Startübung mit Folgen
Lewis Hamiltons Zeitstrafen machen Valtteri Bottas den Weg frei – Sebastian Vettel nur 13.
(SID) - Lewis Hamilton war sichtlich genervt nach der verhinderten Rekordfahrt, doch der von seinem eigenen Mercedes-Team ausgebremste Formel-1-Weltmeister wahrte die Fassung. „Das war nicht der tollste Tag für mich, aber was soll’s“, sagte er und gratulierte Teamkollege Bottas fair zum Sieg: „Glückwunsch an Valtteri.“Immerhin rettete der sechsmalige Weltmeister in Sotschi Platz drei, an Michael Schumacher kam er am Sonntag aber nicht heran. Der folgenschwere Patzer seiner Boxen-Crew stoppte ihn auf der Jagd nach den 91 Siegen des Rekordweltmeisters. Über die Situation, die ihm die Strafe eingebracht hatte, wollte der WMSpitzenreiter danach nicht reden: „Es ist nicht mehr wichtig. Ich nehme jetzt diese Punkte mit.“
Bottas setzte mit seinem zweiten Saisonsieg vor Max Verstappen (Niederlande) im Red Bull die Serie der Sternfahrer in Sotschi fort: In den bisher sieben Rennen am Schwarzen Meer gewann stets ein Mercedes. „Es ist super, endlich wieder vorne zu stehen“, sagte der Finne, bei dem sich offenbar einiges aufgestaut hatte. „An alle, die sich angesprochen fühlen: F ... euch!“, rief er nach der Zieldurchfahrt via Boxenfunk in Richtung seiner Kritiker. Trotz satter 44 Punkte Rückstand auf Hamilton glaubt Bottas weiter an seine Titelchance: „Die Saison ist noch nicht zu Ende.“
Pole-Mann Hamilton hatte vom Start weg mit immer neuen Bestzeiten die Führung behauptet, bis ihn die Rennleitung mit einer Zehn-Sekunden-Strafe einbremste. Auf der Einführungsrunde vor dem Rennen hatte der sechsmalige Weltmeister wie üblich Probestarts absolviert, allerdings an nicht dafür vorgesehenen Stellen – das Okay dafür hatte er sich von seiner Boxen-Crew geholt. Der Brite muss in den kommenden Rennen auch im Hinblick auf seine Superlizenz
vorsichtig sein. Mittlerweile hat er zehn Strafpunkte, bei zwölf muss er
Großer Preis von Russland in Sotschi, 10. von 17 WM-Läufen
(53 Runden = 309,745 km):
1. Bottas (Finnland) Mercedes 1:34:00,364 Std., 2. Verstappen (Niederlande) Red Bull-Honda 7,729 Sek. zur., 3. Hamilton (Großbritannien) Mercedes 22,729, 4. Perez (Mexiko) Racing Point-Mercedes 30,558, 5. Ricciardo (Australien) Renault 52,065, 6. Leclerc (Monaco) Ferrari 1:02,186 Min. zur., 7. Ocon (Frankreich) Renault 1:08,006, 8. Kwjat (Russland) AlphaTauriHonda 1:08,740, 9. Gasly (Frankreich) ein Rennen aussetzen. „Mann, das ist so lächerlich“, schimpfte Hamilton in
AlphaTauri-Honda 1:29,766, 10. Albon (Thailand) Red Bull-Honda 1:37,860; eine Runde zur.: 13. Vettel (Heppenheim) Ferrari.
Stand Fahrer-WM: 1. Hamilton 205 Punkte, 2. Bottas 161, 3. Verstappen (Niederlande) 128, 4. Norris (Großbritannien) McLaren-Renault 65, 5. Albon 64, 6. Ricciardo 63, 7. Leclerc 57, 13. Vettel 17,
15. Hülkenberg (Emmerich) Racing Point-Mercedes 6. – Stand Konstrukteurs-WM: 1. Mercedes 366, 2. Red Bull-Honda 192, 3. McLarenRenault 106, 6. Ferrari 74. den Boxenfunk: „Die tun alles, um mich einzubremsen.“Er saß die kompletten zehn Sekunden beim Reifenwechsel ab, schimpfte auch hier („Ihr habt mich viel zu früh reingeholt“) und startete auf den harten Gummis seine vergebliche Aufholjagd.
Noch schlimmer erging es Sebastian Vettel (Heppenheim). Im Vorfeld seines 250. Grand Prix hatte er von Ferrari eine üppige Torte bekommen, sportlich gab es für den viermaligen Weltmeister nichts zu feiern. als 13. landete er weit außerhalb der Punkte. Die kommende Station am „Nürburgring wird mit Sicherheit eines der schöneren Rennen“, sagte Vettel später, „aber das Auto wird dasselbe sein wie hier. Also wird es kein leichtes Wochenende.“