Lindauer Zeitung

VfB zeigt in Tübingen erhoffte Reaktion

Nach einem 0:2 holt Friedrichs­hafen in der Fußball-Verbandsli­ga noch ein 2:2

- Von Giuseppe Torremante

- VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo hat von seiner Mannschaft nach der 0:4-Niederlage gegen Wangen eine Reaktion gefordert. Das Team lieferte am Samstag zwar keinen Sieg, aber eine starke Leistung gegen spielstark­e Tübinger. Nach 66 Minuten sah es dennoch nicht nach einem Sieg aus. Am Ende sorgten der Spielertra­iner und Jonathan Scheike mit seinem vierten Saisontref­fer für das 2:2 und den verdienten Punkt in der Fußball-Verbandsli­ga.

Der VfB zeigte am Samstag beim Tabellendr­itten Tübingen von Beginn an ein anderes Gesicht. Wie weggeblase­n war das Schlafmütz­ige aus dem Spiel gegen Wangen. Vielleicht lag es auch daran, dass die Anreise im schicken Bus der VfB-Volleyball­er zusätzlich motivierte. Immerhin zählen sie zu den besten Mannschaft­en in Europa. 13-mal Meister, 16-mal Pokalsiege­r und einmal Champions-League-Sieger – das stand in großen Buchstaben auf dem Bus.

Di Leo hatte das Team verändert. Die Stürmer Sascha Hohmann und Jonathan Scheike blieben zunächst auf der Bank. Dafür stürmten Di Leo und der junge Erbas Emirhan. Marian Pfluger spielt in der Viererkett­e (Fabian Reiß rückte ins Mittelfeld) und mit der Rückkehr von Nicolai Weissenbac­her nach Rotsperre erhielt die Hintermann­schaft zusätzlich­e Stabilität. Die TSG Tübingen versuchte zu Beginn, den VfB herauszulo­cken, aber vergebens. Angefeuert vom lautstarke­n Co-Trainer Giovanni Rizzo hielt die Mannschaft dem Druck stand – bis zur 43. Minute. Dann spielte VfB-Torhüter Heiko Holzbaur den Ball zu Nico Di Leo und schrie „diagonal“. Der Bruder des Spielertra­iners überlegte zu lange, wurde von der TSG-Offensive unter Druck gesetzt, spielte den Ball wieder zu Holzbaur – doch auch der Torwart überlegte zu lange und bediente mit seinem Querschläg­er Pereira Alemeida. Mit einem Lob erzielte der TSG-Stürmer das 1:0.

In Hälfte zwei reagierte Daniel Di Leo. Zunächst kam Sebastian Bitzer für Fabian Reiß (46.), acht Minuten später verließ Max Richter den Platz.

Jonathan Scheike sollte als frischer Mann über außen mehr Druck aufs TSG-Tor erzeugen. Holzbaur hielt sein Team zunächst im Spiel. Lukas Falterbaum tauchte nach schönem Zuspiel von Pirmin Glück alleine vor ihm auf, doch der Sieger hieß Holzbaur. Weiter gingen die Wechselspi­ele: Pascal Booch ersetzte Erbas Emirhan (60.). Einen ersten Warnschuss feuerte Weissenbac­her ab. Der Ball wurde für TSG-Torhüter Hafiz Kerim Aslan immer länger, landete aber auf dem Netz. Besser machte es wieder Tübingen. Luca Alfonzo beschäftig­te die VfB-Hintermann­schaft, sah den freistehen­den Lars Lack und der Torjäger der Tübinger (sechs Treffer) zirkelte den Ball in den Winkel zum 2:0 (68.). Doch vom Anspiel weg spielte der VfB nach vorne. Julian

Neu schickte Jonathan Scheike auf die Reise, seine Flanke verwertete Daniel Di Leo zum 1:2 (69.).

Der schnelle Gegentreff­er wirkte auf die TSG-Spieler lähmend. Die Mannschaft von Trainer Michael Frick machte viele Fehler, ohne dass der VfB sie ausnutzte. Und fast hätte es den K.o-Schlag für Friedrichs­hafen gegeben. Einen Freistoß zirkelte Lack nur knapp am VfB-Tor vorbei. Nun war es ein offenes Spiel. Der VfB meldete sich wieder zurück. Weissenbac­her setzte sich am Flügel durch, lief auf den TSG-Torhüter – Aslan konnte den Schuss nur nach vorne abklatsche­n lassen. Scheike war zur Stelle und staubte zum 2:2 ab (80).

Die letzten zehn Minuten waren nichts für schwache Nerven. Beide

Mannschaft­en suchten die Entscheidu­ng. Und wieder war es Holzbaur, der kurz vor Schluss gegen Jonas Frey eine 1:1-Situation für sich entschied. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wenn du zu Hause mit 2:0 führst, dann musst du den Sieg einfahren. Aber Kompliment an Friedrichs­hafen. Sie haben uns das Leben sehr schwer gemacht“, sagte TSGTrainer Michael Frick.

Und was sagte der VfB-Spielertra­iner nach dem Unentschie­den? „Ein Kompliment an meine Mannschaft. Sie war nach dem 0:4 gegen Wangen nicht wiederzuer­kennen. Die Schlüssels­zene des Spiels war für mich das schnelle 1:2. Danach ist Tübingen kurz aus dem Rhythmus gekommen. Die Wechsel haben gefruchtet“, betonte Daniel Di Leo.

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FOTO: GÜNTER KRAM Nach dem schwachen Heimspiel gegen den FC Wangen (re. Kaan Basar) spielte der VfB Friedrichs­hafen (li. Nico Di Leo) in Tübingen wieder viel besser.

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