23 000 Besucher sehen Sonderausstellung
Große Resonanz auf „Paula & Otto – Kunst und Liebe im Aufbruch“im Lindauer Kunstmuseum
(lz) - Am vergangenen Wochenende ist die Sonderausstellung „Paula & Otto – Kunst und Liebe im Aufbruch“, die seit Mitte Mai im Lindauer Kunstmuseum am Inselbahnhof zu sehen war, zu Ende gegangen. Rund 23 000 Besucher haben die Werkschau in Lindau gesehen, schreibt das Kulturamt Lindau. Ein außergewöhnlicher Erfolg für eine außergewöhnliche Ausstellung, die angesichts der Corona-Einschränkungen unter außergewöhnlichen Umständen eröffnet worden war.
Erstmals hatte ein süddeutsches Museum das Werk des bedeutendsten Malerehepaares der Moderne, Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn, gleichberechtigt nebeneinander in einer Ausstellung gezeigt und durch die Hängung die Möglichkeit zu spannenden Bildvergleichen gegeben. Die Besucher nahmen das Angebot begeistert an, heißt es in der Mitteilung weiter. Dabei habe sich das Buchungssystem, das das Museum ganz kurzfristig organisiert hatte, als Erfolg erwiesen. Kunstfreunde konnten erstmals ihr Zeitfenster für den Museumsbesuch vorab telefonisch oder per E-Mail reservieren, so wurde gewährleistet, dass die zugelassene Besucherzahl nicht überschritten wurde und lange Warteschlangen vor dem Museum wurden weitgehend vermieden.
Auch in anderen Bereichen war das Team im Lindauer Kunstmuseum flexibel und beschritt neue Wege: Statt der beliebten Workshops für Schüler und Kindergartenkinder gab es Kreativmappen für zu Hause, und weil Führungen nur bedingt möglich waren, nutzten mehr Besucher als in den Vorjahren den Audioguide, der viel Lob erntete.
Die Lindauer Oberbürgermeisterin Claudia Alfons hebt im Rückblick auf die Sonderausstellung zwei Aspekte hervor. „Zum Einen zeigt die Resonanz mit rund 23 000 Besucherinnen und Besuchern, dass die Ausstellung mit Kunst der Klassischen Moderne mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil des Lindauer
Kulturlebens ist. Zum Zweiten hat das Museumsteam wieder einmal bewiesen, dass es hervorragende Arbeit leistet. Diese Ausstellung unter den schwierigen Rahmenbedingungen zu stemmen und die Ausstellungsräume zu einer wahren Oase aus Licht und Farbe zu machen, ist eine bemerkenswerte Leistung. Dafür möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Namen der ganzen Stadt danken.“
Auch Kuratorin Sylvia Wölfle zieht eine positive Bilanz: „Die Schau mit vielen spannenden Bildvergleichen hat auch einen Nerv der Zeit getroffen, da die Frage nach der Vereinbarkeit von Kunst und Leben beziehungsweise von Familie und Beruf gerade in der jetzigen, von Homeoffice und Rollendiskursen geprägten Zeit, hochaktuell ist.“
Besonders freuen konnte sie sich darüber, dass ihr vielfach von Kolleginnen
und Kollegen anderer Museen zu ihrer Ausstellungskonzeption und dem Begleitkatalog gratuliert wurde. „Das Ziel der Ausstellung, die Bedeutung des Künstlerpaares „Paula & Otto“im süddeutschen Raum, aber auch über die Grenzen des Dreiländerecks hinweg zu vermitteln, haben wir damit in jedem Fall erreicht“, sagt die Kunsthistorikerin.
„In den Zeiten größter Unsicherheit haben wir uns nicht entmutigen lassen und unsere Sonderausstellung aufgebaut, immer in der Hoffnung, sie eines Tages zeigen zu dürfen“, erinnert sich Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn an die Wochen im Frühling, als Corona das öffentliche und kulturelle Leben komplett lahmgelegt hatte. „Dass dieser Optimismus nun durch den Besuchererfolg belohnt wurde, freut uns ganz besonders.“Gleichzeitig betont er, dass „wir diesen Kraftakt auch in diesem Jahr nicht ohne die hervorragenden Leihgeber und unsere Sponsoren geschafft hätten. Sowohl Sponsoren als auch Leihgeber haben uns wieder großartig unterstützt und haben uns einmal mehr ihr Vertrauen geschenkt.“
Dass nach der Ausstellung für das Lindauer Museumsteam gleichzeitig auch vor der nächsten Ausstellung ist, zeigt der Blick auf den Kalender 2021. Dann dürfen sich die Besucher auf Originalwerke von Monet, Manet, Chagall und vielen anderen Publikumslieblingen freuen: Vom 15. Mai bis 26. September 2021 zeigt das Kunstmuseum Lindau mit der Ausstellung „Mythos Natur“rund 50 Gemälde zum Thema Blumen, Gärten und Landschaften.