200 Polizisten überwachen Beerdigung im Clan-Milieu
Seuchen-Vorschriften kontrolliert – Viele Hundert Trauergäste angereist
(dpa) - Die Beerdigung einer Mutter aus einem bekannten arabischstämmigen Clan in Berlin ist von 200 Polizisten begleitet worden. Viele Hundert Trauergäste aus Berlin und anderen Städten waren am Freitagvormittag zum Neuen-ZwölfApostel-Friedhof im Stadtteil Schöneberg gekommen. Die Polizei sprach von einer Besucherzahl im oberen dreistelligen Bereich. Alle hätten sich an die Corona-Regeln gehalten.
Vier Söhne der gestorbenen Frau, der 44-jährige Clan-Chef Arafat A.Ch. und drei seiner Brüder, stehen derzeit vor dem Berliner Landgericht. Sie sind angeklagt, weil sie den Rapper Bushido bedroht, beschimpft, eingesperrt und angegriffen haben sollen. Am Montag war der Prozess wegen des erwarteten Trauerfalls bis zum 30. September unterbrochen worden.
Die Trauergäste hätten sich am Eingang in Listen eingetragen und auf dem Friedhof Abstände eingehalten oder Masken getragen, sagte ein Polizeisprecher. Der Friedhof hatte dafür Masken bereitgehalten. Zum
Teil wurden die Besucher, vor allem Männer, in Gruppen eingelassen. Verkehrsbehinderungen gab es demnach nicht. Die Polizei habe in den vergangenen Tagen mit der Familie gesprochen. Es sei zugesichert worden, sich an die Bestimmungen zu halten. Nach einem Bericht der Zeitung „B.Z.“hatte Arafat A.-Ch. auch über einen seiner Internetkanäle entsprechende Aufforderungen veröffentlicht. Gegen 13 Uhr endete die Beerdigungsfeier. Ob es noch ein größeres privates Zusammenkommen gebe, sei nicht bekannt, hieß es.
Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus gesagt: „Klar ist, dass wir die Regeln des Rechtsstaates morgen durchsetzen.“