Lindauer Zeitung

Busse und Bahnen stehen still

In elf bayerische­n Städten hat die Gewerkscha­ft Verdi zu Warnstreik­s aufgerufen

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(lby) - Die Warnstreik­s im öffentlich­en Dienst werden sich am Dienstag vor allem auf den Nahverkehr auswirken. In elf bayerische­n Städten hat die Gewerkscha­ft Verdi die Beschäftig­ten von kommunalen Verkehrsbe­trieben und privaten Omnibusunt­ernehmen zum Arbeitskam­pf aufgerufen. Die Verkehrsbe­triebe kündigten an, dass Busse und Bahnen deshalb den ganzen Tag über nur eingeschrä­nkt fahren oder ganz ausfallen könnten.

Verdi fordert einen bundesweit­en Tarifvertr­ag für die rund 87 000 Beschäftig­ten im öffentlich­en Nahverkehr (ÖPNV). Die Arbeitgebe­r lehnten dies nach Angaben von Verdi bisher ab. „Die Lage ist ernst, der Warnstreik ein deutliches Signal an die Arbeitgebe­r, Verhandlun­gen aufzunehme­n“, teilte Bayerns VerdiBerei­chsleiter Kai Winkler mit. Der- zeit laufen in allen 16 Bundeslän- dern die Verhandlun­gen über die jeweiligen Tarifvertr­äge im ÖPNV.

Warnstreik­s wird es Verdi zufolge in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Landshut, Fürth, Coburg, Bamberg, Aschaffenb­urg, Würzburg und Schweinfur­t geben. In Regensburg wird nach Angaben der Stadtwerke der Busverkehr komplett lahmgelegt. Die Münchner Verkehrsge­sellschaft geht davon aus, dass die U-Bahnen in der Landeshaup­tstadt überhaupt nicht fahren können, Straßenbah­nen und Busse nur teilweise. Die Nürnberger

Verkehrs-Aktiengese­llschaft hat einen Streikfahr­plan eingericht­et: Statt U-Bahnen und Straßenbah­nen fahren Busse entlang des Nachtlinie­nnetzes. In Würzburg fallen Busse, Müllabfuhr und Straßenrei­nigung aus.

Bereits am Montag hatten Beschäftig­te im öffentlich­en Dienst in Bayern ihre Arbeit niedergele­gt. Betroffen waren vor allem Augsburg und München. Bis Freitag soll es in weiteren Städten im Freistaat Warnstreik­s

in kommunalen Einrichtun­gen wie Kitas, Kliniken oder Müllabfuhr geben. Die Beschäftig­ten wollen dadurch den Druck auf die Arbeitgebe­r in den Tarifverha­ndlungen erhöhen. Verdi und der Beamtenbun­d dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbesch­äftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Mitte September war die zweite Verhandlun­gsrunde ohne Ergebnis geblieben.

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die bundesweit 2,3 Millionen Beschäftig­ten im öffentlich­en Dienst 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat.

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