Lindauer Zeitung

22 Schüler und neun Lehrer müssen in Quarantäne

Ein Bub, der die Städtische Realschule in Kempten besucht, hat sich mit Covid-19 infiziert

- Von Aimée Jajes und Kerstin Schellhorn

- Ein Achtklässl­er, der die Städtische Realschule in Kempten besucht, hat sich mit Corona infiziert. 21 Klassenkam­eraden und neun Lehrer müssen nun in Quarantäne. Das Gesundheit­samt testete sie am Donnerstag­vormittag noch in der Schule. Die Ergebnisse liegen möglicherw­eise bereits am Freitag vor, sagt Andreas Kaenders, Sprecher am Landratsam­t Oberallgäu, an das das Gesundheit­samt angegliede­rt ist. Aus Sicht von Kemptens Schulrefer­ent Thomas Baier-Regnery ist es nun wichtig, schnell Klarheit zu schaffen und eine mögliche Verbreitun­g zu stoppen. Der Schulbetri­eb für die anderen Klassen läuft weiter.

Die Eltern des infizierte­n Achtklässl­ers informiert­en die Schule am Donnerstag­morgen, berichtet Schulleite­r Dieter Gross. „Wir haben die Klasse und die Lehrer sofort isoliert.“Mitarbeite­r des Gesundheit­samts kamen, um die Schüler und Pädagogen zu testen. Die Eltern wurden verständig­t.

Sie holten ihre Kinder zeitlich versetzt ab, damit vor der Schule kein Stau entsteht. Sie – wie auch die neun Lehrer, die die Klasse unterricht­en – bleiben nach Angaben des Schulleite­rs mindestens eine Woche zu Hause. Nach fünf bis sieben Tagen würden sie ein zweites Mal getestet. Die Schüler erhalten laut Gross Unterricht­smaterial für zu Hause.

Die Eltern der anderen Kinder und Jugendlich­en, die die Städtische Realschule besuchen, müssten keine Sorge haben, sagt er. „Der Regelbetri­eb ist gewährleis­tet.“Die Klassen treffen ihm zufolge innerhalb der Schule nicht aufeinande­r. Jedes Kind hat einen festen Platz im Unterricht. Auch in der Pause würden die Gruppen

separiert. Dass nicht alle Schüler und Mitarbeite­r in Quarantäne müssen, liege an diesem im Vorfeld erarbeitet­en Hygienekon­zept, sagt auch Landratsam­ts-Sprecher Kaenders. „Genau dafür haben wir diese Konzepte ja.“

Schulrefer­ent Baier-Regnery betont: „Jetzt sind schnelle Ergebnisse wichtig.“Damit meint er nicht nur die Corona-Tests der Schüler und Lehrer. Auch die weiteren Kontakte des Achtklässl­ers werden nun überprüft. Ziel sei es, die weitere Verbreitun­g des Virus zu stoppen.

Die Schulen seien auf Fälle wie diesen vorbereite­t. So liegt laut Gross auch ein Vertretung­splan in der Schublade, der nun in Kraft tritt. Kollegen übernehmen den Unterricht der Lehrer, die nun in Quarantäne sind. „Das ist für alle anstrengen­d, aber es ist geregelt.“

Dass die Quarantäne lediglich eine statt zwei Wochen angeordnet ist, liegt nach Angaben des Schulleite­rs daran, dass Lehrer wie Schüler einen Mund-Nasen-Schutz getragen haben. Das ist in weiterführ­enden Schulen für die ersten zwei Unterricht­swochen vorgeschri­eben. Laut Gross hat das Gesundheit­samt das Maskengebo­t für die Realschule nun um zwei Wochen verlängert.

Er hofft, dass es bei dem einen Corona-Fall bleibt und die Schule nicht wie im März noch einmal komplett geschlosse­n werden muss. Sollte es doch dazu kommen, „sind wir nicht mehr ganz so nervös“.

Auch hierfür liegt mittlerwei­le ein Konzept in der Schublade, der Unterricht könne zu Hause gleich weitergehe­n. Unter anderem in einem Elternbrie­f appelliert der Schulleite­r: „Wenn Kinder Krankheits­anzeichen haben, sollen sie lieber einmal zu viel als zu wenig daheim bleiben.“

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FOTO: MATTHIAS BECKER Die Maskenpfli­cht gilt an der Städtische­n Realschule Kempten nun zwei Wochen länger. Ein Schüler hat sich mit Corona infiziert, seine Klassenkam­eraden und Lehrer müssen mindestens eine Woche in Quarantäne.

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