre Mutter Marlene Schorer war 18 Jahre lang Gemeinderätin in Wasserburg, auch ihr Onkel Rudi Schorer gehörte dem Gremium viele Jahre lang an. Bei Familientreffen sei es daher früher oder später immer wieder um die Gemeindepolitik gegangen, erzählt Beate Meßmer mit einem Schmunzeln. Auch in ihrem Beruf hat sie mit kommunalpolitischen Gremien zu tun. Denn als Architektin nimmt sie oft an Sitzungen teil, wenn es um ihre Bauanträge geht oder wenn sie selbst von einer Kommune als Architektin beauftragt ist. „Ich wusste also, was auf mich zukommt“, sagt sie.
„Wasserburg ist meine Heimat“, erklärt Beate Meßmer zu ihren Beweggründen, sich nun als Gemeinderätin
in der Seegemeinde zu engagieren. Hier ist sie aufgewachsen, hierher ist sie im Jahr 2004 mit ihrer Familie wieder zurückgekehrt – nach Studium in Stuttgart und Berufsjahren in München. Sie betreibt ihr eigenes Architekturbüro und plante für Wasserburg unter anderem das Bürgerbegegnungshaus, den Bauhof und die Kinderkrippe in Hattnau. Außerdem engagierte sie sich viele Jahre lang ehrenamtlich als Schriftführerin im Turnverein und als Übungsleiterin im Kinderturnen. Jetzt, da ihre eigenen Kinder 14 und 17 Jahre alt sind, sah sie für sich die Möglichkeit, sich über Familie und Beruf hinaus auch kommunalpolitisch zu engagieren. Sie kandidierte für die CSU, ist aber nicht Mitglied dieser Partei.
Welche Ziele verfolgt sie als Gemeinderätin? „Wasserburg ist ein tolles Dorf, das infrastrukturell gut aufgestellt ist. Mir geht es darum, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass diese Qualität und dieses lebendige Dorfleben fortgeführt oder gegebenenfalls ausgebaut wird“, sagt sie. Konkrete Aufgaben seien bereits gesetzt. So müsse der Flächennutzungsplan weitergeführt und die Halbinselsanierung soll begonnen werden. Darüber hinaus ist ihr die
Unterstützung von Vereinen gerade in Corona-Zeiten ein Anliegen. Für erforderlich hält sie es, das Verkehrsund Parkkonzept für den Wasserburger Ortskern weiterzuentwickeln. Zudem vermisst sie Radwege nach Hengnau und Hattnau, schränkt aber ein: „Ich weiß natürlich, dass viele Faktoren eine Rolle spielen, um so etwas realisieren zu können.“
Die ersten vier Monate im Gemeinderat sind aus ihrer Sicht gut angelaufen. „Es macht Spaß“, sagt sie. Die Sitzungen seien bisher sehr informativ und aufschlussreich gewesen. „Es ist spannend, Hintergrundinformationen über eine Gemeinde zu bekommen. Spannend ist auch die Art, wie Entscheidungen zustande kommen und selbst mit einer von 16 Stimmen daran beteiligt zu sein“, sagt Beate Meßmer, die dem Bauausschuss des Gemeinderats angehört.
Insgesamt findet sie, dass die Aufgaben innerhalb des Gemeinderats gut verteilt sind. „Ich habe den Eindruck, dass alle in diesem Gremium wollen, dass etwas vorwärts geht und jeder auf eine gute Zusammenarbeit bedacht ist.“Schade sei nur, dass bei den Wahlen im Frühjahr lediglich fünf Frauen kandiert haben – vier wurden gewählt.