Neue Strategie für den Wintertourismus: der Vorarlberger Winterkodex
Maßnahmenbündel über die gesetzlichen Vorgaben hinaus soll Gästen und Betrieben Sicherheit bieten und das Buchungsverhalten beeinflussen
(lz) - Der Wintertourismus hat in Vorarlberg eine große wirtschaftliche Bedeutung. Die Voraussetzungen für den anstehenden Winter sind aufgrund der CoronaPandemie ganz andere als die Jahre zuvor. Das Land Vorarlberg möchte in enger Abstimmungen mit der betroffenen Branche dieser Situation Rechnung tragen: „Durch einen „Winterkodex V“möchten wir einerseits bei den Gästen Vertrauen bilden und andererseits unseren Betrieben die notwendige Sicherheit geben sowie die Destinationen stärken“, erläutert Tourismuslandesrat Christian Gantner laut einer Pressemitteilung die Stoßrichtung. Als markanteste Maßnahmen bezeichnet Gantner die Einführung einer landesweiten kostenlosen Gäste-Corona-Stornoversicherung, eines einheitlichen Contact-Tracings und einer transparenten Kommunikation gegenüber den Gästen.
Der „Winterkodex V“ist laut der Landespressestelle eine umfassende Winterstrategie für den Vorarlberger
Tourismus, die auf drei Bereichen fußt: auf starken Destinationen, auf sicheren Betrieben und auf gesunden Gästen. Man sei das erste Bundesland, das eine solche Strategie präsentiere, heißt es weiter.
Der Winterkodex soll die koordinierten Maßnahmen seh- und spürbar machen. Die diesbezüglichen Leitlinien werde man mit den touristischen Akteuren abstimmen. Die Strategie soll landesweit einheitlich und koordiniert sein, über das gesetzliche Mindestmaß hinausreichen und sich am Weg des Gastes in seinem Urlaubsort orientieren. Was die Art der Umsetzung betrifft, so sieht Gantner drei Schwerpunkte: Verordnungen als Speerspitze und schärfstes Mittel, wo dies möglich ist. Daneben wird es auch eine Selbstverpflichtung der Branche brauchen. Und drittens kommen unterstützende Maßnahmen zum Tragen, die dieses Fundament stärken sollen – etwa eine Stornoversicherung sowie eine digitale Kontaktverfolgung.
Das Konzept bietet laut dem Land große Chancen. Dem Gast werde dadurch ein besonderes Maß an Sicherheit vermittelt und damit seine Entscheidung für einen Urlaub in Vorarlberg positiv beeinflusst. Man orientiere sich dabei an den Aktivitäten der Urlauber, nicht auf Betriebsebene. Das biete auch im Tourismusmarketing einen Wettbewerbsvorteil. Man unterscheide sich dadurch von anderen Wintersport-Destinationen.
Das Land Vorarlberg definiert in Abstimmung mit den touristischen Akteuren die Leitlinien und branchenspezifischen Vorgaben für die Sicherheitskonzepte. Dennoch gibt es laut Landespressestelle Spielraum bei der Umsetzung.
Die Vorgaben und Empfehlungen gehen über die gesetzlichen MinPflicht. destanforderungen hinaus und werden sowohl per Verordnung verankert als auch über eine Selbstverpflichtung der Tourismusbranche festgelegt.
Landesweit gibt es eine kostenlose Gäste-Corona-Stornoversicherung.
Eine Corona-Task-Force evaluiert in jeder Winterdestination die Corona-Entwicklungen und koordiniert die Maßnahmen im Saisonverlauf.
Zwischen den einzelnen Ebenen Betrieb – Destination – Land – Tourismus ist eine koordinierte Abstimmung vorgesehen. Es werden Covid-19-Beauftragte ernannt und Hygiene- und Präventionskonzepte erarbeitet. Alle Mitarbeiter werden geschult. Für Mitarbeiter gilt Mund-Nasen-Schutz
Die Mitarbeiter sollen wöchentlich getestet werden. Außerdem ist eine betriebsinterne Kontaktnachverfolgung vorgesehen.
Es werden freiwillige und kostenpflichtige Testmöglichkeiten für Gäste angeboten. Die Testergebnisse sollen rechtzeitig vor der Rückreise ins Heimatland vorliegen.
In Gastronomie und Hotellerie (außer am Sitzplatz), in öffentlichen Verkehrsmitteln (inklusive Seilbahnen) sowie an Orten mit beschränkter Bewegungsfreiheit gilt eine Mund-Nasenschutz-Pflicht für Gäste.
Auch ein landesweites digitales Gäste-Contact-Tracing ist geplant.
Reduktion der maximalen Tagesbesuche in den Urlaubsorten.