FIFA-Ethiker gehen wohl von Bestechung vor WM 2006 aus
(SID) - In die Aufklärung der Sommermärchen-Affäre kommt womöglich Bewegung. Die Ethikkommission der FIFA suggeriert in einem Untersuchungsbericht zur Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland, dass es sich beim ominösen Zahlungsstrom von 6,7 Millionen Euro um Bestechungsgeld gehandelt habe. Dies berichtete die „Süddeutsche Zeitung“unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Diese Darstellung finde sich in einem Untersuchungsbericht, den die Ethik-Ermittler fertiggestellt und an die rechtsprechende Kammer übersandt hätten. Das Ergebnis laute: Die Millionen hätten der Bestechung gedient, allerdings nicht für einen Stimmenkauf bei der knappen WMVergabe nach Deutschland, sondern für den Erhalt eines FIFA-Zuschusses von 250 Millionen Franken.
Am 27. April 2005 überwies das Organisationskomitee der WM 2006 zehn Millionen Schweizer Franken an die FIFA. Das Geld wurde als Beitrag für eine WM-Gala deklariert, die nie stattfand. Stattdessen wanderte der Betrag auf ein Konto des damaligen adidas-Chefs Robert LouisDreyfus als Rückzahlung eines Kredits. WM-OK-Chef Franz Beckenbauer habe das von Louis-Dreyfus gewährte Darlehen genutzt, um „ein Bestechungsgeld an Mohamed bin Hammam im Austausch gegen die Gewährung des genannten finanziellen Zuschusses an das WM-OK“zu bezahlen. Bin Hammam, Beckenbauer sowie Fedor Radmann seien die „Haupttäter“bei der Ausführung der Bestechung gewesen.