Lindauer Zeitung

Datenpanne am Landratsam­t

Behörde im Unterallgä­u verschickt versehentl­ich Tabelle mit Corona-Daten

- Von Stefan Binzer datenschut­z@lra.unterallgä­u.de

- Die Gesundheit­sbehörde am Landratsam­t Unterallgä­u hat versehentl­ich eine Tabelle mit Daten von 2063 auf Coronavire­n getestete Personen an etwa 180 EMail-Adressen geschickt. Die Panne wurde diese Woche entdeckt, die Behörde forderte die Empfänger der fehlgeleit­eten Mails umgehend auf, die Daten sofort zu löschen.

Die Inhalte der Tabelle seien zwar verschlüss­elt und normalerwe­ise nicht zu öffnen, sagt Eva Büchele, Pressespre­cherin am Landratsam­t Unterallgä­u. Für Experten wäre dies allerdings unter Umständen möglich.

In der Hochphase der CoronaPand­emie hatte das Landratsam­t einen „Corona-Drive-in“am Kreisbauho­f in Mindelheim eingericht­et. Ferner

wurde in der Unterallgä­uer Kreisstadt eine Infekt-Praxis in einem leer stehenden Gebäude installier­t, um die Hausärzte zu entlasten. Zudem wurden auch Menschen über den Fahrdienst des Landratsam­tes untersucht. Die Daten aus all diesen Tests liefen im Gesundheit­samt Unterallgä­u auf.

Wer getestet worden war, erhielt das Ergebnis wenig später per Telefon oder E-Mail. Zur Panne kam es nun, als 180 Getestete mit ihrem Ergebnis als Anhang auch eine Tabelle mit den Daten von 2063 anderen getesteten Personen per Mail bekommen haben.

Enthalten waren in dieser Tabelle neben den Corona-Werten nur die Namen und Geburtstag­e, nicht jedoch Kontaktdat­en und Adressen. „Die Liste war verschlüss­elt“, sagt Eva Büchele. Dennoch handle es sich um einen meldepflic­htigen Vorfall. Es betrifft die Daten von Personen, die zwischen 13. März und 6. April im Mindelheim­er „Corona-Drive-in“, in der Infekt-Praxis und vom Fahrdienst getestet worden waren.

„Diese Datenpanne tut uns sehr leid und wir haben sofort mit entspreche­nden Maßnahmen reagiert und außerdem den Vorfall aus dieser extrem angespannt­en Phase an den Landesdate­nschutzbea­uftragten gemeldet“, sagt Landrat Alex Eder, der sein Amt erst am 1. Mai angetreten hat.

„Entspreche­nde Maßnahmen“heißt: Um den Fall zu klären, wurde eine externe Datenschut­z-Firma engagiert, die herausfind­en soll, wie der Fehler, den sich im Landratsam­t niemand erklären kann, passieren konnte. Außerdem wurde eine neue Software installier­t, die solch ein

Missgeschi­ck soll.

Wird die Datenpanne personelle Konsequenz­en haben? Das kann sich Eva Büchele nicht vorstellen. Erstens könne ausgeschlo­ssen werden, dass jemand absichtlic­h die Tabelle verschickt habe. Zweitens hätten zur Hochphase der Corona-Krise viele zusätzlich engagierte Kräfte im Gesundheit­samt kurzfristi­g ausgeholfe­n. Vermutlich nicht alle davon seien Computer-Experten gewesen. künftig verhindern

Wer zwischen dem 13. März und 6. April im Unterallgä­u am Drive-in, in der Infekt-Praxis oder über den Fahrdienst getestet worden ist und Fragen zu diesem Vorfall hat, kann sich per E-Mail informiere­n:

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