VfB kann Bergs Gipfelsturm nicht stoppen
TSV setzt sich im Derby der Fußball-Verbandsliga in Friedrichshafen durch
- Derbys und Heimspiele sind derzeit in der Fußball-Verbandsliga nichts für den VfB Friedrichshafen. Nach der 0:4Niederlage gegen den FC Wangen gab es auch am vergangenen Samstag gegen den TSV Berg ein 1:3 (1:3). Die Mannschaft von Trainer Oliver Ofentausek steht mit 19 Punkten auf Platz eins, der VfB rutschte in der Tabelle auf elf ab.
Samstag im Zeppelinstadion: Es sind noch einige Minuten in der Partie zwischen dem VfB und dem TSV Berg zu spielen. Der Häfler Stürmer Sascha Hohmann erobert den Ball an der Mittellinie. Sein wieder genesene Kollege Sebir Elezi bietet sich an. Hohmann verpasst aber das Abspiel, Berg macht die Räume zu und weg war die mögliche Chance zum 2:3. Diese Szene war symptomatisch für das Spiel des VfB. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, der Respekt war zu groß. Ich bin froh, dass wir in diesem Jahr kein Derby mehr spielen. Da sehen wir immer schlecht aus, vor allem zu Hause“, sagte VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo. Es waren kein gutes Spiel des
VfB, dem die zündenden Ideen fehlten, das Berger Bollwerk zu knacken.
Dabei hatte der Nachmittag bei Wind und starkem Regen für den VfB gut begonnen. Nach einem Konter über Daniel Di Leo und Eugen Strom vollendete Sascha Hohmann zum 1:0. Da waren elf Minuten gespielt. Die Freude über die Führung dauerte aber keine fünf Minuten. Berg ließ sich vom Rückstand nicht beeindrucken, presste von nun an konsequenter und nutzte seine Chance. Ebenfalls nach einem Konter spekulierte der VfB auf Abseits. Moritz Fäßler schaltete am Schnellsten, lief aber durch und bediente Nils Maurer. Maurer ließ VfB-Torhüter Heiko Holzbaur keine Chance, 1:1.
Der VfB machte in der Folge zu viele Fehler im Abspiel und verlor auch unnötige Bälle. Die Gäste waren ballsicherer und entschlossener. Heiko Holzbaur wehrte einen Schuss von Luis Pfaumann zur Ecke ab. Diese trat Dominik Damijanovic. Der Ball flog an allen vorbei und wurde von Nicolai Weissenbacher unglücklich weitergeleitet und fertig war das Eigentor. Als Torschütze wurde der starke Maschkour Gbadamassi
vom Stadionsprecher angegeben, aber der Berger jubelte kaum und stellte diese Szene nach dem Schlusspfiff gegenüber der SZ klar.
Und weiter ging es im Vorwärtsgang Richtung VfB-Tor. Einen Fehler von Abwehrspieler Ugur Tuncay nutzte Thomas König mit einem präzisen Schuss zum 3:1 (43.). Neben Gbadamassi war Dan Constantinescu ein weiterer Antreiber im Berger Spiel. Bei Friedrichshafen wurde dagegen zu viel gedacht und zu spät entschieden, sodass viele Bälle nicht dort ankamen, wo sie hinsollten.
Der VfB musste in Hälfte zwei reagieren. Sebir Elezi kam für den glücklosen Jonathan Scheike, der in den ersten 45 Minuten nur eine Torchance hatte, aber am Berger Keeper Alin Constantinescu scheiterte. Nach 52 Minuten gab es so etwas wie eine Torchance für die Häfler. Einen Pass von Marian Pfluger setzte Daniel Di Leo aufs Netz des Tores. Zu wenig, um die Gäste zu beeindrucken. Es war der TSV Berg, der weiterhin den Ton angab. Das Team von Ofentausek verteidigte gut und konterte gefährlich. Wenn man der Mannschaft einen Vorwurf machen kann, dann, dass sie die Konter sehr schlecht ausgespielt hat. Und selbst als die beiden Berger Aktivposten Dan Constantinescu (54.) und Maschkour Gbadamassi (74.) verletzungsbedingt das Feld verlassen mussten, zeigte der VfB keinen Willen, das Spiel noch zu drehen. „Wir müssen auch dieses Spiel schnell abhaken und nach vorne schauen“, sagte Daniel Di Leo.
Oliver Ofentausek strahlte dagegen über das ganze Gesicht. Nach neun vergeblichen Versuchen hatte seine Mannschaft endlich im Zeppelinstadion gewonnen. „Wir waren ballsicherer und haben durch unsere Spielweise – maximal ein bis drei Kontakte – die Partie für uns entschieden“, betonte Ofentausek.
Nachdem sowohl Spitzenreiter Essingen (0:4 bei Ehingen-Süd) als auch der Zweite Hollenbach (1:2 in Pfullingen) verloren, steht der TSV Berg an der Spitze der Tabelle. Eine Momentaufnahme? „Eine schöne Momentaufnahme“, meinte Ofentausek. Der VfB Friedrichshafen belegt dagegen nach der zweiten Heimniederlage in Folge Platz elf der Tabelle. Der Monat Oktober wird nun der Monat der Wahrheit für den Aufsteiger.