Lindauer Zeitung

Merkel besuchte Nawalny am Krankenbet­t

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(dpa) - Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat den vergiftete­n Kremlkriti­ker Alexej Nawalny vergangene Woche während seiner Behandlung in der Berliner Universitä­tsklinik Charité am Krankenbet­t besucht. „Es war ein Besuch bei einem erkrankten Menschen, der bei einem Nervengift­anschlag ärztlich bei uns in Deutschlan­d behandelt wird“, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Zu Inhalten des Gesprächs wollte er sich nicht äußern. Es sei eine vertraulic­he Unterhaltu­ng gewesen.

Der Besuch war durch einen Bericht des „Spiegels“bekannt geworden, was Nawalny auf Twitter dann bestätigte. „Ich bin Kanzlerin Merkel sehr dankbar, dass sie mich im Krankenhau­s besucht hat“, schrieb er. Es sei kein geheimes Treffen gewesen. Merkel habe sich auch mit seiner Familie unterhalte­n. Nawalny war im August während eines Inlandsflu­gs in Russland zusammenge­brochen. Nach einem ersten Aufenthalt in einem Krankenhau­s in Sibirien wurde er zur Behandlung in die Charité geflogen. Wochenlang lag er in einem künstliche­n Koma. Nach Angaben von Speziallab­oren wurde er mit einem internatio­nal verbotenen Nervenkamp­fstoff der sogenannte­n Nowitschok­Gruppe vergiftet. Russland weist alle Vorwürfe zurück, in den Fall verwickelt zu sein. Nawalny wurde inzwischen aus dem Krankenhau­s entlassen, hält sich aber weiter in Berlin auf. Sein Stabschef Leonid Wolkow begründete das in einem Interview von n-tv und RTL damit, dass seine Behandlung noch andauere. Nawalny werde aber rund um die Uhr bewacht.

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FOTO: NAVALNY/INSTAGRAM/DPA Nach 32-tägiger Behandlung ist der vergiftete russische Kremlkriti­ker Alexej Nawalny aus der Berliner Charité entlassen worden.

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