Datenpanne am Landratsamt
Behörde im Unterallgäu verschickt versehentlich Tabelle mit Corona-Daten
- Die Gesundheitsbehörde am Landratsamt Unterallgäu hat versehentlich eine Tabelle mit Daten von 2063 auf Coronaviren getestete Personen an etwa 180 EMail-Adressen geschickt. Die Panne wurde diese Woche entdeckt, die Behörde forderte die Empfänger der fehlgeleiteten Mails umgehend auf, die Daten sofort zu löschen.
Die Inhalte der Tabelle seien zwar verschlüsselt und normalerweise nicht zu öffnen, sagt Eva Büchele, Pressesprecherin am Landratsamt Unterallgäu. Für Experten wäre dies allerdings unter Umständen möglich.
In der Hochphase der CoronaPandemie hatte das Landratsamt einen „Corona-Drive-in“am Kreisbauhof in Mindelheim eingerichtet. Ferner
wurde in der Unterallgäuer Kreisstadt eine Infekt-Praxis in einem leer stehenden Gebäude installiert, um die Hausärzte zu entlasten. Zudem wurden auch Menschen über den Fahrdienst des Landratsamtes untersucht. Die Daten aus all diesen Tests liefen im Gesundheitsamt Unterallgäu auf.
Wer getestet worden war, erhielt das Ergebnis wenig später per Telefon oder E-Mail. Zur Panne kam es nun, als 180 Getestete mit ihrem Ergebnis als Anhang auch eine Tabelle mit den Daten von 2063 anderen getesteten Personen per Mail bekommen haben.
Enthalten waren in dieser Tabelle neben den Corona-Werten nur die Namen und Geburtstage, nicht jedoch Kontaktdaten und Adressen. „Die Liste war verschlüsselt“, sagt Eva Büchele. Dennoch handle es sich um einen meldepflichtigen Vorfall. Es betrifft die Daten von Personen, die zwischen 13. März und 6. April im Mindelheimer „Corona-Drive-in“, in der Infekt-Praxis und vom Fahrdienst getestet worden waren.
„Diese Datenpanne tut uns sehr leid und wir haben sofort mit entsprechenden Maßnahmen reagiert und außerdem den Vorfall aus dieser extrem angespannten Phase an den Landesdatenschutzbeauftragten gemeldet“, sagt Landrat Alex Eder, der sein Amt erst am 1. Mai angetreten hat.
„Entsprechende Maßnahmen“heißt: Um den Fall zu klären, wurde eine externe Datenschutz-Firma engagiert, die herausfinden soll, wie der Fehler, den sich im Landratsamt niemand erklären kann, passieren konnte. Außerdem wurde eine neue Software installiert, die solch ein
Missgeschick soll.
Wird die Datenpanne personelle Konsequenzen haben? Das kann sich Eva Büchele nicht vorstellen. Erstens könne ausgeschlossen werden, dass jemand absichtlich die Tabelle verschickt habe. Zweitens hätten zur Hochphase der Corona-Krise viele zusätzlich engagierte Kräfte im Gesundheitsamt kurzfristig ausgeholfen. Vermutlich nicht alle davon seien Computer-Experten gewesen. künftig verhindern
Wer zwischen dem 13. März und 6. April im Unterallgäu am Drive-in, in der Infekt-Praxis oder über den Fahrdienst getestet worden ist und Fragen zu diesem Vorfall hat, kann sich per E-Mail informieren: