VfB zeigt in Tübingen erhoffte Reaktion
Nach einem 0:2 holt Friedrichshafen in der Fußball-Verbandsliga noch ein 2:2
- VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo hat von seiner Mannschaft nach der 0:4-Niederlage gegen Wangen eine Reaktion gefordert. Das Team lieferte am Samstag zwar keinen Sieg, aber eine starke Leistung gegen spielstarke Tübinger. Nach 66 Minuten sah es dennoch nicht nach einem Sieg aus. Am Ende sorgten der Spielertrainer und Jonathan Scheike mit seinem vierten Saisontreffer für das 2:2 und den verdienten Punkt in der Fußball-Verbandsliga.
Der VfB zeigte am Samstag beim Tabellendritten Tübingen von Beginn an ein anderes Gesicht. Wie weggeblasen war das Schlafmützige aus dem Spiel gegen Wangen. Vielleicht lag es auch daran, dass die Anreise im schicken Bus der VfB-Volleyballer zusätzlich motivierte. Immerhin zählen sie zu den besten Mannschaften in Europa. 13-mal Meister, 16-mal Pokalsieger und einmal Champions-League-Sieger – das stand in großen Buchstaben auf dem Bus.
Di Leo hatte das Team verändert. Die Stürmer Sascha Hohmann und Jonathan Scheike blieben zunächst auf der Bank. Dafür stürmten Di Leo und der junge Erbas Emirhan. Marian Pfluger spielt in der Viererkette (Fabian Reiß rückte ins Mittelfeld) und mit der Rückkehr von Nicolai Weissenbacher nach Rotsperre erhielt die Hintermannschaft zusätzliche Stabilität. Die TSG Tübingen versuchte zu Beginn, den VfB herauszulocken, aber vergebens. Angefeuert vom lautstarken Co-Trainer Giovanni Rizzo hielt die Mannschaft dem Druck stand – bis zur 43. Minute. Dann spielte VfB-Torhüter Heiko Holzbaur den Ball zu Nico Di Leo und schrie „diagonal“. Der Bruder des Spielertrainers überlegte zu lange, wurde von der TSG-Offensive unter Druck gesetzt, spielte den Ball wieder zu Holzbaur – doch auch der Torwart überlegte zu lange und bediente mit seinem Querschläger Pereira Alemeida. Mit einem Lob erzielte der TSG-Stürmer das 1:0.
In Hälfte zwei reagierte Daniel Di Leo. Zunächst kam Sebastian Bitzer für Fabian Reiß (46.), acht Minuten später verließ Max Richter den Platz.
Jonathan Scheike sollte als frischer Mann über außen mehr Druck aufs TSG-Tor erzeugen. Holzbaur hielt sein Team zunächst im Spiel. Lukas Falterbaum tauchte nach schönem Zuspiel von Pirmin Glück alleine vor ihm auf, doch der Sieger hieß Holzbaur. Weiter gingen die Wechselspiele: Pascal Booch ersetzte Erbas Emirhan (60.). Einen ersten Warnschuss feuerte Weissenbacher ab. Der Ball wurde für TSG-Torhüter Hafiz Kerim Aslan immer länger, landete aber auf dem Netz. Besser machte es wieder Tübingen. Luca Alfonzo beschäftigte die VfB-Hintermannschaft, sah den freistehenden Lars Lack und der Torjäger der Tübinger (sechs Treffer) zirkelte den Ball in den Winkel zum 2:0 (68.). Doch vom Anspiel weg spielte der VfB nach vorne. Julian
Neu schickte Jonathan Scheike auf die Reise, seine Flanke verwertete Daniel Di Leo zum 1:2 (69.).
Der schnelle Gegentreffer wirkte auf die TSG-Spieler lähmend. Die Mannschaft von Trainer Michael Frick machte viele Fehler, ohne dass der VfB sie ausnutzte. Und fast hätte es den K.o-Schlag für Friedrichshafen gegeben. Einen Freistoß zirkelte Lack nur knapp am VfB-Tor vorbei. Nun war es ein offenes Spiel. Der VfB meldete sich wieder zurück. Weissenbacher setzte sich am Flügel durch, lief auf den TSG-Torhüter – Aslan konnte den Schuss nur nach vorne abklatschen lassen. Scheike war zur Stelle und staubte zum 2:2 ab (80).
Die letzten zehn Minuten waren nichts für schwache Nerven. Beide
Mannschaften suchten die Entscheidung. Und wieder war es Holzbaur, der kurz vor Schluss gegen Jonas Frey eine 1:1-Situation für sich entschied. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wenn du zu Hause mit 2:0 führst, dann musst du den Sieg einfahren. Aber Kompliment an Friedrichshafen. Sie haben uns das Leben sehr schwer gemacht“, sagte TSGTrainer Michael Frick.
Und was sagte der VfB-Spielertrainer nach dem Unentschieden? „Ein Kompliment an meine Mannschaft. Sie war nach dem 0:4 gegen Wangen nicht wiederzuerkennen. Die Schlüsselszene des Spiels war für mich das schnelle 1:2. Danach ist Tübingen kurz aus dem Rhythmus gekommen. Die Wechsel haben gefruchtet“, betonte Daniel Di Leo.