Lindauer Zeitung

Feuer in Kalifornie­n breiten sich aus

- Von Barbara Munker

(dpa) - Die Waldbrände im Süden des US-Bundesstaa­ts Kalifornie­n weiten sich aus. Durch starke Winde angetriebe­n erreichte das sogenannte Bobcat-Feuer Juniper Hills und weitere umliegende Gemeinden im Antelope Valley nördlich von Los Angeles, wie örtliche Behörden am Samstag mitteilten. Innerhalb eines Tages wuchs der Brand beim sogenannte­n Angeles National Forest von knapp 295 auf rund 379 Quadratkil­ometer an. Bewohner der betroffene­n Gebiete seien aufgeforde­rt worden, ihre Häuser zu verlassen. Gebäude seien beschädigt worden, weitere von den Flammen bedroht.

Bessere Nachrichte­n gab es aus Teilen der Westküsten­staaten Oregon und Washington: Hier halfen Regen und höhere Luftfeucht­igkeit am Wochenende den Feuerwehrl­euten bei ihrer Arbeit gegen mehr als ein Dutzend Großfeuer.

Seit Mitte August wüten an der US-Westküste Dutzende Feuer. Allein in Kalifornie­n kämpften rund 19 000 Einsatzkrä­fte gegen mehr als zwei Dutzend Großbrände. Die Flammen zerstörten seit Mitte August mehr als 5800 Gebäude. sitzt in seinem Haus in Charleston (South Carolina)● mit Pudelmütze

(dpa) - Bill Murray und T-Shirt in der Badewanne. Er plaudert über Schaumbäde­r, Baseball und die Corona-Pandemie. Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel hat den gewöhnlich publicitys­cheuen Schauspiel­er im Mai für das Interview gewinnen können. Während die Wanne vollläuft, gibt Murray Quarantäne-Ratschläge.

Ein Junge namens Ryder möchte von dem Star wissen, ob er seinem Vater erlauben solle, seine Haare zu schneiden, solange die Friseure zu sind. Mach es selber, empfiehlt Murray mit halbernste­r Miene. Er sei mit so vielen Geschwiste­rn aufgewachs­en, dass die Eltern ihnen stets die Haare schnitten. „Ich schneide mir nun selbst die Haare und das sieht viel besser aus“, erklärt der Komiker. Ein paar graue Locken schauen unter der Strickmütz­e hervor.

Murray, der heute 70 Jahre alt wird, macht seinem Ruf als Hollywood-Witzbold und Sonderling alle Ehre. Einmal mehr.

Murray ist schwer zu erreichen. Manager und Sprecher hat er nicht, nur ein Anwalt ist als Kontaktper­son für den Schauspiel­er in einer Celebrity-Datenbank gelistet. Feedback auf Anfragen, wie der Schauspiel­er das runde Jubiläum feiert, gibt es allerdings nicht.

Doch während der Corona-Pandemie ist Murray geradezu redselig. Im Juni machte er bei einer ZoomSchalt­e mit „Ghostbuste­rs“-Kollegen wie Dan Aykroyd, Ernie Hudson und Sigourney Weaver mit. Komiker Josh Gad lockte die alten Geisterjäg­er für seine „Reunited Apart“-Serie vor die Kamera, um Spenden für einen guten Zweck zu sammeln.

Auch Regisseur Ivan Reitman und dessen Sohn Jason waren dabei, schließlic­h ging es auch um die von Jason inszeniert­e Fortsetzun­g „Ghostbuste­rs: Afterlife“, in der Murray zum dritten Mal in seine legendäre Rolle als der Parapsycho­loge Dr. Peter Venkman schlüpft. Der Komödiensp­uk sollte schon in diesem Sommer im Kino anlaufen, doch coronabedi­ngt ist nun ein Starttermi­n im März 2021 geplant.

Als Geisterjäg­er wurden Murray, Aykroyd und der 2014 gestorbene Harold Ramis zu Kultfigure­n. Ivan Reitman brachte den Klamauk „Ghostbuste­rs – Die Geisterjäg­er“über drei Wissenscha­ftler, die eine Firma zur Geisterbek­ämpfung gründen, 1984 auf die Leinwand. 1989 schlug das Trio noch einmal zu.

Mit 70 Jahren belässt es der Komiker nicht nur bei einer Geisterjag­d. Murray-Fans können sich auf zwei weitere, vielverspr­echende Auftritte freuen. In dem starsesetz­ten Comedy-Drama „The French Dispatch“, dem neuen Film von Wes Anderson, tritt Murray neben Tilda Swinton, Frances McDormand, Benicio del Toro und Timothée Chalamet in Aktion.

Es geht um eine Gruppe amerikanis­cher Journalist­en, die im 20. Jahrhunder­t in einer französisc­hen Stadt für die Zeitung „The French Dispatch“über Politik, Kultur und Leute schreiben. Die zentrale Figur ist der Herausgebe­r Arthur Howitzer Jr., gespielt von Murray. Er wirkte in den meisten Filmen von Regie-Wunderkind Anderson mit, darunter „Rushmore“, „Die Royal Tenenbaums“, „Die Tiefseetau­cher“, „Moonrise Kingdom“und „Grand Budapest Hotel“. Wann der Film startet, ist noch unklar.

Für Regisseuri­n Sofia Coppola macht sich Murray in „On the Rocks“ausnahmswe­ise richtig schick. In einer seltenen Dandy-Rolle mimt er den Vater einer verheirate­ten New Yorkerin (Rashida Jones), die Zweifel

an der Treue ihres Ehemannes hat. Zusammen spionieren Vater und Tochter im nächtliche­n New York dem Gatten hinterher. Die Gesellscha­ftskomödie soll Anfang Oktober in die deutschen Kinos kommen.

Sofia Coppola holte aus Murray schon vor 17 Jahren in „Lost in Translatio­n – Zwischen den Welten“eine brillante Darbietung heraus. Die Rolle des alternden Filmstars, der in Tokio einen Whiskey-Werbespot dreht, hatte sie Murray auf den Leib geschriebe­n. Scarlett Johansson spielte die einsame Ehefrau eines viel beschäftig­ten Fotografen, die dem Altstar den Kopf verdreht.

Mit seinem stoischen Mienenspie­l und trockenem Humor brachte Murray in „Lost in Translatio­n“die Zuschauer zum Lachen und zum Weinen – und holte damit seine erste und bisher einzige Oscar-Nominierun­g. Doch in der Oscar-Nacht 2004 unterlag er Sean Penn, der mit Clint Eastwoods Gesellscha­ftsdrama „Mystic River“seinen ersten Oscar als bester Hauptdarst­eller gewann.

Sein Handwerk lernte Murray als Komiker in der Comedy-Show „Saturday Night Live“, die auch Dan Aykroyd, John und James Belushi sowie Eddie Murphy berühmt machte. In seiner ersten größeren Filmrolle in

„Caddyshack“(1980) kämpft er als Rasenpfleg­er auf einem Golfplatz gegen Maulwürfe an. Die Kult-Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“(1993), mit Murray als arrogantem TV-Wetteransa­ger, der jedes Jahr über den „Groundhog Day“aus Punxsutawn­ey berichten muss, machte ihn zum Star-Comedian.

Es dauerte aber eine Weile, bis ihm Hollywood auch ernstere Rollen zutraute. In „Broken Flowers“von Jim Jarmusch etwa glänzte Murray als verblühter, wortkarger Frauenheld. Für Jarmusch verwandelt­e er sich im vorigen Jahr in „The Dead Don’t Die“auch in einen Zombie-Jäger. Erfahrung mit den Untoten hatte er da bereits – im Überraschu­ngshit „Zombieland“hatte Murray 2009 einen aberwitzig­en Gastauftri­tt. Schräge Filmcharak­tere sind nach wie vor Murrays Stärke.

Auch Preisverle­ihungen nimmt der zweifach geschieden­e sechsfache Vater mit Humor. 2016 ehrte ihn die deutsche Ausgabe des Männermaga­zins „GQ“für sein Lebenswerk. Die Auszeichnu­ng als „Legende“nahm er bei den „Männer des Jahres“-Awards in Berlin persönlich entgegen. „Legende, das klingt so wie jemand, der gar nicht existiert“, kommentier­te Murray trocken.

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FOTO: FOCUS FILMS/COURTESY EVERETT COLLECTION/IMAGO IMAGES Für seine Rolle als abgehalfte­rter Filmstar, der sich in eine gelangweil­te Ehefrau (Scarlett Johansson) verliebt, bekam Bill Murray die einzige Oscar-Nominierun­g seiner Karriere, gewann die begehrte Filmtrophä­e aber nicht. „Lost In Translatio­n“gilt trotzdem als Meilenstei­n.
 ?? FOTO: DAZIRAM/IMAGO IMAGES ?? Bill Murray beim Internatio­nalen Filmfestiv­al von Rom. Dort wurde er 2019 für sein Lebenswerk gewürdigt.
FOTO: DAZIRAM/IMAGO IMAGES Bill Murray beim Internatio­nalen Filmfestiv­al von Rom. Dort wurde er 2019 für sein Lebenswerk gewürdigt.

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