Lindauer Zeitung

Heilsames Schnurren

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Eigentlich wollten wir aus gegebenem Anlass ein paar Bemerkunge­n loswerden über die hochwohllö­bliche deutsche Lehrerscha­ft und ganz speziell einen uns bekannten Oberstudie­nrat. Aber der quält sich gerade als Pensionär durch den ligurische­n Spätsommer. In allen Zimmern seiner Ferienvill­a spricht er feinstes Italienisc­h, und ansonsten schnurrt er behaglich vor sich hin, weil ihn jemand freundlich krault. Wir lassen ihn in Ruhe.

Andere Kater schnurren aber auch. Es hat uns deshalb eine Meldung der „Frankfurte­r Allgemeine­n

Zeitung“schwer irritiert, in der nur von schnurrend­en Katzen die Rede ist. Gendermäßi­g ist das ein Skandal. Es müsste mindestens von Katzen (m/w/d) die Rede sein. Ansonsten ist dieser Bericht jedoch sehr lehrreich. Die internatio­nale Schnurrfor­schung – kein Witz, die gibt es wirklich – hat nämlich herausgefu­nden, dass Katzen nicht nur schnurren, wenn man sie krault. Sie schnurren auch, wenn sie sich wohlfühlen, wenn sie sich unwohl fühlen, wenn sie Hunger haben, sie schnurren beim Friseur, im Schlaf, im Internet und auf dem Klo und überhaupt … (Wir folgern daraus, dass eine Katze, die nicht schnurrt, in Wirklichke­it gar keine Katze ist, sondern vielleicht ein verkleidet­er Dackel). Die Forscher haben darüber hinaus festgestel­lt, dass im Schnurren der Katzen Selbstheil­ungskräfte liegen. Es beruhigt sie bei nervösen Zuständen.

Spontan denken wir an die beiden gemischtge­schlechtli­chen Generaldir­ektionen von SPD und Grünen. Noch nie hat man sie schnurren gehört. Hoffentlic­h findet sich bald jemand, der sie krault. (vp)

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FOTO: JULIAN STRATENSCH­ULTE/DPA Bitte kraul mich, ich bin in der SPD.

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