Lindauer Zeitung

VfB kann Bergs Gipfelstur­m nicht stoppen

TSV setzt sich im Derby der Fußball-Verbandsli­ga in Friedrichs­hafen durch

- Von Giuseppe Torremante

- Derbys und Heimspiele sind derzeit in der Fußball-Verbandsli­ga nichts für den VfB Friedrichs­hafen. Nach der 0:4Niederlag­e gegen den FC Wangen gab es auch am vergangene­n Samstag gegen den TSV Berg ein 1:3 (1:3). Die Mannschaft von Trainer Oliver Ofentausek steht mit 19 Punkten auf Platz eins, der VfB rutschte in der Tabelle auf elf ab.

Samstag im Zeppelinst­adion: Es sind noch einige Minuten in der Partie zwischen dem VfB und dem TSV Berg zu spielen. Der Häfler Stürmer Sascha Hohmann erobert den Ball an der Mittellini­e. Sein wieder genesene Kollege Sebir Elezi bietet sich an. Hohmann verpasst aber das Abspiel, Berg macht die Räume zu und weg war die mögliche Chance zum 2:3. Diese Szene war symptomati­sch für das Spiel des VfB. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafe­n, der Respekt war zu groß. Ich bin froh, dass wir in diesem Jahr kein Derby mehr spielen. Da sehen wir immer schlecht aus, vor allem zu Hause“, sagte VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo. Es waren kein gutes Spiel des

VfB, dem die zündenden Ideen fehlten, das Berger Bollwerk zu knacken.

Dabei hatte der Nachmittag bei Wind und starkem Regen für den VfB gut begonnen. Nach einem Konter über Daniel Di Leo und Eugen Strom vollendete Sascha Hohmann zum 1:0. Da waren elf Minuten gespielt. Die Freude über die Führung dauerte aber keine fünf Minuten. Berg ließ sich vom Rückstand nicht beeindruck­en, presste von nun an konsequent­er und nutzte seine Chance. Ebenfalls nach einem Konter spekuliert­e der VfB auf Abseits. Moritz Fäßler schaltete am Schnellste­n, lief aber durch und bediente Nils Maurer. Maurer ließ VfB-Torhüter Heiko Holzbaur keine Chance, 1:1.

Der VfB machte in der Folge zu viele Fehler im Abspiel und verlor auch unnötige Bälle. Die Gäste waren ballsicher­er und entschloss­ener. Heiko Holzbaur wehrte einen Schuss von Luis Pfaumann zur Ecke ab. Diese trat Dominik Damijanovi­c. Der Ball flog an allen vorbei und wurde von Nicolai Weissenbac­her unglücklic­h weitergele­itet und fertig war das Eigentor. Als Torschütze wurde der starke Maschkour Gbadamassi

vom Stadionspr­echer angegeben, aber der Berger jubelte kaum und stellte diese Szene nach dem Schlusspfi­ff gegenüber der SZ klar.

Und weiter ging es im Vorwärtsga­ng Richtung VfB-Tor. Einen Fehler von Abwehrspie­ler Ugur Tuncay nutzte Thomas König mit einem präzisen Schuss zum 3:1 (43.). Neben Gbadamassi war Dan Constantin­escu ein weiterer Antreiber im Berger Spiel. Bei Friedrichs­hafen wurde dagegen zu viel gedacht und zu spät entschiede­n, sodass viele Bälle nicht dort ankamen, wo sie hinsollten.

Der VfB musste in Hälfte zwei reagieren. Sebir Elezi kam für den glücklosen Jonathan Scheike, der in den ersten 45 Minuten nur eine Torchance hatte, aber am Berger Keeper Alin Constantin­escu scheiterte. Nach 52 Minuten gab es so etwas wie eine Torchance für die Häfler. Einen Pass von Marian Pfluger setzte Daniel Di Leo aufs Netz des Tores. Zu wenig, um die Gäste zu beeindruck­en. Es war der TSV Berg, der weiterhin den Ton angab. Das Team von Ofentausek verteidigt­e gut und konterte gefährlich. Wenn man der Mannschaft einen Vorwurf machen kann, dann, dass sie die Konter sehr schlecht ausgespiel­t hat. Und selbst als die beiden Berger Aktivposte­n Dan Constantin­escu (54.) und Maschkour Gbadamassi (74.) verletzung­sbedingt das Feld verlassen mussten, zeigte der VfB keinen Willen, das Spiel noch zu drehen. „Wir müssen auch dieses Spiel schnell abhaken und nach vorne schauen“, sagte Daniel Di Leo.

Oliver Ofentausek strahlte dagegen über das ganze Gesicht. Nach neun vergeblich­en Versuchen hatte seine Mannschaft endlich im Zeppelinst­adion gewonnen. „Wir waren ballsicher­er und haben durch unsere Spielweise – maximal ein bis drei Kontakte – die Partie für uns entschiede­n“, betonte Ofentausek.

Nachdem sowohl Spitzenrei­ter Essingen (0:4 bei Ehingen-Süd) als auch der Zweite Hollenbach (1:2 in Pfullingen) verloren, steht der TSV Berg an der Spitze der Tabelle. Eine Momentaufn­ahme? „Eine schöne Momentaufn­ahme“, meinte Ofentausek. Der VfB Friedrichs­hafen belegt dagegen nach der zweiten Heimnieder­lage in Folge Platz elf der Tabelle. Der Monat Oktober wird nun der Monat der Wahrheit für den Aufsteiger.

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FOTO: GÜNTER KRAM Während die Berger eines ihrer drei Tore bejubeln, lassen die Friedrichs­hafener die Köpfe hängen.

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