VfB Friedrichshafen muss den MTU-Cup absagen
Kein hochklassiger Hallenfußball in diesem Jahr in der ZF-Arena – „Durchführung nicht realistisch“
(sz/tk) - Anfang Dezember hätte der VfB Friedrichshafen eigentlich den 18. MTU-Hallencup für U15-Fußballmannschaften veranstalten wollen. Die aktuell unsichere Situation wegen der Corona-Krise zwingt den VfB Friedrichshafen jedoch dazu, die diesjährige Ausrichtung des beliebten Hallenfußballturniers mit Teilnehmern aus ganz Europa abzusagen. Das teilte Organisator Klaus Segelbacher vom VfB am Mittwochnachmittag mit.
„Das ist eine ganz traurige Nachricht, aber jetzt war für uns die Deadline erreicht. Die Zahlen der mit dem Coronavirus Infizierten steigt europaweit derzeit stark an“, sagt Klaus Segelbacher, seit Jahren der Mann hinter dem MTU-Cup. „Die Situation hinsichtlich Covid-19 ändert sich permanent und damit auch die Regelungen und Vorschriften, die außerdem von Bundesland zu Bundesland und von Land zu Land variieren. Eine Durchführung des MTU-Hallencups in diesem Jahr ist daher nicht realistisch,“meint Segelbacher. Die Gedanken an eine Absage gab es schon länger. „Ich bin eigentlich einer, der Lösungen finden will. Aber da mussten wir einfach einen Punkt machen. Es ging nicht anders.“
Neben dem gesundheitlichen Risiko von Teilnehmern, Zuschauern und Helfern erschweren weitere Faktoren die Planung und Organisation des Cups in diesem Jahr. „Können Vereine ihre Spieler und Trainer überhaupt anreisen lassen?“, fragt Segelbacher. Eine Gewissheit gibt es nicht. Mit vielen Mannschaften war der Organisator in den vergangenen Monaten im regelmäßigen Austausch. „Viele haben das Signal gegeben, dass sie gerne teilnehmen würden“, meint Segelbacher. Jetzt habe er mit seinem Organisationsteam aber „Vernunft walten lassen“. Denn selbst wenn das Teilnehmerfeld fix gewesen wäre, wäre dennoch nicht sicher gewesen, ob Teams aufgrund einer Infektion nicht doch noch kurzfristig vor der Veranstaltung in Quarantäne müssen. Zudem sei auch das finanzielle Risiko für den VfB Friedrichshafen durch Vorleistungen für die Buchung von Flügen oder Hotelreservierungen hoch und „nicht zu vertreten“.
Letztlich blieb den Organisatoren dann fast keine andere Wahl, als auf das Turnier in diesem Jahr zu verzichten. „Selbst die gemeinsame Verpflegung der Teams während des Turniers würde sich sehr aufwändig gestalten“, sagt Segelbacher. Laut Hygienekonzept hätte der VfB in der ZF-Arena keinen Kuchen, Kaffee oder Bier verkaufen dürfen. Die Kabinen hätten regelmäßig desinfiziert werden müssen. Und oben drauf käme auch noch das Thema Zuschauerkapazität. Ein volles Haus wie in den vergangenen Jahren wäre – Stand jetzt – in diesem Jahr nicht möglich. „Und letztendlich lebt der MTUHallencup von der Stimmung in der Halle. Die könnte aufgrund der umzusetzenden Maßnahmen und stark eingeschränkter Anzahl von Zuschauern gar nicht wie gewohnt aufkommen“, meint Segelbacher.
Der MTU-Hallencup zählt seit vielen Jahren zu den am hochwertigsten besetzten U15-Hallenturnieren der Welt. 24 Mannschaften treten in der ZF-Arena an, darunter immer acht regionale Mannschaften sowie Teams europäischer Topclubs wie FC Barcelona, Bayern München, Borussia Dortmund, Manchester United, Ajax Amsterdam oder FC Liverpool. Wie beliebt das Turnier ist, zeigte sich immer wieder am ausverkauften Haus. Ende 2019 gewann der FC Barcelona zum vierten Mal den MTU-Cup. Auf einen neuen Sieger müssen Klaus Segelbacher und seine Mitstreiter nun bis Ende 2021 warten.