Lindauer Zeitung

Van Almsick sieht Schwimmenl­ernen als Grundrecht

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(dpa) - Nach Überzeugun­g der früheren Weltklasse­schwimmeri­n Franziska van

Almsick hat jedes Kind das

Recht auf Schwimmunt­erricht. „Ich gehe sogar so weit, dass ich sage, ich empfinde Schwimmenl­ernen als Grundrecht eines Kindes“, sagte die 42-Jährige. „Jedes Kind muss die Möglichkei­t haben, Schwimmen zu lernen.“Van Almsick stellte im badischen Rust ihr Bilderbuch „Paul und Paulina – Baderegeln leicht gemacht“vor, das Kindern helfen soll, sich beim Baden und Schwimmen richtig zu verhalten.

Probleme mit dem Schwimmunt­erricht in Schulen seien heute etwa zu große Klassen oder zu weite Entfernung­en zu Schwimmbäd­ern. „Das kann eigentlich gar nicht funktionie­ren.“Aus ihrer Sicht ist es auch ein Fehler, erst in der dritten Klasse mit dem Schwimmunt­erricht zu beginnen. „Warum nicht ab der ersten Klasse? Warum warten wir zwei Schuljahre mit dem Schwimmunt­erricht für Kinder? Das ist eine verloren gegangene Zeit.“

Man könne sich nicht darauf verlassen, dass die Eltern alle wüssten, wie wichtig es sei, als Kind schwimmen zu können. „Wer nicht schwimmen kann, läuft potenziell Gefahr, zu ertrinken“, mahnte van Almsick.

Die Corona-Pandemie verschärfe die Situation. „Seit März bieten Schulklass­en keinen Schwimmunt­erricht mehr an. Das wird eine Katastroph­e.“Die Politik müsse festlegen, ab welcher Klasse Schwimmunt­erricht angeboten werde. „Jedes Kind, das in die Schule kommt, muss Schwimmunt­erricht erhalten.“Manche Eltern bekämen es nicht hin, ihr Kind mit Frühstück in die Schule zu schicken. „Wie kann man von den Eltern verlangen, dass sie Sorge tragen, dass ihr Kind mindestens ein Seepferdch­en hat, was toll wäre für den Schwimmunt­erricht in der Schule?“Viele Familien sind nach Überzeugun­g der zweifachen Mutter der Verantwort­ung nicht gewachsen.

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FOTO: DPA Franziska van Almsick

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