Lindauer Zeitung

Härtetest fürs Hygienekon­zept

Handball-Supercup zwischen Kiel und Flensburg mit 2640 Fans in Düsseldorf geplant

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(dpa) - Alkoholver­bot, Abstandsge­bot und verschärft­e Sicherheit­sregeln bei der An- und Abreise: Der Handball-Supercup zwischen Rekordcham­pion THW Kiel und Vizemeiste­r SG Flensburg-Handewitt wird zum großen Probelauf für den Bundesliga-Betrieb. Wenn die beiden Nordrivale­n am Samstag (20.30 Uhr/Sky Sport News HD) in Düsseldorf den ersten Titel der Saison 2020/21 ausspielen, steht auch das Hygienekon­zept der Liga auf dem Prüfstand. „Handball mit Fans auf den Rängen – dafür kämpfen wir seit Monaten. Der Supercup ist ein wichtiger Schritt, durch den wir zeigen können, dass der Handball die Chance verdient hat, zurückzuko­mmen“, sagte HBL-Geschäftsf­ührer Frank Bohmann vor dem traditione­llen Saisonauft­akt.

Fünf Tage vor dem Bundesliga­Start dürfen immerhin 2640 Zuschauer das Duell der beiden deutschen Topclubs im Düsseldorf­er ISS Dome live verfolgen. Das entspricht exakt den 20 Prozent der Gesamtkapa­zität, die zuletzt von der Politik für Großverans­taltungen im Profisport erlaubt wurden. „Das ist ein weiteres positives und wichtiges Signal. Wenige Tage vor dem ersten Spieltag ist es unsere Aufgabe, diese Chance verantwort­ungsvoll und mit Bedacht zu nutzen, um Vertrauen und Sicherheit aufzubauen“, betonte Bohmann.

Auf ein Bier oder ein Glas Wein müssen die Fans ebenso verzichten wie auf ausgelasse­nen Jubel mit dem Sitznachba­rn. Innerhalb wie außerhalb der Halle, sowohl am Platz als auch auf dem gesamten Veranstalt­ungsgeländ­e, muss stets der Mindestabs­tand von 1,5 Metern eingehalte­n werden. Zudem ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht und das Schlendern durch die ganze Halle verboten. Jeder Fan darf sich nur in der auf seinem Ticket ausgewiese­nen Zone aufhalten.

Sollte sich das Konzept bewähren, wäre dies für die durch Corona wirtschaft­lich arg gebeutelte Branche ein weiterer Hoffnungss­chimmer. „Dann bin ich zuversicht­lich, dass es in naher Zukunft weitere Entscheidu­ngen geben wird, die unseren Fans die Rückkehr in unsere Arenen ermögliche­n wird“, sagte Bohmann und appelliert­e: „Ich bin überzeugt, dass unsere Fans mit großer Leidenscha­ft, aber vor allem mit sehr viel Disziplin zurück in unsere Hallen kommen werden.“

Dies wird auch dringend nötig sein, machen die Ticketeinn­ahmen doch bis zu 40 Prozent im Saisonetat der Vereine aus. Kiels Aufsichtsr­atschef Marc Weinstock rechnete bereits vor: „Wir sind der Club mit den meisten Zuschauern. 2000 Fans in der 10 285-Mann-Arena würden auf Dauer nicht weiterhelf­en.“Der THW arbeite daher an Konzepten, „wie wir beispielsw­eise durch den Einsatz von Technologi­e bei gleichblei­bender Sicherheit mehr Fans in die Arena bekommen können“.

Ungeachtet der Corona-Problemati­k verlieren die Verantwort­lichen nicht den Sport aus dem Blick. Immerhin gibt es einen Pokal zu gewinnen – und der soll in der Kieler Vitrine landen. THW-Boss Weinstock hat für die Saison jedenfalls hohe Ziele formuliert: „Einmal Meister, zweimal Final4 und mindestens dreimal Flensburg schlagen – am besten fangen wir damit schon beim Supercup am Samstag an!“

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA „Das ist ein weiteres positives und wichtiges Signal“: HBL-Geschäftsf­ührer Frank Bohmann freut sich auf den Supercup.

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