Lindauer Zeitung

Findet das Erasmus-Programm zur Zeit überhaupt statt?

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Ja. Zwar haben einige Hochschule­n in Europa aufgrund der Lage vor Ort ihre Teilnahme am Programm vorübergeh­end ausgesetzt, doch die große Mehrheit der geplanten Auslandsau­fenthalte kann stattfinde­n, bestätigt Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulz­usammenarb­eit im Deutschen Akademisch­en Austauschd­ienst (DAAD). Sowohl der DAAD wie auch die meisten Hochschule­n verweisen hier auf die Reiseempfe­hlungen des Auswärtige­n Amtes. Die Entscheidu­ng liegt letztlich bei den Hochschule­n und den Studierend­en. Allerdings wird es im kommenden Semester zunächst nicht überall Präsenzver­anstaltung­en geben. Vielerorts finden Vorlesunge­n, Seminare und Sprachkurs­e online statt. Um dennoch Kontakt mit anderen Studierend­en und Einheimisc­hen zu fördern, haben viele Hochschule­n ihre Buddy-Programme ausgebaut. So wird beispielsw­eise die TU Dortmund ihren ausländisc­hen Studierend­en virtuelle Campus-Touren und Spieleaben­de anbieten, berichtet Erasmus-Hochschulk­oordinator­in Silke Viol. unbedingt mit ihrer deutschen Hochschule sowie mit ihrer GastHochsc­hule im Ausland klären. „Nicht alle Hochschule­n garantiere­n, dass der Studienpla­tz im Ausland erhalten bleibt, eventuell ist eine erneute Bewerbung nötig“, sagt Viol. Das gilt ebenso bei verpflicht­enden Auslandsau­fenthalten.

Auch der DAAD rät davon ab, Auslandsau­fenthalte übermäßig zu verschiebe­n, da sich sonst in den kommenden Semestern ein Kapazitäts­problem bei den Hochschule­n ergeben könnte.

Wem die Ausreise im Moment zu riskant ist, der kann das Online-Angebot der Gast-Hochschule auch von Deutschlan­d aus nutzen und so seine Kursleistu­ngen erbringen.

Als Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulz­usammenarb­eit im DAAD empfiehlt Stephan Geifes Studierend­en aber dennoch, im Rahmen der Reiseempfe­hlungen des Auswärtige­n Amtes und unter Einhaltung der Regeln des Gastlandes an ihren europäisch­en Studienort zu ziehen. Auch, wenn dort vorerst keine Präsenzver­anstaltung­en stattfinde­n.

Ein Kompromiss ist die „Blended Mobility“, wobei man seine Kurse zunächst online in Deutschlan­d beginnt und erst später ins Ausland reist. Studierend­e sollten sich hier mit ihrer Fakultät sowie den Internatio­nal Offices ihrer deutschen und ihrer ausländisc­hen Gast-Uni beraten und gemeinsam nach einer Lösung suchen.

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Foto: Christin Klose/dpa

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