FIFA-Präsident wehrt sich erneut
(dpa) - FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich erneut offensiv gegen die Vorwürfe der Schweizer Behörden gewehrt. „Wir werden sehen, dass diejenigen, die diese Verschwörungstheorien aufgebracht haben und damit Schaden verursachen wollen, Opfer ihrer eigenen Pläne werden“, sagte der 50-Jährige während des 70. Kongresses des FußballWeltverbands, der online abgehalten wurde, und versicherte in Richtung der Delegierten: „Alles ist gut.“
Infantino äußerte sich direkt zum in der Schweiz gegen ihn eröffneten Strafverfahren. In diesem geht es um geheime Treffen von Infantino mit dem damaligen Bundesanwalt Michael Lauber. Der Vorwurf gegen den FIFA-Präsidenten lautet unter anderem Anstiftung zum Amtsmissbrauch. „Überall sind die Menschen von der neuen FIFA überzeugt“, sagte Infantino: „Ich sollte besser sagen: fast überall.“Zum Zeitpunkt der Treffen mit Lauber steckte die FIFA noch in der Aufarbeitung der Skandalzeit um Ex-Präsident Joseph Blatter. Allerdings gab es auch Vorwürfe gegen Infantino aus seiner Zeit als UEFA-Generalsekretär, die die Schweizer Justiz beschäftigen.
Die Treffen seien arrangiert worden, um zu zeigen, „dass die neue FIFA Meilen, Welten entfernt ist von der alten FIFA“. „Warum habe ich den Bundesanwalt getroffen?“, fragte Infantino rhetorisch in seiner 33-minütigen Begrüßungsrede: „Weil es meine Pflicht war! Weil ich die FIFA von den alten, toxischen Werten befreien wollte“, sagte Infantino, dessen Weltverband aufgrund der Coronavirus-Pandemie finanzielle Einbußen hinnehmen muss. Für 2020 rechnet die FIFA mit einem Verlust vor Steuern von 794 Millionen US-Dollar, wie aus dem überarbeiteten Finanzbericht hervorgeht.