Lindauer Zeitung

Der beste Nachwuchsf­ahrer kommt aus Langenarge­n

Rennfahrer Tim Zimmermann schafft es bei seinem Heimspiel am Hockenheim­ring aufs Treppchen

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(sz) - Nicht einmal die Maske konnte Tim Zimmermann­s Grinsen im Gesicht bei der Siegerehru­ng so richtig verbergen. Als der Langenarge­ner nach 60 Minuten Rennaction am Samstag auf das Podium stieg, nahm er gleich zwei Pokale entgegen. Den ersten bekam er für den dritten Gesamtrang im Hauptfeld des ADAC GT Masters, den zweiten als bester Rookie des Tages. Ein sehr erfreulich­es Ergebnis, wie Zimmermann nach seinem insgesamt fünften GT-Rennen befand: „Ich habe mich unheimlich über das erste Podium in dieser Serie gefreut“, sagte er. Das erste Podium der Saison holte er sich gemeinsam mit seinem Teamkolleg­en Steijn Schothorst – damit überrascht­en sich die beiden selbst. „Wir wussten nach Rang neun am Nürburgrin­g, dass wir vorne mitfahren können. Aber das war dann doch ein riesiger Schritt“, meinte Zimmermann.

Das Rennwochen­ende am Hockenheim­ring war für ihn somit ein fast perfektes. Zimmermann lieferte nämlich auch am Sonntag ab, erbrachte dort mit Rang fünf eine gute Leistung. Mit zwei Siegen in der Rookie-Wertung setzte er sich auf Platz eins der besten Nachwuchsf­ahrer. Demnach schob er sich vorbei an Jannes Fittje und Marvin Dienst. Insbesonde­re nach den ersten Tagen war damit nicht zu rechnen.

Bei seinem Heimspiel hatten Zimmermann sowie sein Teamkolleg­e Schothorst zunächst große Schwierigk­eiten: Die Tests am Donnerstag und das freie Training am Freitag verliefen alles andere als zufriedens­tellend. Das Team von Grasser Racing schien dann aber den richtigen Riecher gehabt zu haben. Sie tauschten den Unterboden am Lamborghin­i Huracan und von da an steigerte sich die Rookie-Truppe. Offenbart hatte sich das ziemlich schnell. Zimmermann­s Qualifying-Stint am Samstag brachte mit Platz neun das bislang beste Ergebnis im Zeittraini­ng. Der Langenarge­ner würdigte die wirkungsvo­lle Maßnahme: „Ich muss den Hut vor dem Team ziehen und mich für diese Arbeit echt ganz besonders bedanken“, sagte er und schwärmte: „Es war das ganze Wochenende dann so, dass das Auto wie auf Schienen lief.“

Den Rennstart am Samstag übernahm dann auch der 24-jährige Deutsche, der dabei gleich zur Attacke blies. Statt sich mit dem Gedränge ganz innen aufzuhalte­n, zog er außen an zwei Gegnern vorbei, blieb an der Spitze dran und übergab sein Auto auf Platz sieben an Schothorst. Der schluckte weitere vier Autos für das Podium. Mit etwas mehr Rennzeit hätten sich wohl auch Michael Ammermülle­r und Kelvin van der Linde weiter vorn noch fürchten müssen, schließlic­h lieferte Schothorst zum

Ende eine schnellste Runde nach der anderen. „Am Anfang der Saison waren die Audi noch ein ganzes Stück weg“, so Zimmermann. „Inzwischen können wir sagen, dass wir mit dem Huracan schon fast auf Augenhöhe sind.“

Bestzeit für Schothorst gab es dann auch im Zeittraini­ng am Sonntag, sodass der Niederländ­er von der Pole Position ins Rennen ging. Im Gedränge fiel er aber auf Rang fünf zurück und auch Zimmermann übernahm sein Auto nach dem Boxenstopp auf dieser Position. „Ich hing hinter Indy Dontje fest und war definitiv schneller“, beschrieb Zimmermann und fügte an: „Der Mercedes hat aber so einen hohen Topspeed, dass es nicht mehr reichte, um vorbeizuzi­ehen.“Schlussend­lich blieb es also beim fünften Platz. Kein Problem für den 24-Jährigen, der für die Renngemein­schaft Graf Zeppelin startet. „Hätte mir vor dem Wochenende einer einen fünften Platz angeboten, ich hätte ganz sicher sofort unterschri­eben. Ich bin einfach nur glücklich mit diesem Ergebnis.“

Nach dieser Performanc­e erhielt das Duo außerdem lobende Worte vom Teamchef Gottfried Grasser. „Das war ein mega Wochenende von den beiden“, bilanziert­e er und führte aus: „Ich glaube, dass es bei den beiden noch den ganz großen ‚Boom‘ machen wird und darauf freue ich mich.“Zimmermann und Schothorst durften zudem einen weiteren Erfolg bejubeln. Als Lamborghin­i-Junioren gewannen sie zweimal das teamintern­e Duell gegen die erfahrenen Werkspilot­en Franck Perrera und Albert Costa Balboa. Darauf aufbauen wollen sie am 2. Oktober. Dann fahren sie am Sachsenrin­g.

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FOTO: MICHAEL EHRENSPERG­ER Schnell unterwegs: Tim Zimmermann auf dem Hockenheim­ring.

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